Heizdraht mit 230V
Hallo zusammen!
Ich plane mir etwas zu bauen, wofür ich eine Heizung brauche. Diese möchte ich mit Heizdrähten verwirklichen.
Da ich ein Relais habe, welches nur 230V Wechselspannung schalten kann, stellt sich für mich die Frage was passiert, wenn ich eine fertig gebaute Heizung (mit Heizdrähten) in die Steckdose stecke...
Normalerweise dürfte der Draht doch genauso wie bei Gleichspannung das Glühen anfangen. Falls ich natürlich eine gewisse Stromstärke durch falsche Auslegung der Heizung überschreite, haut es die Sicherung raus, oder?
Ich brauche nur mal eine Bestätigung von echten Fachleuten.
Danke im Voraus und Gruß
7 Antworten
also mal ganz abgesehen davon, dass deine Basteleien lebensgefährlich sind gilt folgendes:
im besten Falle brennt dir dein Heizdraht durch bevor die Sicherung auslöst... oder die Sicherung löst aus, bevor der Draht durchbrennt.
im schlimmsten Falle berührt irgendjemand deine Konstruktion und erleidet einen tödlichen elektrischen Schlag oder die Konstruktion wird so heiß, dass du irgendwas abfackelst. die zu erwartende Stromstärke kannst du übrigens relativ leicht errechnen. du misst den Widerstand deines Drahtes und teilst die angenommnne Spannung von 230 volt durch dein Messergebnis...
by the way: wenn du nicht gerade einen konstantandraht oder so verwendest, kann das gemessene Eergbnis an Strom niedriger ausfallen wie das errechnete, da sich der Leitwert mit zunehmender Temperatur in der Regel verschlechtert. auf diese Weise regelt sich übrigens auch (in gewisser weise jedenfalls) die Temperatur des Leiters...
lg, anna
Unabhängig von den bereits genannten Sicherheitsaspekten:
In einem Stromkreis bestimmen Spannung (wenn als Konstante wie hier mit 230V gegeben) und der Widerstand, welcher Strom fließen wird. Einem ohmschen Widerstand ist das völlig egal, ob er mit Gleich-oder Wechselspannung betrieben wird. Die Sicherung fällt, wenn der Nennstrom überschritten wird. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass der Heizdraht auch den Strom aushält, der ihm durch die Schaltung zugemutet wird. Dazu muss man die Materialeigenschaften kennen. In letzter Konsequenz ist es ein komplexes Zusammenspiel von spezifischer Wärme und Wärmeleitfähigkeit des Widerstandsmaterials zusammen mit der Wärmeabstrahlung in den Raum. Jedenfalls darf die Schmelztemperatur des Heizungsdrahtes nicht erreicht werden, sonst wird der zur Sicherung die durchbrennt.
Hallo MathiasAmann,
die Sache ist gefährlich. Die Sicherung im Verteilerkasten ist eine Schutzeinrichtung für die Leitungen, die im Haus liegen. Sie haben eine ordentliche Verzögerung, bis sie ansprechen. Bis dahin kann dir deine Konstruktion schon locker die Ohren abgefackelt haben.
Dann gibt es noch den FI. Der haut raus, wenn es eine leitende Verbindung zwischen der Phase (meist braun) und dem Schutzleiter (gelb-grün) gibt. Wenn du aber keine Schutzleitung angeschlossen hast, wirkt der nicht.
Sei bitte vorsichtig und experimentiere nicht mit Strom, wenn du nicht genau weisst, wass du tust. Wende dich persönlich an einen Fachmann.
Gruß billyflinn
Ja, und leider wieder einmal ein fehlerhaftes Verständnis für den Fehlerstromschutzschalter (FI bzw. RCD) Der RCD reagiert auf Fehlerstrom, wohin der fließt - ob zum Schutzleiter oder zu einem anderen geerdeten Punkt ist völlig egal. Abgesehen davon fällt der RCD genau so, wenn der Strom aus dem Neutralleiter abgezweigt wird, nicht nur vom Außenleiter (nicht fachgerecht auch als Phase bezeichnet). Wenn also kein Schutzleiter angeschlossen ist, wirkt der RCD sehr wohl, unter der Voraussetzung die genutzte Steckdose wird über einen RCD betrieben.
Die Frage ist wieviel Watt die Heizung als Leistung haben soll? Mit 16A aus der Steckdose kannst du max. 3500W heizen. 16A mal 230V. Der Heizdraht darf dann 230V/16A = 15 Ohm haben. Die du mit dem Ohmmeter messen kannst, oder rechne ihn aus, was aber schwieriger ist. Wenn der Draht niederohmiger ist musst du die Spannung über einen Trafo reduzieren.
Entweder brennt der Draht sofort irgendwo durch oder du bekommst einen elektr.Schlag. Also lasse es lieber. Und wenn du etwas beheizen möchtest, dann Trafo und Heizelemente (z.B. für PKW-Spiegel) oder bei 230 Volt einen Aquariumheizstab. Aber denke daran, alles was abbrennt oder geschädigt wird, das mußt du bezahlen.