Hühnermist auf den Kompost?

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Vorsicht! Mit den Ausscheidungen scheiden die Hühner auch Parasiten und Krankheitserreger aus. Werden die Temperaturen im Komposthaufen nicht erreicht findet keine ausreichende Umsetzung der Stoffe und damit keine vollständige Kompostierung statt. Die Krankheitserreger und Parasiten werden nicht abgetötet, sondern landen im Blumen-/Gemüse-/Kräuterbeet und damit letztlich in der Wohnung bzw. im Essen des Menschen.

Habe auch 10 Hühner + 1Hahn. Ich verteile den Mist immer schichtenweise in meine 4 Schnellkomposter, Rasenschnitt und kleingehäckseltes Holz benötigen den im Mist enthaltenen Stickstoff, um sich zu zersetzen, es entsteht dann auch genug Hitze. Sonst gehts zu langsam und der Kompost war vorher bei mir immer zu mager mit holzige unvergangenen Resten. Die sonst bei Kompost angekündigte Fruchtbarkeit hatte ich vor der Mistbeigabe nicht. Profigärtner, die keinen Mist haben, nehmen stattdessen Kalkstickstoff, um die Zersetzung anzuregen. Hühnerflöhe und Milben gehen sowieso im Kompost ein, da sie bei den dort herrschenden Bedingungen keine Lebensgrundlage haben. Die Menge macht das Gift, darum sagte ich ja schichtenweise. Habe 20 Jahre Kompostierungserfahrung, anfangs habe ich auch viele Fehler gemacht, da ich auf auf einige Ratschläge besonders aus Biobüchern gehört habe. Es ist viel Theorie in einigen, habe den Verdacht, einige (nicht alle) Autoren schreiben nur ab, und haben noch nie einen Komposthaufen aufgesetzt. Ach so, was noch fehlt ab und zu eine Schicht Kalk, besser Algenkalk auf den Kompost streuen. Das puffert die bei der Zersetzung entstehen Säuren, die bei allen Stoffelwechselvorgängen entstehen, auch im Körper.

Wenn die Menge nicht zu groß ist - jederzeit!
Allerdings ist Hühnermist recht "scharf" und enthält reichlich Amoniak. Wenn zuviel davon auf den Kompost kommt können dessen Mikroorganismen leiden. Wieviele Hühner hast Du denn? Und wie groß ist der Kompost?


Krisulienchen 
Beitragsersteller
 10.03.2009, 09:46

Hühner sind es 10 und der bis jetzt angelegte Kompost ist etwa 1,50x2,00x1,50m und mit reichlich "unrat" gefüllt (Zweige vom Heckenschnitt, Unkraut... Im Frühjahr soll zusätzlich ein Schnellkomposter her, der dann die "guten" Sachen eingefüllt bekommt...

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Krabbenkutter  10.03.2009, 09:54
@Krisulienchen

Och, das liegt doch noch im Rahmen! Hatte eher die Vorstellung von einem Baumarkt-Komposter der halbvoll mit Hühnermist ist.
Schnellkomposter ist gut, aber nicht ganz einfach. Da würde ich aber nicht unbedingt Hühnermist reintun...
Die fertige Erde lasse ich übrigens abgesiebt in einer Ecke nochmal ein Jahr liegen. Hab da aus Brettern eine Art "Beet" in die die reinkommt. Ach ja, und Asche aus dem Kachelofen wird noch untergemischt.

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Krabbenkutter  10.03.2009, 10:14
@Krisulienchen

Vergessen:
das Liegenlassen hat den Sinn das in der Zeit noch allerlei Unkrautsamen aufgehen. Die kann man einfach unterharken oder 'rausrupfen, dann hat man im nächsten Jahr eine recht gute Aussaat-Erde.

Viel Spaß mit den Hühnern, Gruß

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tust du den Mist denn konzentriert (also zusammengeharkt/aufgesammelt) oder mitsamt Einstreu auf den Kompost? Ich habe für meinen Tiermist (Hühner und Hasen) einen separaten Misthaufen angelegt, einfach weil die Menge an Streu (und Heu-d.h. mit Grassamen drin) sonst zu überwältigend für den Kompost wird. Wenn du sowieso noch einen Schnellkomposter haben wirst, dann ist dein verbleibender Komposthaufen ja nix anderes als ein guter bäuerlicher Mistfall!


Krisulienchen 
Beitragsersteller
 11.03.2009, 09:50

Mit Hühnermist meine ich Streu und Ausscheidungen..

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Welche Begründung führt dein Vater denn an, das der Mist nicht darauf darf? Das wäre doch vielleicht auch ein guter Ansatzpunkt für die Diskussion Hühnermist- Ja oder nein


Krisulienchen 
Beitragsersteller
 10.03.2009, 09:42

Angeblich sei der mist "zu scharf" ... Was er auch immer damit meint... Ich denke er meint, daß die Ausscheidungen zu konzentriert sind oder so was.... Genau begründen konnte er es nicht. So habe man ihm halt erzählt...

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tergenna  10.03.2009, 09:45
@Krisulienchen

Das paßt ja genau zu den Ausführungen von "Krabbenkutter", kommt also warscheinlich wirklich auf die Mistmenge an.

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Krabbenkutter  10.03.2009, 09:48
@tergenna

Du mußt Dir denken das Hühner - wie andere Vögel auch - ihre Nahrung nicht kauen sondern Brockenweise runterwürgen. Um diese Brocken dann verdauen zu können müssen die Säfte im Magen viel kräftiger sein, und so kommts dann hinten auch wieder raus.
Deshalb ist z.B. Taubenkot auch so schädlich für die alte Bausubstanz in Städten.

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