Ich will nicht autistisch sein?
Warum werde ich von anderen Autisten angefeindet wenn ich sage ich will normal und nicht autistisch sein? Das ich ein verhasster Neurotypischer sein will? Warum hassen überhaupt viele Autisten "Normale" so sehr? Ich meine würde die Gesellschaft funktionieren wenn alle autistisch wären? Ich will normal sein weil ich wegen meines Autismus viele Probleme habe im Leben die ich sonst nicht hätte. Weil Autismus in meinen Augen eine Krankheit ist. Warum hassen mich andere Autisten deswegen?
8 Antworten
Ich hasse pauschal niemanden (außer vielleicht Rassistsen o.ä.).
Ich bin Asperger und kann dich in Teilen verstehen. Ja, ich wäre auch oft gerne normal und beliebt und kein Weirdo etc. Aber das bin ich eben nicht. Genauso, wie ich kein Topmodel bin, nicht besonders groß uvm. bin ich eben nicht und werde ich in diesem Leben niemals sein. Jetzt kann ich eben wie du meine ganze Energie darauf verschwenden, mich darüber zu ärgern, dass ich es hier und da etwas schwerer habe oder ich kann einfach versuchen, das beste daraus zu machen. Niemand hat sich selbst gemacht. Jeder hat Fehler und jeder ist anders. jeder hat andere Probleme und sieht anders aus und weißt du was? Das ist auch gut so.
Ich sehe übrigens Autismus absolut nicht als Begabung an...Autismus ist einfach ein Menge an Charakterzügen. Jeder Mensch hat eine Menge an Charakterzügen. Ist die Schnittmenge der Charakterzüge eines Menschen mit den autistischen Charakterzügen mindestens so und so groß, bist du halt Autist.
Ich finde das große Problem ist oft, dass man sich immer und überall versucht zu labeln.
Ich denke, es ist eben so, dass man natürlich sagen kann "so wäre es besser", aber weißt du das? Autismus ist so gesehen ein Teil deiner Eigenschaften, deines Charakters. Natürlich sind manche dieser Charakterzüge nicht so toll, aber egal, ob du Autist oder was auch immer bist: Die Charakterzüge, auch die aus deiner Sich Schlechten, sowie die Tatsache, dass du diese Charakterzüge nicht magst, machen dich als Person aus.
Noch ein Zusatz, da ich einige deiner Kommentare auf die Antworten hier gelesen habe:
- Bei Arbeit geht es im Optimalfall nicht nur um Geld. Klar, man benötigt Geld zum Leben, aber man beschäftigt sich einen so großen Teil seines Lebens mit seiner Arbeit. Der Optimalfall ist, dass man das, was man macht, gerne macht. Dass ich am Ende meines Lebens zurückblicken und sagen kann "Du hast deine Zeit sinnvoll investiert." Das erachte ich als so viel erstrebenswerter als Geld.
- Du stigmatisierst unglaublich. Deine Äußerungen sind verdammt intolerant. Vielleicht solltest du mal deine gesamte Denkweise überdenken. Was macht einen Menschen wertvoll? Was macht Menschen liebenswert? Ich für meinen Teil finde z.B. Intoleranz ganz furchtbar. Ich finde es furchtbar, wenn Menschen andere runtermachen aufgrund von Umständen, die sie sich nicht haben aussuchen können. Seien es Dinge wie Autismus, Legasthenie oder Dyskalkulie, Lähmungen, Blindheit oder Taubheit, die Haut-, Augen-, oder Haarfabe, sowie die Sexualität, das Geschlecht etc. verurteilen. Jeder ist anders und solche Umstände sagen doch nichts über diesen Menschen als Gesamtes aus.
Ich verstehe dich. Ich bin selbst Autistin und betrachte es nicht als Begabung, sondern als eine Behinderung. Es stimmt, dass einige Autisten große Wissenschaftler oder sowas waren, aber ich habe das Gefühl, dass die meisten Autisten sich nicht gut im Leben zurechtfinden. Bei mir ist es nicht anders. Ich bin spezialisiert auf die Bereiche Programmieren und Computer und bin extrem gut darin, aber trotzdem bin ich einsam, habe kaum Freunde und bin nur zu Hause. Eine "Begabung", aber mit vielen Opfern, die es meiner Meinung nicht wert sind. Aufgrund meiner Behinderung leide ich an einer chronischen Depression und Zwangsstörrung.
Also.
1. An Autismus kann man nichts ändern.
2. Ich un alle anderen Autisten die ich kenne hassen keine "normalen" Menschen
3. Viele Autisten fühlen sich dadurch benachteiligt wenn man Autismus als Krankheit sieht
4. Viele Autisten sehen es auch als Begabung an
5. Eine Gesellschaft die nur aus Autisten besteht würde natürlich funktionieren
Ich hoffe ich konnte dir helfen. Solltest du noch Fragen zu diesem Thema haben bin ich gerne bereit sie zu beantworten
Das stimmt. Autisten haben häufig besondere Begabung, wenn auch sehr spezialisiert. Sie sind in einem Thema anderen Häufig überlegen, es ist leider nur nicht der soziale Kontakt. Du hast absolut Recht Maeglon! Faramo es ist auch nichts falsch daran kein Autist sein zu wollen, aber wie Maeglon bereits gesagt hat, sehen viele Autisten Autismus als Begabung und nicht als Behinderung. Das liegt aber am Autismus, deshalb ist es ihnen egal, was Autismus im Volksmund bedeutet.
Und welche Begabung haben sie wenn sie auf der Strasse landen?
Sie haben Interessen. Sie sind z.B. besonders gut in politischen Angelegenheiten. Sie haben es nunmal besonders schwer. Ich Frage mich auch, warum du meinst, dass man überhaupt autistisch sein sollte? Ist ja klar, dass "normale" normal bleiben wollen, dass ist ja das menschliche Stellensystem. Die Begabungen, die Man hat behält man, egal in welcher Situation.
Und was bringen diese Interessen, wenn man davon nicht leben kann, wenn sie nciht überlebensfähig sind?
Das sehen Autisten ja anders. Autisten haben Breiche, in denen sie "normalen" Menschen interlektuell überlegen sind. Interessen bringen einen eigentlich immer weiter. Interesse ist was uns antreibt. Ohne Neugierde wären wir ohne die meisten großen Erkenntnisse geblieben. Das ist nur ne Tatsache. Auch dir würden Interessen was bringen. Das Autisten es schwerer haben ist ja offensichtlich, jedoch sehen Autisten das aufgrund ihrer Behinderung nunmal nicht so. Dass du nicht autistisch sein willst ist ja nur logisch. Es verschwert als "Normalo" mehr, als es verleichtert. Da hast du ja Recht.
Warum beziehen dan nso viele autisten rente für behinderung wenn sie so toll sind, warum sind die meisten autisten bitterarm?
Du kannst in diesem Leben nicht neuorotypisch werden. Nur lernen, wie du dich benehmen sollst, und dann würden die Probleme los. Dafür sorgen Therapien.
Ich meine würde die Gesellschaft funktionieren wenn alle autistisch wären?
Du bist nicht einsam. Einmal wird ein oder mehr autistische Städte. Silicon Valley ist besonders von Autismus ''gefährdet'', also hier werden mehr austistische Kinder geboren.
https://de.wikipedia.org/wiki/Silicon_Valley
Oder vielleicht San Francisco?
https://de.wikipedia.org/wiki/San_Francisco
Sie sind auch autistisch
https://asperger-autismus.ch/diverses/bekannte-persoenlichkeiten-mit-asperger-syndrom/
Ich vermute, dass diese Leute sich selbst nicht akzeptieren können und dass es sie einfach wahnsinnig macht, wenn jemand auch noch über den Tellerrand schauen möchte.
Udn wie lsie die Wahrheit nicht akzeptieren können das es eine Behinderung ist?
Entweder das, oder sie haben vielleicht auch einfach Angst, weil sie nicht wissen, wie ein Leben ohne Autismus ist/wäre. Ich kann mich nicht in Deine Lage hineinversetzen. Ich habe keine Ahnung, wie es wäre, autistische Veranlagungen zu haben und ich denke, wenn ich von heute auf morgen Autistin wäre, würde mir das ziemliche Angst machen. Menschen haben Angst vor dem, was sie nicht kennen. Das ist normal.
Das weiß ich. Ich habe es nur umgekehrt geschrieben, aus Sicht einer Nicht-Autistin. Überleg doch mal, was die für eine Angst hätten, wenn sie von heute auf morgen keine Autisten mehr wären? Die komplette Welt wäre für sie im Chaos.
Autismus ist eine Behinderung das ist ein Fakt.