Hab das Gefühl ich habe viel in meinem Leben verpasst:/ bitte lesen **Teil 2**?

10 Antworten

Habe lange überlegt, wie Ich auf diese Frage/Aussage/Geschichte antworten soll.. Also es klingt schon tragisch was dir so in deinem Leben wiederfahren ist... Ich kann das irgendwo nachvollziehen, wie diese Situation zustande kam... Es passiert langsam über die Jahre hinweg, ohne dass man hiermit rechnen könnte... Aber die Ausgangssituation offenbart es wohl dann...

Ich habe soetwas auch durchlebt, in einer ähnlichen, wenn nicht sogar stärkeren Intensität... Und stehe selbst gerade mal erst vor meinem fünfzehnten Lebensjahr...

Bei mir fing alles in der Grundschule an. Ich war erst umgezogen, von dem Nachbarort hierher... Also kam Ich direkt vom Kindergarten, also war es keine Barriere Freunde zu finden, da ich ja erst eingeschult wurde und ja kein "Reinplazer" war... Ich war sehr beliebt in der Schule und in meiner Klasse. Ich hatte viele Freunde, wirklich gute Freunde! Ich genoss meine "Kindheit" (bin immer noch 14^^) und verbrachte meine Freizeit immer draußen mit meinen Jungs! Die Schule lief für mich auch perfekt! Ich hatte es wirklich sehr leicht und so war es mir möglich eine sehr gute Leistung absolvieren, ohne lernen zu müssen. Als die Grundschule zu Ende ging, hieß es: Weiterführende Schule - Gymnasium. Ich hatte in der vierten Klasse im Jahreszeugnis einen 1,0er Durchschnitt, ich war der Beste der Klasse.Und somit entwickelte Ich eine Perfektion! Eine Perfektion die mich letzten Endes kaputt machte, psychisch als auch körperlich. Ich hatte den Zwang immer alles wirklich PERFEKT machen zu müssen... Sein es Hausaufgaben oder auch irgendwelche Aufgaben, wie sie einem im normalen Leben ständig begegnen.. Ich war einfach die Superlative wenn es um Perfektionismus und Zielstrebigkeit ging... Irgendwann nimm dies aber an Übermaß an, und der Eimer schwappte über...Es geschah dass ich anfing die Schule zu schwenzen, aus dem Grund weil ich mal keine Hausaufgaben hatte.. Ja es ist tatsächlich wahr... Ich hatte angefangen, morgens auf dem Schulweg mich zu verstecken... Ich entwickelte eine Angst... Eine Angst die immer mehr wuchs..von Tag zu Tag... Bis sich alles offenbarte... Meine Lehrerin rufte meine Eltern an, da ich den dritten Tag unentschuldigt fehlte... Meine Eltern wussten davon natürlich nichts, ihnen hatte Ich vorgetäuscht in der Schule gewesen zusein, obwohl Ich mich immer auf dem Schulgelände über den Unterricht versteckt hatte, und zu Schule de nach hause ging... Als das rauskam, versuchten meine Eltern mir zu helfen.. Sie sprachen mit mir über meine Probleme, wieso Ich Angst habe zur Schule zu gehen... Doch sie konnten mir nicht helfen... Ich war einfach psychisch krank...Es war der Perfektionismus, welcher dies verursacht hatte... So blieb ich einige Wochen daheim... Und meine Eltern schickten mich zum Schulpsychologen... Ich täuschte vor, dass Ich stress mit meiner Lehrerin habe und nicht mehr die Schule besuchen wolle... Was vollkommen gelogen war... Es war die reinste Verlegenheit in dieser Situation, die mich dazu regelrecht zwang... So kam es dass Ich die Schule wechselte......Dies war eine sehr schwere Entscheidung.. Ich ließ alles zurück... Meine ganzen Freunde.. Einfach alles.. In der vorherigen Schule wurde Ich zwei Wochen zuvor mit 18 von 21 Schülern zum Klassensprecher gewählt... Hatte viele Freundschaften... Und dies alles ließ ich zurück...

 Auf der neuen Schule wollte ich "neuanfangen" ... Mich wieder sammeln und so tun als ob nie was gewesen wäre... Doch da fing es wieder an... Diese Zielstrebigkeit... Dieser Zwang alles perfekt machen zu müssen... Und so kam es dass Ich wieder diese "Schulangst" bekam... Ich blieb wieder daheim... Nun weißten meine Eltern mich schweren Herzens in eine Psychiatrie ein... Stationär... Für 48 Tage...dort wurde Ich therapiert.. Erfolgreich! Mein Problem wurde gelöst und Ich hatte enorm (!) viel Erfahrungen als auch Selbstbewusstsein gewonnen! Darauf ging Ich wieder auf meine neue Schule und täuschte meinen Mitschülern eine erfundene Ausrede vor, weshalb Ich solange nicht da gewesen sei...Bis heute leide Ich zum Teil darunter, und frage mich was in mir vor gegangen sein muss, dass es soweit kommen konnte...Dies ging ja auch über Jahre hinweg, diese Entwicklung dieser zuvor umschriebenen Zielstrebigkeit... 

Die Zeit nach meiner Entlassung war die schwierigste Zeit... Und da ging es genau so, wie dir heute... Ich kannte niemanden groß mehr und alle waren einem irgendwie fremd... Ich hatte viele Freundschaften über die Zeit hinweg verloren...So wie es dir nun geht, so ähnlich eben...An deiner Stelle würde Ich das Leben einfach auf mich zukommen lassen! Es wird alles seinen richtigen Weg gehen.. Du bist 19 Jahre, auch du hast noch ein ganzes Leben vor dir... Es werden sich noch soo viele zahlreiche Möglichkeiten geben, deiner Meinung nach verpasste Dinge deines Lebens "nachzuholen" ! :)

Ich hoffe Ich konnte dir helfen.. Ich könnte hier noch eine Ewigkeit drüber schreiben und philosophieren, doch es passt nicht mehr rein... Ich wünsch dir alles Gute!


xXeinsamerboyxX 
Beitragsersteller
 23.06.2015, 22:01

Danke:) dir wünsche ich auch noch alles gute!

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Erstens: Schieb nicht alles auf andere...

Mir hat mal jemand gesagt: Wie auch immer die Vergangenheit war, die Zukunft ist ein unbeschriebenes Blatt.

Wenn du denkst, du hast etwas verpasst trauere dem nicht hinterher, sondern nimm dir vor keinen Tag länger etwas zu verpassen, sondern arbeite darauf hin das zu erreichen, was du erleben willst. Du bist 19 und hast noch sehr viel Zeit alles zu erreichen was du willst. Aber erwarte nicht, dass sich von einem Tag auf den anderen alles ändert, sondern fange einfach an und lerne Leute kennen, geh raus und lass die Leute dich kennen lernen. Wenn du deinen Weg zu dem zu werden der du bist heute anfängst wirst du auch irgendwann ans Ziel kommen. Geh nur einfach los und trauere nicht verpassten Möglichkeiten hinterher. ;-)

Aus eigenen Erfahrungen verstell dich nicht und bleib so wie du bist! Du bist 19 da ist noch nichts verloren:O 

Ich kann sagen so ging es mir die Jahre bisher eigentlich auch, fast genauso ich sage jetzt nicht genauso aber so ähnlich. Mit dem Unterschied damals war ich selbstbewusst aber mit den Jahren und durch mobbing und ähnliches habe ich dieses Selbstbewusstsein verloren. Ich hatte auch noch nie so wirklich Liebeserfahrung und bin 18!^^ deshalb denke ich kann ich sehr gut nachvollziehen wie du dich fühlst :O aber wie gesagt gib nicht auf noch nichts ist verloren uu

Schnucki, du bist nicht schlechter dran als Viele Andere.

Aber sieh es doch mal so: Du bist gesund und Dein Leben fängt jetzt erst wirklich an, vor allem, wenn Du nicht mehr bei Deinen Eltern wohnst!

Ich hatte mit 19 zum ersten Mal knickknack gemacht. So what? Ich hatte nie das Gefühl, mein Leben sei deshalb ruiniert, im Gegenteil!

Sieh es doch mal so!

Du mußt nicht überall das Alphatierchen sein, das den Saal zum Toben bringt!

Du bist erst 19. Bleib einfach du selbst, verstell dich nicht. So ist deine Persönlichkeit. Sei nett zu anderen Menschen, isoliere dich aber nicht. Wenn du Kontakt zu anderen aufbauen willst, werden es viele bestimmt auch tun. Du musst nur freundlich sein.