Haben Eltern wirklich ein Lieblingskind?Hat jemand damit Erfahrung?

10 Antworten

Hallo,

aus meiner ganz persönlichen Erfahrung als vierfache Mama (mit mittlerweile 3 erwachsenen und einem erst 11jährigen Kind):

ich könnte nicht behaupten, dass ich ein Lieblingskind hätte - aber natürlich kann dieser Anschein immer schnell entstehen. Besonders bei den Geschwisterkindern.

Es ist einfach immer so, dass es bei der Entwicklung der Kinder zu Unterschieden kommt. Das eine entwickelt sich sehr selbstständig in die "richtige" Richtung, das andere braucht Unterstützung, das andere macht einem Probleme und Sorgen. Und natürlich lasse ich nicht eines meiner Kinder "sehenden Auges" ins Unglück rennen - ich versuche zumindest, dies zu verhindern. So kommt es eben vor, dass man sich zeitweise "scheinbar" mehr um ein Kind kümmert, weil gerade dies zu dem Zeitpunkt mehr Unterstützung braucht, zu einem anderen Zeitpunkt ist es eben eines der anderen Kinder. Bei einem ist es weniger, bei dem anderen dauernd. So mag für die Geschwister der Eindruck entstehen, man hätte das Kind, um das man sich mehr kümmert (kümmern muss), viel lieber.

Aber das ist nicht so - war zumindest bei mir nicht so. Na ja, und unser Nachkömmling, ja, der wird sehr verwöhnt - mehr als die anderen seinerzeit. Aber da mussten wir uns eben um mehrere Kinder gleichzeitig kümmern, da konnte man nicht nur einem etwas kaufen - nein, dass musste immer alles "x 3" sein - da ging nicht soviel. (Allerdings beteiligen sich auch unsere Großen an der Verwöhnerei des Kleinen). Trotzdem hat das alles nichts mit "lieber haben" zu tun.

Stünde ich vor der Entscheidung, in einer Situation nur eines meiner Kinder retten zu können - ich könnte keine Entscheidung treffen (welch grausige Vorstellung!!)

Dies sind aber meine ganz persönlichen Erfahrungen - bei anderen Eltern mag es anders sein.

Viele Grüße

Daniela

Ich habe mich immer bemüht, meine zwei Töchter gleich zu behandeln. Allerdings ist es durchaus vorgekommen, dass ich mal zu der einen, mal zu der anderen eine Zeit lang einen besseren "Draht" hatte. In dem Moment mag das für die andere so aussehen, als ob die eine bevorzugt würde. Ich habe mich aber trotzdem immer bemüht, gerecht zu bleiben und keine vorzuziehen. Ein absolutes "Lieblingskind" hat es aber dauerhaft nie gegeben.

Habe mal einen Artikel darüber gelesen! Anscheinend soll es ganz normal sein, dass Eltern ein Lieblingskind haben. Allerdings ist es nicht gut, sich das anmerken zu lassen. Alle Kinder sollten gleichwertig behandelt werden!

Du solltest mit Deinen Eltern etwas Geduld haben. Auch bei der Beurteilung der eigenen Kinder ist nicht alles Gold was glänzt und kann sich dann auch schnell ändern. Wir waren 5 Kinder zu Hause und immer war ein Kind nach dem anderen das scheinbar bevorzugt, da es z. B.mit guten Leistungen oder Erfolg im Beruf aufwarten konnte. Die anderen mussten sich das dann immer anhören. Irgendwann war man dann auch selbst dran und der scheinbare Liebling.

Meine Frau und ich haben nun 3 Kinder und auch da mussten wir uns große Mühe geben, dass z. B. die älteste Tochter, die ein Überflieger war, nicht besonders bevorzugt behandelt wurde. Manchmal konnten wir das nicht ändern, da es sich so ergab.

Du solltest tapfer und konsequent Deinen eigenen Weg gehen, Deiner Schwester die augenblickliche und z. T. scheinbare Bevorzugung gönnen und kannst sicher sein, dass Du dann auch mal die allerliebste Tochter bist. Deine Eltern sind bestimmt dankbar für die beiden Kinder und möchten auf keinen Fall auf einen von Euch verzichten.

Manche Eltern haben ein Lieblingskind, doch die meisten Eltern haben, wenn sie mehrere Kinder haben, viele Lieblingskinder.