Holzdecke richtig streichen?

2 Antworten

Zuallererst, falls es eine gemietete Wohnung ist, unbedingt vorher den Vermieter um Erlaubnis fragen. Ansonsten kann es zu großen Problemen kommen, wenn beim Auszug der Urzustand der Decke wiederhergestellt werden soll.

Benötigt werden Schleifpapier, Vorlack, Lack. Das Holz anschleifen mit etwa Körnung P150. Danach vorlackieren und lackieren. Der Vorteil von Vorlack ist, dass er eine bessere Haftung und eine höhere Deckkraft hat als Lack.

Nach dem Voranstrich werden manchmal kleine Risse oder Löcher sichtbar, die vorher nicht aufgefallen sind. Diese sollten vor dem Endlack mit einer Holzspachtelmasse oder bei Fugen mit Acryldichtmasse verschlossen werden. Oder man lässt es einfach offen und lebt damit, wenn es nicht allzu schlimm aussieht.

Bei wasserverdünnbaren Systemen kann es tatsächlich zu Verfärbungen durch Holzinhaltsstoffe kommen. Wenn das so ist, braucht es einen Isoliergrund. Bei lösemittelhaltigen Systemen gibt es allermeistens keine Probleme mit Verfärbungen.

An einer Holzdecke im Innenbereich muss es auch kein offenporiger Anstrich sein. Da gibt es keine Probleme mit Wasserdampf. Übrigens - Holz kann nicht atmen, genausowenig wie Wände. Es kann also ruhig ein deckender Lack verwendet werden.

Von Lack ist abzuraten. Ein offenporiger Anstrich muss es sein, damit das Holz "atmen" kann, also Wasserdampf durchlässig ist.

Wandfarbe ist auch nicht zu empfehlen, hält meist nicht lange.

Wenn das Holz des Balkens unbehandelt ist, kannst Du weiße Holzlasur (z.B. Sidolin) auftragen, ggf. zweimal streichen. Die Holzstruktur bleibt dabei erhalten. Der zweite Anstrich ist meist komplett deckend, während der erste mehr eine Tönung ist. Also je nach Geschmack streichen.


Nick19931993 
Beitragsersteller
 07.05.2017, 20:04

mir wurde noch gesagt : 

Die Fläche muss vorher isoliert werden, damit die Holzinhaltsstoffe nicht gelblich durchschlagen, oder betrifft das nur Farben die nicht offenporig sind wie Wandfarben/Lacke?

TheoBN  07.05.2017, 20:34
@Nick19931993

Die "Isolierung" wäre auch der erste Anstrich mit der Lasur. Es ist richtig, dass beim ersten Anstrich die Holzfarbe durchscheint.

Beim zweiten Anstrich (vorher den ersten Anstrich leicht anschleifen) deckt die Lasur (da gibt es große Qualitätsunterschiede). Wasserlöslich muss sie sein.

Eine entsprechende Holzgrundierung kann auch vorher gemacht werden, ich habe es nicht gemacht. Wahrscheinlich sparst Du Dir den zweiten Lasuranstrich.

Ich hatte stark nachgedunkelte Kieferholzvertäfelung gestrichen und wollte nur eine Holzlasurtönung in weiß. Das Ergebnis war aber schlecht, eben dieses unregelmäßige gelbe Durchscheinen des Holzes. Je nach Saugfähigkeit nimmt das Holz unterschiedlich stark die Farbe an.

Daher habe ich nochmal gestrichen und nun ist das Holz deckend weiß.