Grundausbildung Bundeswehr / Wehrmacht. Gibts da große Unterschiede? War es bei der Wehrmacht härter?

7 Antworten

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Die Rekrutenausbildung bei der Wehrmacht war wesentlich anstrengender als bei der Bundeswehr. Wehrmachtsrekruten hatten weitaus mehr Gefechts-, Waffen- und Formalausbildung zu absolvieren als in der Bw.

Der Ausbildungsbetrieb war sehr streng; Verstöße wurden z.T. drastisch geahndet.

Lies mal "Nullacht-fünfzehn" von H.-H.Kirst.


GladiusMusculus  12.11.2019, 13:12

Dann nimm noch Stuka von Valentin Mikula dazu, da wird die Ausbildung der Rekruten und Uffze teilweise auch recht anschaulich beschrieben. Was H.H. Kirst betrifft, da lohnt sich die komplette 08/15 Reihe zu lesen, da geht er auch auf die Anfangszeit der Bw ein. Hier darf man nicht vergessen, dass große Teile des Offiziers und Unteroffizierskorps der Bw der ersten Jahre aus ehemaligen Wehrmachtsschleifsteinen bestand. Da gab es zu Anfang wohl teilweise keine zu großen Unterschiede, das hat sich dann erst im Laufe der Jahre verändert, nachdem auch den jungen Rekruten bewußt wurde/gemacht wurde, dass auch sie Rechte haben.

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NoPagadi 
Beitragsersteller
 12.11.2019, 13:06

Uhh.. sehr interessantes Material für mich als Geschichtsinteressierten. Danke für den Tipp !

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Warum denn eigentlich immer die Grundausbildung? Was ist so besonders an der Grundausbildung? Warum soll die Geundausbildung immer so der ausschlaggebende Punkt eines Soldaten sein? Das ist nur ein kleiner Teil der Dienstzeit und sicher nicht der wichtigste... da lernt man Grundfertigkeiten und danach gibt es eine weiterführende Ausbildung. Du kannst dir sicher sein, dass die Ausbildung bei der Wehrmacht deutlich härter und unmenschlicher war, als sie in einer Demokratie und in einem Land mit Menschenrechten heute ist... Ich verstehe auch nicht, wie man sowas überhaupt in Frage stellen und sixh das nicht selber denken kann...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Im aktiven Dienst.

Die Ausbildung bei der Bundeswehr hat nichts mit der Ausbildung bei der Wehrmacht zutun. Das kann man nicht nach besser oder schlechter bewerten.

Den bei der Wehrmacht beliebten preußischen Drill hat man zwar noch bei der NVA weiter gepflegt, aber nicht bei der Bundeswehr.

Dann solltest du auch erklären welche Phase du meinst, vor dem Krieg oder während des Krieges.


NoPagadi 
Beitragsersteller
 12.11.2019, 13:14

Geht ja nicht, um besser, oder schlechter, sondern , um "härter, oder nicht härter". Will hier auch nicht die Wehrmacht beschönigen. Und natürlich vor dem Krieg.

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HoskevonBerg  12.11.2019, 13:22
@NoPagadi

Anders, da der preußische Drill bevorzugt wurde, nicht denken nur machen.

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GladiusMusculus  13.11.2019, 15:50
@HoskevonBerg

Und genau das ist der große Irrtum! Klar während der reinen Grundausbildung gilt es erstmal den Soldaten zu konditionieren, das ist im Detail betrachtet nicht so schlimm wie es sich anhört. Hört er Stellung/Deckung whatever hat er sich auf den Boden zu schmeissen ohne großes nachdenken oder hinterfragen. Fortbewegt wird sich dann eben in tiefster Gangart. Wird ABC Alarm ausgerufen, bzw bei der Wehrmacht hiess es noch Gasangriff hat der Soldat ohne Verzögerung seine Schutzausrüstung anzulegen und das eben in den dafür vorgegebenen Zeiten(keine Ahnung mehr ich glaube die Schutzmaske musste in der BW in 30 Sekunden angelegt sein und die komplette Schutzausrüstung in unter zwei Minuten). Diese Konditionierung dient dazu dem Soldaten das "Überleben" zu sichern, und das geht halt nur mit Drill und Übung. Mit einem "Also wenn ich jetzt sage Stellung legen sie sich dann mal so schnell als möglich hin" gewinnst du halt keinen Blumentopf.

Was das nicht denken nur machen angeht, stimmt eben so nicht. Die Wehrmacht nutzte das Prinzip Führen mit Auftrag in Kombination mit Führen von vorne sehr intensiv, was aber auch bedingte das die unteren Ebenen entsprechend ausgebildet waren um ggf Verluste einer Führungskraft kompensieren zu können. Dazu wiederum wurde auch entsprechend ausgebildet, zumindest vor dem Krieg und zu Anfang des Krieges, daß zum Beispiel ein Gruppenführer eben im Notfall auch einen Zug führen konnte, oder ein Zugführer im Notfall eine Kompanie übernahm.

Bei allen berechtigten Vorwürfen gegenüber der Wehrmacht, aufgebaut und geplant war sie als eine moderne Armee die sich durchaus bewusst war, dass sie nur endliche Ressourcen in Form von Soldaten hat.

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HoskevonBerg  13.11.2019, 18:02
@GladiusMusculus

Und woher hast du diese Weisheiten? Wie schaut es bei dir selbst mit militärischen Ausbildung aus?

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GladiusMusculus  14.11.2019, 09:07
@HoskevonBerg

Großvater StOffz bei der Wehrmacht, Onkel Sanitätsoffizier bei der Wehrmacht, Vater bei der Bundeswehr, ich selber stand kurz vor einer Z12 Verpflichtung und hab das dann sein lassen, da ich mit der Richtung in die die Bw damals ging nicht ganz einverstanden war. Seit ca 30 Jahren geschichtliches Interesse an Militär im allgemeinen, mit entsprechender Literatur. Viele Gespräche mit Zeitzeugen und teils sehr spannende Diskussionen mit meinen Vorgesetzten bei der Bw als es um die Pläne ging mich zu verpflichten.

Reicht dir das?

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Wenn ich an meinen Grundwehrdienst denke wären wir damit wohl vermutlich 39 von Polen besetzt worden. Allerdings sollte man dabei Bedenken das die Intention der beiden Armeen auch völlig anders war und die BW deutlich angenehmer.

Da die Wehrmachtssoldaten ja definitiv für den Krieg fit gemacht werden mußten, kann man davon ausgehen, dass der Drill um einiges härter gewesen ist als in heutigen Friedenszeiten.