Ich darf nicht alleine wohnen, weil ich die doppelte Dosis vom Tabletten genommen habe?
Hallo, ich bin 19 Jahre alt, stehe unter einer gesetzlichen Betreuung und lebe in der Einrichtung (Wohnheim für Jugendliche).
Ich muss immer aufgrund meiner Erkrankung Tabletten nehmen (Rheumamedikamente und Blutdruckmedikamente z.b Azathioprin 75 mg morgens und 50 mg abends, Enalapril 20mg morgens und 10 mg abends und Amlodipin 5 MG abends, Enalapril und Amlodipin sind Blutdruckmedikamente) und habe gestern morgen ausversehen die doppelte Dosis von Medikamenten genommen. Ich muss Tabletten morgens und abends nehmen. Und habe halt ausversehen die Dosis von morgens und abends genommen, weil ich ausversehen die Tablettenbox von morgens und abends auf die Hand gekippt habe und halt nicht gemerkt habe.
Dies ist in meinem Leben bei mir schon 3 mal passiert, dass ich ausversehen die doppelte Dosis ausversehen genommen habe und heute hatte ich einen Termin bei meinen Rheumatologen gehabt und habe mir dort den Blutdruck dort messen lassen. Mein Blutdruck war trotz doppelter Dosis von Blutdrucktabletten 140/80.
Meine Betreuerin hat zu mir gesagt, dass ich deswegen niemals alleine leben werde und deshalb für immer in der Heimeinrichtung leben werde.
Stimmt das, dass wenn man ausversehen die doppelte Dosis von Medikamenten nimmt, dass ich deswegen niemals alleine wohnen darf und deshalb für immer in der Heimeinrichtung leben werde?
Ist das gerecht und gerechtfertigt, wenn man deshalb nicht alleine leben darf und bestimmt wird, dass ich deshalb für immer in der Heimeinrichtung leben werde?
Bin ich da selber Schuld?
Und bitte mit Begründung
3 Antworten
Nein, solche Worte sind nicht gerecht! Natürlich MUSS man bei seinen Medikamenten wirklich wirklich vorsichtig und Verantwortungsbewusst sein. Keine Frage!
Aber das du deshalb für immer in einer Einrichtung leben musst, ist doch Blödsinn. Frage mich manchmal wirklich, wieso einige Betreuer überhaupt Betreuer sein dürfen, denn bei aller Liebe bzgl der gesetzlichen Bereiche, setzt der Beruf Menschlichkeit voraus.
Und jmd quasi zu sagen "siehst, weil du zu doof bist wird das nie was" ist keine Hilfe zur Selbsthilfe.
Du musst aber wirklich schauen, dass du da mit mehr Verantwortung ran gehst. Schau lieber 3 mal hin, als einmal zu wenig. Ich überzeuge mich heute immer noch jedes Mal, wenn ich ne tablette nehmen muss ob es der richtige Blister ist zb. Da bin ich ultravorsichtig.. schau dass du da mehr drauf achtest.
Weil es keine Hilfe ist jmd zu denunzieren. Niemals. Man sollte Ratschläge und keine verbalen Backpfeifen verteilen
Ich würde es weniger als eine Schuldfrage sehen, als dass es ein Versehen gewesen ist.
Da ich schon seit über 30 Jahren täglich mehrmals Tabletten einnehmen muss, kann ich gar nicht zählen, wie oft mir schon passiert ist, dass ich Tabletten vergessen habe, oder sie doppelt genommen habe.
Das kann einfach passieren, und bedarf keiner Betreuung in einem Heim.
Du solltest mit demjenigen noch mal Rücksprache halten, denn das belastet dich sehr und setzt sich unter Druck.
Dieser Vorfall ist jedenfalls kein Grund, dass du lebenslang im Heim leben müsstest.
Das könnt ihr dir auch dein behandelnder Arzt per Attest bescheinigen.
Alles Gute für dich.
Warum ist dieser Vorfall kein Grund, dass ich lebenlang im Heim leben muss und warum bedarf es keiner Betreung in einen Heim?
Und warum kann das mein behandelnder Arzt per Attest beschleunigen? Kann das der Arzt wirklich bescheinigen oder eher nicht?
Mit wem kann ich darüber sprechen?
Wie ist es bei dir passiert, dass du die Medikamente ausversehen doppelt eingenommen hast? Welche Medikamente muss du nehmen?
Ich bin Schmerzpatientin und habe eine sehr lange Liste an Medikamenten, die ich schon 30 Jahre und länger einnehme. Es passiert schnell mal, dass ich unkonzentriert bin und dann vergessen habe, ob ich nun dieses oder jenes Medikament schon genommen habe.
Das finde ich auch nicht schlimm.
In meinen Augen kann das jedem Menschen passieren, auch denen, die keine Herausforderungen haben, die sie im Heim leben lassen, und du kannst mit deinem Betreuer darüber reden und auch mit deinem Hausarzt.
Ich nehme an, dass du deine Tabletten selbst einteilst und sortierst.
Wenn das der Fall ist, lebst du eigenständig in dieser Hinsicht, und es ist nicht notwendig wegen diesem einen Vorfall im Heim zu leben. Die anderen Gründe kenne ich natürlich nicht
Da ich selbst in einer betreuten Wohneinrichtung arbeite, weiß ich, daß dort viele wohnen, die tatsächlich nicht mehr alleine klarkamen und es auch zuvor und auch während sie dort wohnten, öfter einmal versucht haben und wieder dort oder in anderen Einrichtungen wohnen.
Aber deren Biografie ist lang und zum Teil sehr heftig und/oder sie sind psychisch oder körperlich so eingeschränkt, daß das nicht leicht ist (abgesehen davon gibt's nur wenige mit mehr Geld als der Bürgergeldsatz, wie sollen die eine bezahlbare Wohnung finden).
Was ich sagen will, hast auch Du Deine Diagnosen, Einschränkungen oder Störungen, sonst würdest Du nicht dort sein mit gesetzl. Betreuung. Von daher könnte es schwierig werden. Aber ich würde nie zu jemandem sagen, weil Du Deine Tabletten nicht richtig nehmen kannst, wirst Du nie alleine Leben können.
Warum würdest du niemals zu keinen sagen, dass wenn ich die Medikamente nicht richtig nehmen kann, dass ich dann niemals in meinem Leben alleine leben kann?
Weil das alleine kein Grund wäre, nicht eigenständig klarzukommen. Da müßten noch ein paar andere Sachen nicht klappen.
Und dürfen bei euch die Bewohner die Ärztliche Befunde, Arztbriefe, Gutachten und seine Dokumente lesen und einsehen oder dürfen sie das nicht?
Interne Dokumente von der Betreuungseinrichtung nicht, aber alles was der Arzt rausrückt kannst auch Du einsehen, wenn Dir das wichtig ist.
Allerdings interessiert es die meisten gar nicht. Sind alle schon 40+ und kennen Ihre Diagnosen, Gutachten und wissen, was sie zu uns gebracht hat.
Sind nur 2, die hier richterlich angeordnet sein müssen.
Was sind interne Dokumente? Sind das auch Dokumente die vom Amt kommen und vom Arzt oder sind das die Dokumente, die vom Betreuer geschrieben wurden sind? Und warum dürfen die Bewohner es nicht einsehen?
Das sind die Sachen, die im Team und bei den Übergaben an die nächste Schicht, besprochen werden. Wozu sollten sie die einsehen wollen?
Weil sie wissen wollen, was die Einrichtung demnächst plant oder wie weicher Mitarbeiter über einen denkt
Warum ist das sonst keine Hilfe zur Selbsthilfe wenn das eine Betreuerin sagt?