Ich ziehe in 5 Tagen aus dem Elternhaus aus, und bin total niedergeschlagen. Vergeht das?
Hey, ich, 19w, ziehe in 5 Tagen aus meinem Elternhaus aus, bzw. von meiner Mama. Ich liebe sie über Alles und konnte mir schon als kleines Kind nicht vorstellen irgendwie weg von ihr zu gehen. Bei Klassenfahrten hatte ich auch schon manche Probleme (Heimweh Gefühl und so).
Ich ziehe mit meinem Freund zusammen (eher: Ich ziehe zu ihm) mit dem ich bald 6 Jahre zusammen bin. Er wohnt 450 km von meiner Heimat entfernt. Diese fast 6 Jahre waren auch schon schwer für uns, weil wir uns nur in den Ferien sehen konnten, und Corona war da dann auch noch. Trotzdem hatten wir das Ziel irgendwann zusammen zu ziehen. Für ihn kommt auch nicht die Frage in meinen Ort zu ziehen (wohne in Berlin, er aufm Land), weil ihm hier zu viele Menschen sind. Ich muss auch dazu sagen, dass meine Familie das Einzige ist, was mich an Berlin hält, sonst finde ich es außerhalb auch schöner. Und ich weiß auch garnicht, ob er der richtige ist... Er ist meine erste richtige Beziehung. Und jedes Mal, wenn ich bei ihm bin, geht es mir gut und bin glücklich. Aber das kann ich mir zurzeit nicht bewusst machen...
Auf jeden Fall ist es nun soweit...
Für mich etwas plötzlich, obwohl es irgendwie geplant war. Ich habe keine Angst vor der Selbstständigkeit oder vor dem alleine Leben, zumal lebe ich dann mit meinem Freund zusammen.
Ich verfalle nun in tiefe Trauer, fühle mich nicht mehr bereit, mache mir zu viele Gedanken und denke sogar zu weit in die Zukunft. Ich habe Angst, dass die Besuche weniger werden, und ich Vieles bis Alles verpasse, was bei meiner Familie passiert. Ich habe Angst davor mein Zuhause zu verlassen und möchte momentan einfach nur Zuhause bleiben. Ich will nicht, dass ich meine Mutter nicht mehr täglich sehen kann... ich kenne es ja auch nicht anders, mit Ausnahmen (sie fuhr auch öfters mal weg).
Mir ist bewusst, dass meine Familie nicht aus der Welt ist und dass ich sie ja besuchen und anrufen kann, und im Notfall wieder zurückziehen kann, aber mir geht es wirklich darum, dass ich meine gewohnte Umgebung verlasse, sie nicht mehr täglich zu sehen habe und sogar darüber nachdenke, ob das ein Fehler sein wird (Ich bereue vieles in meinem bisherigen Leben und möchte das nicht auch noch bereuen).
Ich habe auch gerade keine Lust auf alles, habe keinen Hunger, und wenn ich was esse möchte ich mich am liebsten übergeben, weil es mir schlecht geht.
Um mich Aufzumuntern lese ich mir auch schon ähnliche Fragen hier auf Gutefrage an, aber das will ich mir auch nicht jede Stunde antun.
3 Antworten
Ich kenne das. Nur aus einer anderen Perspektive. Ich bin die Mama. Du verlässt deine vertraute Umgebung in der du wohl immer sehr glücklich warst. Ein Kompliment an deine Mama. Sie hat vieles richtig gemacht. Du musst aber irgendwie lernen auf eigenen Beinen zu stehen. Die Umstellung ist sicher schwer. Aber es gibt Telefone. Telefoniert täglich, das wird dir helfen. Damit dieses vertraute Gefühl ewig anhält.
Irgendwann wird dein neues Leben Normalität und du wirst dich wieder wohlfühlen. Nimmt die Situation so hin und du wirst sehen, alles wird gut. Solltet es mit deinem Freund doch nicht für immer sein, hast du sicher die Option zurückzukehren.
Dankeschön 😊 Auch interessant es mal von der anderen Seite zu hören.
Deine Ängste sind normal und gehören zum Erwachsenwerden dazu!
Das Einzige was mich stört ist das du von deinen Eltern zu deinem Freund ziehst; besser wäre es gewesen zwei Jahre alleine zu leben um deine eigene Kraft und Leistungsfähigkeit zu erkennen. Aber was nicht ist kann noch werden.......
Ansonsten mag es ein schwerer Schritt sein, jedoch ist es ein notwendiger Schritt auf deinem Weg zur erwachsenen Frau......
Ein Zitat das mich mein Leben lang begleitet hat:
Wer geht kann auch zurückkommen, wer bleibt ist oft ganz weit weg!
Viel Glück auf deinem Weg und 450km sind nur eine kleine Entfernung......
wenn du dir nicht sicher bist, ob es der richtige ist, dann solltest du auf keinen fall mit ihm zusammenziehen. nimm dir erstmal eine kleine wohnung für dich allein in berlin oder naher umgebung. lass erstmal einige zeit vergehen und mach dir gedanken darüber ob er überhaupt der richtige ist.
zieh doch erstmal dort in deine eigene wohnung. dann kannst du in ruhe deine ausbildung machen und kannst gleichzeitig gucken wie die beziehung vor ort läuft.
Das Problem ist, dass ich schon meinen Ausbildungsvertrag unterschrieben habe. Ich denke ich werde es auf mich zukommen lassen müssen, um dann zu sehen wie es ist. Wenn alle Stricke reißen zieh ich auch ohne abgeschlossene Ausbildung zurück. Mein Ziel ist es aber erstmal diese 3,5 Jahre zu überstehen. Wenn es mir bis dahin gut ging, alles super war und ich mir nicht meinen Kopf weiterhin zerbrechen, dann werde ich denke ich auch dort bleiben.