Ich durchblicke das Verhalten nicht?
Ich habe Jahrelang keinen Kontakt zu meinem Vater gehabt, weil er damals die Treffen immer wieder aufgeschoben hat und sich so keine Treffen mehr ergeben konnten.
Gelegentlich über die Zeit hatte ich nochmal mit ihm geschrieben, aber auch hier weckte er scheinbar keine Interesse an treffen. Man hat sich immer wieder verstritten.
Wenn ich mir so durch den Kopf gehen lassen habe, wie ich ihn vermutlich dann erst wieder bei der Beerdigung meiner Großeltern sehe, da habe ich sehr viele Motivationsschübe bekommen einfach zu ihm hinzufahren und quasi einen Überraschungsbesuch zu machen, was ich getan habe. Er schien anfangs nervös zu sein, aber es war dann doch ein ziemlich tolles Wiedersehen.
Er meinte dann wir sollten uns im Juni nochmal treffen, wozu es nie gekommen ist. Wir haben einen Termin ausgemacht und er hat Tag für Tag das Treffen um einen Tag aufgeschoben, bis er dann endgültig abgesagt hat, aus spezifischen Problemen die er nicht benennen konnte.
Ich finde es wirklich höchstmysteriös und es ist einfach schade, dass er da nicht transparent ist. Es scheint als habe er sich über Jahren diesbezüglich nur wenig weiterentwickeln können. Mir ist Familie sehr wichtig und er hat da irgendwie andere Werte. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll und wünschte mir ihn nachvollziehen zu können, aber er ist auch einfach verschlossen. Was habt ihr da für Handlungsempfehlungen?
1 Antwort
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Whatelse23/1714384350214_nmmslarge__0_0_480_480_4590362b51b0e05c6e6cac535f00bfc0.jpg?v=1714384350000)
Du sagst, dass er anfangs "nervös" war, als Du angekommen bist, doch das hat sich nach und nach gelegt.
Und ganz offenbar hat er grosse Probleme mit sozialen Bindungen, was psychisch bedingt sein kann. Das Asperger Syndrom z.B. wäre typisch für dieses Verhalten.
Solche Menschen fühlen sich in Gesellschaft nicht wohl. Die wollen lieber für sich bleiben. Und da gibt es auch Tage, wo sie sich richtig vor Zusammentreffen mit anderen Menschen fürchten. Und so schieben sie Dates immer wieder auf, bis sie sie dann ganz absagen.
Mein Rat wäre den Wunsch Deines Vaters zu respektieren, dass er es nicht schafft öfters mit Dir zusammen zu sein, egal aus welchen Gründen immer.
Allerdings käme doch auch ein Email-Kontakt infrage, wo Du ihm schreibst, wie es Dir geht. Oder ein Treffen über Skype. Frag ihn doch mal, ob er vielleicht mit Dir schreiben möchte.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Whatelse23/1714384350214_nmmslarge__0_0_480_480_4590362b51b0e05c6e6cac535f00bfc0.jpg?v=1714384350000)
Ein Schlaganfall kann einen Menschen total verändern. Vorallem kann es immer wieder zu Panikattacken kommen, denn die Angst davor, dass ein neuerlicher Schlaganfall kommen könnte, kann einem Menschen die ganze Freude am Leben nehmen.
Ich allerdings würde meinen Vater direkt darauf ansprechen. Würde ihn bitten mir zu erzählen, wie er mit dieser Krankheit jetzt umgeht. Würde ihn bitten mir von seinen Ängsten zu erzählen.
Mein Vater war Industriekaufmann. Ich habe ihn in meiner Kindheit immer als sehr offen erlebt, tatsächlich sehr extrovertiert und gut im Umgang mit anderen.
Er hat einen Schlaganfall erlitten und sich dann sehr verändert. Wir haben uns so distanziert, dass ich da wenig zu seinem Sozialverhalten sagen kann.
Wir haben an dem Tag unseres Wiedersehens unsere Nummern ausgetauscht und haben dann manchmal geschrieben. Seit er das Treffen abgesagt hat kam von seiner Seite nicht mehr viel.
Was mich vor allem wundert, ist, dass er selbst geschrieben hat er wolle mich wiedersehen im Juni. Da hat er auch vorgeschlagen wir können Grillen. Da kam er mir so entschlossen vor.
Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass ein Vater sich ernsthaft gut damit abfinden kann seine Kinder nicht mehr zu sehen. Keinen Kontakt zu haben, das muss doch wie ein Stich im Herz sein? Außerdem ist er sehr gläubiger Christ, aber sein Verhalten widerspricht dem aus meinem Sichtpunkt völlig...