Ich habe am Montag als Zeitarbeiter gearbeitet und habe mich gefühlt wie ein Sklave ist das normal?

8 Antworten

Hi romana3,

ich spreche mal aus meiner Erfahrung, da ich selber lange Zeit Leiharbeiter war.

Mein Chef hatte mich gar nicht zu der Firma begleitet. Es hießt eher: "Die und die Adresse, um die Uhrzeit Dasein." Waren allerdings Baustellen. Na kurzer Vorstellung meiner Person, ging es dann auch ans Arbeiten. Soweit noch normal im Handwerk! Dann aber: Man bekam nur die Drecksarbeit, obwohl man Geselle war wie die Festangestellten. Die Festangestellten wollten mit einem nichts zutun haben. Man musste MEHR leisten als die. Wenn die Festangestellten mal ne ungeplanten Pause machten, musste man selber weiterarbeiten. Oft wurde man von den festangestellten gemobbt, schikaniert, aufgezogen1 Und WENN man (wie bei mir der Fall) Baustellenleiter war und die Festangestellten untereinem hatte, dann hörten die selten auf einem, weil man ja "nur" Leiharbeiter war und der hat einem Festangestellten ja eh nichts zu sagen! Und deren Urlausarbeitsverhalten bekam ich wiederum vom Meister zu spüren! "Ihr ward mit 5 Leuten hier und hab nur sowenig geschafft??? WAS SOLL DER S*HEIß????" meiner Erfahrung nach ist man als Leiharbeiter der A*sch vom Dienst!!!! Es gab ganz wenige Gesellen (Eine Handvoll von vielen Firmen), die mich als wirklichen Kollegen akzeptierten und mich dementsprechend behandelten! Gefühlsmäßig: Von 10% wurde ich als Mensch/Kollege betrachtet/behandelt! 90% eher als S*heißdreck, der jederzeit auswechselbar ist, weil der ja minderwertig ist! Ist ja nur ein Leiharbeiter, während ja ICH ein FESTANGESTELLTER bin und somit von Natur aus was BESSERES bin!!! (Nase dabei gaaaaanz hoch in die Luft hebt, das man denkt das er damit zum Mars fliegen will!!!!)

Fazit aus eigener Erfahrung: Festangestellte halten sich für das beste aus Erden, im vergleich zu Leiharbeitern. Leiharbeiter sind jederzeit ersetzbar, von Heute auf morgen. Im Auge von Festangestellten sind Leiharbeiter minderwertig, da die auf Leiharbeit angewiesen sind, weil sie womöglich dümmer/unqualifizierter/fehlende Ausbildung haben und/oder eigene/persönliche negative Erfahrungen mit Leiharbeitern haben! Eventuell VIELLEICHT auch Angst/Befürchtung haben, das ein Leiharbeiter besser ist als ein Festangestellter und sie durch so einen Ersetzt werden könnten! Hinzu kommt noch, das ein Leiharbeiter (Weil die an den Job angewiesen sind) jede S*heißarbeit machen müssen, sonst werden sie ausgetauscht. UND man sie gut als Blitzableiter für eigenen Frust benutzen kann. (Ich hatte als Leiharbeiter einen Festangestellen Kollegen, der mir gegenüber unter aller Sau war. Und ich behandelte ihn nach zwei Wochen nach dem Motto "Wie Du mir, so ich Dir!" und er sagte dann mal zu einem anderen Kollegen (Ohne zu wissen das ich ihn hörte) "Ich habe das Gefühl, der Pjotre mag mich nicht!" Und das klang dabei FAST verzweifelt/verständnisslos. Aber wie man in den Wald hinheinschreit… ICH behandle die Menschen IMMER so, wie von denen Behandelt werden möchte. Kommt mir aber einer Dumm, dann komme ich dem eben dumm! Ich hatte mich auch schon mal als Leiharbeiter mit dem Meister der Firma ein Wortgefecht geliefert, an die ich ausgeliehen war. Ergebnis? Alles beim alten! *g Kein: "Melde Dich morgen in Deiner Firma, wir brauchen Dich nicht mehr." Aber auch kein "Du machst gute Arbeit!" Man ließ mich eher in Ruhe. Und der Festangestellte Kollege, der dabei war, war dann auch die nächsten Tage etwas freundlicher/vorsichtiger zu mir. *looo ABER!!!!! Man muss selber auch GANZ GNEAU Wissen, wann man so etwas tun kann! Ich hasse unfaire Behandlungen wie die Pest! Und wenn ich mioch unfair behandelt fühle, dann explodiere ich von 0 auf 1 Sekunde wie der Vesus 79 nach Christus! Kurz gesagt, Impulsiv, Spontan, Extrem!!!

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen.

PS: Lass Dir nichts ALLES gefahlen! Wenn man nicht signalisiert, das einem was stört, nehmen alle anderen an, das alles in bester Ordnung ist, denn sonst würde man ja signalisieren das einem was stört!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich habe nur etwa 1 1/2 Jahre als Zeitarbeiter gearbeitet, kann aber alles unterschreiben, was "Redgirreloadet" schrieb. Ja, und wie ein Sklave habe ich mich auch nicht gefühlt, denn ich denke, dass es trotz dem Wissen, dass da nicht alles Gold ist, man auch mal mit etwas Demut darangehen kann und diese Situation schon etwas annehmen muss. Das ist ja auf anderen Arbeitsplätzen und gerade auch in der Lehre, oft auch ziemlich heftig. Man weiß ja schon vorher, auf was man sich grob einlässt..

Man gibt eben überall seine Arbeitskraft für einen gewissen Preis. Im übertragenen Sinne kann man das, wenn man will, als Sklaverei bezeichnen. Ich würde es nicht tun und denke, dass das überall so ist. Da hilft nur eine andere Einstellung zur Sache und/oder eine andere Ausbildung/Fertigkeiten, die man besser verkaufen kann und/oder fast gänzlich "ausbrechen" und als Selbstversorger leben o.ä. Eben irgendein alternatives Leben (außer Hartz) oder auch eine Selbstständigkeit, aber auch all das erfordert zuerst mal bücken, schuften, Demut, eisernen Willen/eine Vision und dann auch im Zusammenhang mit Kunden und/oder Leuten mit denen man zusammen arbeitet, von denen man etwas "annehmen" muss i.S. von Ratschlägen, Lernen, Arbeitskraft, Gefälligkeiten usw. usf. Man kann sich, wenn man das weiter denkt, auch in vielen Situationen/Beziehungen als Sklave sehen. In der Zeitarbeit ist man eben noch extremst austauschbar/ersetzbar aber du kannst doch auch da raus und schließlich ist es jetzt bestimmt das Beste für dich, weil du eben gerade nichts besseres hast.

Insgesamt tendiere ich deshalb zum "Jaein" ;-)

Ich habe selbst Lange als zeit Arbeiterin gearbeitet

Ich bezweifle das dein Chef mit beim Kunde war um dich vorzustellen, das hab ich in den Ganzen 5 Jahren nicht erlebt

Lustig wurde es als bei einer Kundenfirma dann tatsächlich meine Übernahme spruchreif war (das hat die Zeitfirma versucht zu verhindern)

Zum thema Sklaverei Zeitarbeit sag ich besser jetzt mal nix, es war nicht alles Gold in diesen 5 Jahren aber wie eine Sklavin habe ich mich nie gefühlt

Dann bist du leider an eine sehr schlechte Firma geraten. Das ist nicht in jeder Firma so. Wichtig ist du darfst Dir, auch als Zeitarbeiter, nicht alles gefallen lassen. Du hast ein Recht auf respektvolle Behandlung.

der erste Tag ist immer komisch, man wird vorgestellt, alle schauen einen an....

Ob du dir allerdings wirklich vorstellen kannst, wie sich Sklaven gefühlt haben müssen, bezweifle ich....   aber für deine Gefühle bist du selber verantwortlich. Ich wünsche dir mehr Selbstvertrauen..

Morgen ist das alles schon vorbei, sie kennen dich und der Alltag beginnt.