Hätte es einen Nachteil, Flugzeuge absolut wasserdicht zu bauen?

15 Antworten

Das gibt es und nennt sich zumindest bei Airbus "Ditch mode", es verriegelt sämtliche Lüftungsöffnungen zur Kabine hin.

Voraussetzung ist aber zum Ersten, dass das Flugzeug bei der nOtwasserung heil bleibt, was nur selten der Fall ist. Einen entsprechend robusten Rumpf zu bauen würde das Gewicht extrem erhöhen und hätte Nachteile zb. bei der Triebwerkswartung, da man diese dann zb. auf die Tragflächen oder ans Heck velregen müsste, wo sie nur schwer erreichbar sind. Für ein Ereignis, das nur alle paar Jahre bis Jahrzehnte in einem Maße auftritt, dass eine solche Konstruktion die Passagiere hätte retten können, ist das sinnlos.

Zum Zweiten muss der Schalter auch betätigt werden, was jedoch zumindest im Falle eines totalen Triebwerksausfalls (wie zb. bei US Air 1549) erst einer der letzten Punkte in der CHeckliste ist, bei einem Ausfall in der Start- oder landephase bleibt keine Zeit, diesen zu betätigen.

das problem ist das es kein Wasserflugzeug ist sprich auf dem wassser normal "landen kann" da es keine Wasserkufen hat.

Ansonsten brechen die meisten flugzeuge aufgrund der größe sowieso auseinander.

Ist bei Druckkabinen nicht möglich, da die über Zapfluft von den Triebwerken unter Druck gehalten werden.

Druckkabinen wiederum sind zwangweise nötig, um Flughöhen zu erreichen, in denen Jets ausreichend wirtschaftlich operieren.

Ab davon ist eine Notwasserung der absolute Ausnahmefall, auf so was legt man aus Kostengründen kein Verkehrsflugzeug aus, genau so wie man keine Fallschirme bereit stellt und auch keine flammhemmenden Overalls. Restrisiko, mit dem die Paxe sich abfinden müssen - oder zu Hause bleiben.

Es gibt ja Wasserflugzeuge, also Flugzeuge mit Schwimmern und "Flugboote", also Flugzeuge mit einem Schiffsrumpf. Eins der berühmtesten Beispiele ist immer noch die Do X von Dornier. 

Das Problem ist halt, dass der Rumpf, um wasserdicht und korrosionsbeständig zu sein, ziemlich schwer wird, was wiederum auf Kosten der Leistung (Höhe, Reichweite, Verbrauch) geht. 

Warum sollte man z. B. eine geringe Reichweite in Kauf nehmen und mitten auf dem Atlantik wassern, um zu tanken? 

Dazu kommt, dass eine Start- und Landebahn (im Idealfall) immer glatt ist und es eine entsprechende Infrastruktur gibt: Terminals, Feuerwehr, Anbindung an S-Bahn, Autobahnen und Fernstraßen. 

Das Meer ist aber selten ruhig und Notwasserungen kommen, gemessen am jährlichen Flugaufkommen, doch auch sehr selten vor. Durchforste mal die Unfallberichte der BFU und des Aviation Herald. 

Da Land aber begrenzt ist, werden ja oft neue Flughäfen ins Meer hineingebaut. Das aber funktioniert nur in ruhigen Buchten. Aber immer sind die Flughäfen für Landflugzeuge ausgelegt. Vielleicht gibt es in der Zukunft ja andere Konzepte, zumindest für den Zubringerverkehr. 

Ich denke, da können sich Jungingenieure noch austoben. 

Übrigens: Ob immer ALLE Passagiere in Panik verfallen, wissen wir nicht, da wir die ertrunkenen Paxe ja nicht mehr fragen können. 

Wenn genug Zeit vor einer Wasserlandung ist, dann wird das Flugzeug so vorbereitet, dass es nicht unter geht.

Das Problem ist aber an einer anderen Stelle: Das Flugzeug wird bei einer Wasserlandung stark beschädigt. Du kannst es so wasserdicht bauen wie du möchtest - wenn es auseinander bricht, dann bringt dir das nicht viel.