Gibt es gute und kostenlose Ahnenforschungsprogramme, die man ausfüllen kann und auch im Hintergrund suchen ob es die Namen schon in Stammbäumen gibt?

3 Antworten

Falls du jemanden suchst, den du vermisst, auf RTL gibt es da so ne Sendung "Vermisst" Vielleicht wäre die was? :P


Gauckel 
Beitragsersteller
 26.10.2016, 23:00

Ja die Sendung kenn ich, habe die Sendung am Sonntag gesehen, aber ich meine auch solche Personen die eventuell auch schon nicht mehr gibt.

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marinaschern  26.10.2016, 23:03
@Gauckel

Sorry, meine Antwort sollte eher einen Scherz darstellen. Ich kenne leider keine anderen kostenlosen Möglichkeiten.

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Hallo Gauckel

Gerne beantworte ich Dir Deine Fragen. Ich bin Mormone und betreibe die Ahnenforschung seit mehreren Jahrzehnten und habe ca. 6300 Namen bis heute gefunden. Ich habe die meisten gängigen Programme schon ausprobiert und den für mich einfachsten Weg gefunden. Für Dich und Deinen Schwiegervater kann dies aber ein ganz anderer sein. Ich arbeitete mit mehreren Programmen gleichzeitig, denn dies hat entscheidende Vorteile. Als Hauptprogramm zur Verwaltung und Organisation der Namen empfehle ich allen Ahnenforschern 

FamilySearch
eine kostenlose und einzigartige Software der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen). Sie ist auch komplett in Deutsch, wird ständig weiter entwickelt und bietet grösste Datensicherheit, Übersicht und Komfort zum Nulltarif. Namen werden mit anderen Namen,  Stammbäumen und historischen Dokumenten verglichen und bei einer Übereinstimmung sendet das Programm einen Alarm. Mein ganzer Stammbaum ist darin abgelegt. Dieses Programm verwende ich für die sichere Ablage im Internet. Man kann damit auch im Internet Kirchenbücher durchstöbern und in Datenbanken nach Vorfahren suchen. Bei einem kommerziellen Programm wie z.Bsp. MyHeritage kann ich das zwar auch, doch was ist, wenn ich das Abo nicht mehr weiterführen will ? Sind bei einer kommerziellen Software meine Daten auch noch in 30 oder 50 Jahren verfügbar (Kinder, Enkel) ? Bei FamilySearch kann ich mir sicher sein, dass dies der Fall ist, weil kein kommerzieller Gedanke hinter der Software steckt und diese höchstprofessionell ständig verbessert wird. FamilySearch funktioniert auf PC, Mac, Linux, iOS (iPad, iPhone) und Android. 

MacStammbaum
Mit dieser Software verwalte ich meine Daten auf meinem Apple Computer. Für den Mac gibt es nichts besseres, denn man kann die Daten zwischen MacStammbaum und FamilySearch ganz einfach per Knopfdruck synchronisieren. Das geht übrigens in beide Richtungen. Mit MacStammbaum kann man auch seine Daten auf iCloud sichern, was ich auf jeden Fall mache. Über die Interaktivität schreibe ich allerdings etwas später.

MyHeritage
Auch ich habe bei MyHeritage ein Konto und ein Teil meines Stammbaumes da hochgeladen. Der Webstammbaum ist nicht besonders übersichtlich, der Komfort meiner Meinung nach bescheiden. Das Offline-Programm, dass sie immer wieder propagieren ist etwas besser, aber immer noch um Längen von FamilySearch entfernt. FamilySearch hat zudem den mit Riesen Abstand grössten Bestand an Daten und das erst noch gratis, warum also MyHeritage ? Ganz einfach, viele Menschen in Europa und Israel publizieren ihren Stammbaum in MyHeritage und wenn sie die Stammbäume "berühren", schlägt das System Alarm. Man kann dann mit dem anderen Ahnenforscher Kontakt aufnehmen, die Daten Vergleichen und gegebenenfalls in den eigenen Stammbaum übertragen. DAS ist das grosse Plus, so kommst Du zu neuen Namen.

Hintergrundinfo
MyHeritage ist eine israelische Firma, welche diese Software verkauft. Sie hatten eigene Daten, aber nicht so viele. FamilySearch hat Milliarden von Namen und jedermann kann diese gratis abrufen. MyHeritage war an diesen Daten interessiert. MyHeritage hat eine Technologie entwickelt, dass die sich "berührenden" Stammbäume Alarm schlagen, FamilySearch war an dieser Technologie interessiert. So kam es zum Daten und Technologietransfer zwischen dieser israelischen Firma und der amerikanischen Non-Profit Organisation. Die Mormonen verfilmen seit Jahrzehnten Kirchenbücher, damit die Menschen nicht an die betreffenden Orte reisen müssen. Die noch nicht digitalisierten Mikrofilme (wenige) können in einer genealogischen Forschungsstelle / Bibliothek der Mormonen gelesen werden. Fehlende Filme können gegen ein geringes Entgelt bestellt werden. Mikrofilme und Lesegeräte sind aber in der heutigen Zeit ein bisschen out, deshalb hat die Kirche und ihre Mitglieder vor ein paar Jahren damit angefangen, die Filme zu lesen und digital einzugeben, damit diese Daten im Internet auf FamilySearch einsehbar sind. Man kann heute also ohne aufzustehen im Bürostuhl zu Hause seine Vorfahren auf FamilySearch finden. Ich habe zum Beispiel die Familie meiner Urgrosseltern im Ausland so gefunden. 

Zusammenfassung

Du hast mit MyHeritage nur einen Vorteil: Du kannst Stammbäume von anderen Ahnenforschern finden und allenfalls Daten abgleichen. Das kann aber sehr ergiebig sein ! FamilySearch hat viele Vorteile gegenüber anderen Ahnenforschungsprogrammen und ist auf Deutsch und kostenlos. Durch die ständige Digitalisierung der Daten durch die Mormonen wächst der Datensatz ständig. Auf diesem Programm hast Du die grösste Chance, dass Du weitere Verwandte finden kannst. Sind sie nicht bei FamilySearch in der Datenbank vermerkt, würde ich die nächste genealogische Forschungsstelle der Mormonen in Eurer Nachbarschaft besuchen, die entsprechenden Mikrofilme bestellen und darin nachsehen, ob ihr darin Namen findet, die in Euren Stammbaum passen. 

Aus diesem Grund würde ich beide Programme benutzen, jedoch kann man mittlerweile auch sehr gut auch mit FamilySearch alleine arbeiten. 

https://familysearch.org

Herzliche Grüsse und viel Spass !
Bei Fragen bitte PN an mich