Gibt es wirklich immer einen Grund für alles?

14 Antworten

Wir suchen für alles einen Grund, deshalb stellen wir uns vor, dass es für alles einen Grund gibt.

Ich glaube aber eher, dass alles viele Ursachen hat. Alles ist miteinander verbunden und wirkt aufeinander. Es ist immer ein ganzes Wirkungsgefüge, aus dem ein Ereignis oder eine Tatsache folgt.

Da uns die Komplexität der Wirkungsgefüge überfordert, stellen wir uns zur Vereinfachung einen Grund vor. Wenn es uns immer noch unverständlich bleibt, nennen wir es Zufall.


Luise  11.02.2016, 20:56

Sehr schöne Antwort. Herzlichen Dank dafür!

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David Hume hat gezeigt, dass Gründe, Kausalität eine Konstruktion unseres Verstandes sind und Linien sich fortsetzender Erfahrung. Wir können empirisch lediglich Zustände feststellen und Veränderungen der Zustände. Wir sehen, dass eine Billardkugel auf eine andere trifft. Wir sehen, dass diese stehenbleibt und sich die andere fortbewegt. Daraus schließen wir, dass sich etwas von Kugel (1) auf Kugel (2) fortsetzt. Das ist eine Hypothese, wenn sie sich positiv immer wieder bestätigt, wir schließen, dass das unter gegebenen Umständen wiederholbar ist. Je öfter wir die Hypothese bestätigt finden, desto sicherer sind wir uns. Doch Hume fügt an, dass wir uns nicht ganz sicher sein können. Wenn Du Dir vorstellst, dass unsere Welt ein interaktives Wirkungsgeflecht ist, dann gibt es gar keine einzelnen Impulse sondern alles ist in ein Geflecht von Impulsen verwickelt und reagiert darauf. Das Experiment stellt sich dann als eine isolierte Beobachtung starker Impulse heraus, in dem schwächere Impulse möglichst ausgeschaltet werden. Die Antwort ist: In einem Geflecht von interaktiven Impulsen gibt es nicht nur einen Grund sondern viele unterschiedlich starke. Wir schließen der Vereinfachung halber gern auf nur einen starken Grund. Wirtschaft: Alle haben erst behauptet, dass der fallende Ölpreis die Wirtschaft ankurbelt weil ... bla..bla .. blaa. Und, was ist jetzt? Auf einmal bringt der fallende Ölpreis die Märkte durcheinander!

Natürlich. Du kannst jede Aktion bis zu einem gewissen Punkt zurückverfolgen und den Auslöser dafür finden.

Actio et Reactio, Ursache und Wirkung.

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Alles hat einen Grund, aber nichts hat einen tieferen Sinn ;)

Wenn du mal beim frühstücken wie aus dem nichts eine Wase umschmeißt und dich mit dem Stuhl nach hinten wippst und umfällst und daraufhin gefragt wirst warum du das alles gemacht hast, hättest du wahrscheinlich keinen vernünftigen Grund um deine Handlungen zu rechtfertigen. Da du aber im Normalfall Sachen machst die du vorher denkst, handelst du eher zu deinem gunsten und deshalb weil es einen Auslößer dafür gab. Vielleicht ist dein Gehirn zu hintergehen, bevor es dir Anweißungen gibt der Weg den GRUND zu umgehen.