Habe ich falsch gehandelt?

7 Antworten

Man sollte sich immer bewusst sein, ob und was man geben möchte. Möchte man grundsätzlich Geld geben, also hat bspw. etwas für Spenden zur Seite gelegt, dann kann man das tun, muss sich aber bewusst sein, dass der Bittende damit machen kann, was er will - Milch kaufen, Rotwein, neue Unterwäsche.

Es gibt Menschen, die man als ehrlich und Not leidend einschätzt und denen man gerne etwas gibt und andere, die man als Betrüger einschätzt, und denen man nichts geben würde und andere, bei denen man unsicher ist.

Wenn ihr in dem Fall irgendeinem "Bettler" auch etwas gegeben hättet, ohne zu fragen, wofür er es braucht, hättet ihr der Frau auch etwas geben können. Wenn ihr es nur getan hättet, weil euch die Kinder leid taten und ihr Zweifel an der Ehrlichkeit der Frau hattet, hättet ihr es lassen können. Man kann auch solche Menschen bestimmt zur Bahnhofmission schicken, wo die Mitarbeiter dann ganz sicher Anlaufstellen für Notleidende kennen und vermitteln.

Tatsache ist aber, dass man oft nicht weiß, wer ehrlich ist und wer Betrüger und die Zwischenformen nicht abschätzen kann. Vielleicht hat sie um Milch gefragt, weil sie an anderer Stelle Geldmangel hatte - sich die Fahrkarte, Essen oder andere notwendige Dinge nicht leisten konnte, bis das neue Gehalt auf dem Konto ist etc. und das nicht so direkt sagen wollte. Konto überzogen, noch kein Geld da, Kühlschrank leer, keine Berechtigung oder Karte für die Tafel usw.

Grundsätzlich muss man sich einfach bewusst sein, was man geben möchte. Wie viel im Monat. Wenn das erschöpft ist, sagt man nein. Wenn der Betrag null Euro umfasst, sagt man immer nein.

Ich habe ein paar Mal an verschiedenen Orten etwas gegeben, Menschen, die einfach fragten, ohne einen Grund anzugeben, bis ich an diesen Orten ständig angesprochen wurde, sogar einmal auf einer Straße an verschiedenen Orten mehrfach von der gleichen Person. Meine Auskunft, ich hätte ihr 200 m weiter vorn 2 € gegeben, wurde mit "nein" quittiert. Als das dann überhand nahm, habe ich längere Zeit keinem mehr etwas gegeben.

Sucht man eine Ausrede, kann man sagen, man habe kein Bargeld dabei.

Möchte man helfen, kann man überlegen, wohin man die Frau schicken kann, in dem Fall z.B. Bahnhofsmission.

Test: Anbieten, im oft im Hauptbahnhof befindlichen Supermarkt oder der Drogerie Milch für sie zu kaufen. Lehnt sie das ab, weiß man schon mal, dass es nicht um Milch ging. Man weiß aber immer noch nicht, ob es doch tatsächlich dringend war oder nicht.

Hallo

Plumpe Abzocke, die Frau muss sicher da den ganzen Tag stehen/fahren.

Polizei Bescheid geben, die nehmen sich dessen an.

Grüße

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Dass sie gerade eine Flasche Milch hatte besagt ja noch nicht, dass sie sich auch die nächste Flasche leisten kann.

Aber Fakt ist, dass es in dieser Richtung sehr viel Betrug gibt und ich auch skeptisch wäre. Leider verhindern die Betrüger, dass wirklich Bedürftigen geholfen wird - weshalb ich die "Vortäuschung von Hilfsbedürftigkeit zur Erlangung eines persönlichen Vorteils" unter besondere Strafe stellen würde.

Sie muss nicht unbedingt gelogen haben, es gibt extra Babywasser mit dem man sich die Milch zusammenrührt.

In einer Bahnhofstoilette würde ich das auch nicht holen.


Bahnhof Frankfurt sagt ja wohl schon alles. Bitte nicht zu naiv sein und auf sowas reinfallen. Um die Ecke steht garantiert ihr Mann/ein Verwandter mit einem dicken Auto und wartet und sammelt das Geld ein, was sie schnorrt mit der Mitleidsmasche.

Mein Mann hat dreieinalb Jahre am Frankfurter Hauptbahnhof bei der Bundespolizei gearbeitet und sowas leider oft gesehen.