Hedonismus als das ultimative Glück?
Woher kommt der Glaube, dass Hedonismus das Ultimative Form des Glückes ist, der ultimative Ausdruck des Glückes?
Das führt dazu, dass Hedonisten, natürlich ein grosses Problem haben mit den meisten Religionen, da dort oft Mässigung gelobt wird, und Exzess als eher negativ angesehen wird.
Sei es sexueller Exzess, oder materiellen Exzess, oder sonstigen Exzess.
Diese Hedonisten, die Hedonismus als ultimatives Glück ansehen beklagen sich oft, darüber, dass Religion ja, Hedonismus, oder zumindest extreme Formen davon einschränkt, was sie als tyrannisch empfinden, und als eine Art Verbot von "Glück" ist, zumindest für sie.
Kann denn Glück wirklich gefunden werden, im Exzess, im extremen, in Auschweifungen aller Art? Das muss nicht nur sexueller Natur sein, ist es aber oft bei Hedonisten.
Ich persönlich, glaube nicht, dass Hedonismus ein höheres Ziel im Leben ersetzen kann. Sei es Gott zu dienen (vor allem Gott) oder andere Noble Ziele.
Warum empfinden sie denn Religion als Unterdrückung? Ist denn ein höheres Ziel nicht Bereicherung? Und Hoffnung auf ein besseres danach?
1 Antwort
Die hedonistische Lebensweise, ja und der hedonistische Zeitgeist entspringt aus einer gewissen Perversion des Liberalismus. Es ist die Folge, wenn man nur das Individuum als Bemessungsgrundlage nimmt und es befreien möchte aus allen Einbettungen bzw. Abhängigkeitsverhältnissen.
Es ist eine Fehlentwicklung von der Aufklärung kommend, wonach ein rationalistisches Zeitalter eintraf und die Spiritualität nach und nach abstarb.
Ausdruck dieses Prozesses ist der zeitgenössische Kapitalismus, welcher alles und jeden zu einer Ware macht. Er dringt in alle Lebensbereiche ein, und erodiert Zwischenmenschliches und Gesellschaft von innen heraus. Der Kapitalismus bzw. der Liberalismus stellt die Rentabilität/Wirtschaftlichkeit an oberster Stelle und da Menschen nicht nur in Kultur und Traditionen groß wird, findet hier ein Austauschprozess statt, wo eben alles dieser Metrik subsumiert wird, und da der Mensch keinen Halt mehr hat, ist er diesen Prozessen in brutalster Weise ausgeliefert. Er irrt in der Moderne rum, und steckt im ewigen Kampf und hat folglich niemanden außer sich selbst.