Ich will Medizin studieren brauche ich dafür Biologie Leistungskurs oder reicht der Grundkurs?

7 Antworten

Von Experte SaniOnTheRoad bestätigt

Deine Fächer in der Schule sind dafür völlig egal und bringen dir auch inhaltlich wenig. Du solltest ein gutes Verständnis von Chemie haben und bei uns hatten die Leute, die Chemie konnten oder gar einen Leistungskurs in Chemie hatten einen Vorteil, weil in Chemie viel erwartet wurde und viel vorausgesetzt wurde und die Vorlesungen dazu eher mangelhaft waren.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Hi,

zumindest in Deutschland ist die Wahl der Fächer, die man in der Oberstufe belegt, für die Vergabe der Studienplätze in aller Regel zweitrangig.

Die Fächerwahl in der Schule spielt keine Rolle bei der Studienplatz-Vergabe.

1,0 Abi sollte man möglichst haben, um wirklich gute Chancen auf einen der heiß begehrten, aber extrem knappen Medizin-Studienplätze zu haben.

In den ersten Wochen des Medizin-Studiums haben es natürlich diejenigen, die sehr gute Biologie- und Chemie-Vorkenntnisse aus der Schule mitbringen, etwas einfacher als die anderen.

Aber das Schwierigste ist, überhaupt einen Medizin-Studienplatz zu bekommen.
An vielen Unis reichen die verfügbaren Medizin-Studienplätze noch nicht mal aus für alle Bewerber mit 1,0 Abi.


Johannax32  31.10.2024, 14:29
Aber das Schwierigste ist

Das Schwierigste an was? Die normalen Semester sind nicht sonderlich schwierig. Sicherlich müssen wir im Vergleich zu anderen Studenten mehr für die regulären Semsterprüfungen lernen, allerdings hält sich auch das in Grenzen. Das Problem sind mehr die Staatsexamina, die on top kommen und die eigene Einstellung.

Meist hat man nicht einmal ansatzweise genug Zeit, sich angemessen auf die Staatsexamina vorzubereiten. Es gibt vorgefertigte Lernpläne (z.B. 50 bzw 100 Tage), mit denen man sich im Turbotempo vorbereiten kann. Hierbei sind nicht selten Lerntage von 8-22 Uhr vorgesehen, wenn man nicht ums Bestehen bangen möchte. Und diese Lerntage muss man auch irgendwie neben dem regulären Semester unterbringen, was zum Teil einfach unmöglich ist. Selbst wenn man sich ein Freisemester nimmt, um anständig lernen zu können, haben sich die IMPP-Fragen inzwischen so verändert, dass ~90% aller Studenten eine Note 3 oder schlechter bekommen. Man muss also mit Frust und/oder abartigen Stress gut umgehen können (oder an einer Modell-Uni studieren oder nach Österreich/in die Schweiz gehen).

Dann hat man es ins PJ geschafft. Das bedeutet, man arbeitet als einfache Hilfskraft unbezahlt. Und leider ist es an den meisten Kliniken üblich, dass keine Lehre erfolgt, sondern Studenten als kostenlose Arbeitskräfte zur Entlastung der Station eingesetzt werden. Gerade an Unikliniken sind die Arbeitstage zudem sehr lang (oft von 6:30/7:00 bis 18/19 Uhr) OHNE dass man wirklich etwas lernt oder dafür angemessen entlohnt wird. Hinzu kommt, dass Frust gerne mal an Studenten ausgelassen wird und der Umgang z.T. unmöglich ist. Urlaubstage gibt's nicht, Krankmelden bedeutet "Straf-PJ", d.h. eine Verlängerung der Ausbeutungszeit um z.T. 6 Monate. Und auch dann gilt wieder, dass man nicht genügend Zeit für die Prüfungsvorbereitungszeit hat.

Wird es nach dem letzten Examen besser? Nope. Man wird jedoch zumindest bezahlt.

Rückblickend fand ich vermutlich vieles schwieriger als den Studienplatz zu bekommen.

Nicht unbedingt. In erster Linie brauchst du ein einser Abitur

Deine LKs sind völlig irrelevant. Wichtig ist ein sehr gutes Abitur.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Postdoc / Wissenschaftlicher Mitarbeiter