Goethes Haltung/Meinung zur Romantik in 2-3 Sätzen?

2 Antworten

Goethe hielt die Romantik überwiegend für das Kranke, Morbide.

Das Romantische äußert sich bei ihm einerseits (z.B. im Wilhelm-Meister - Roman - Lehrjahre) in den wunderbaren Metaphern des Mignon-Liedes „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn…“, andererseits allerdings auch und vor allem als dunkle, bedrohliche Verführungskraft.

Der Harfner und auch Mignon, die Kindfrau, gehören zu dem dämonischen Bereich der Romantik. Später stellen sich ihre makabren Verstrickungen heraus: die Inzest-Verbindung des Harfners mit seiner Schwester, die in Blutschande von beiden gezeugte Mignon.  Beide Figuren repräsentieren die dunkle Seite der Romantik, das Abgründige.

Goethe lässt den Harfner durch Selbstmord und Mignon plötzlich sterben. Das Kranke, Abgründige..., eben das Romantische, soll aus dem Leben Willhelm Meisters eliminiert werden. Wilhelm hat ständig in der Nähe des Romantischen gelebt, dadurch dass diese fremdartigen Menschen bei ihm waren und er sie innig liebte. Damit soll das irrationale Streben Wilhelms angezeigt werden, dass er sich dem bloß Wünschbaren, Unerreichbaren hingibt.

Er, der Bürgerssohn, wollte gerne Schauspieler werden, ihm fehlte hierzu aber das Talent. Jetzt, da beide tot sind, bedeutet das gewissermaßen eine Befreiung Wilhelms von der Romantik?“


Goethe war selbst ein halber vRomantiker, dennoch stand er ihr kritisch gegenüber, da er sie als was Kränkliches ansah.