Gewitter bei den Rennen?
Wie ist das eigentlich bei den großen Profirennen, wenn Gewitter angesagt wird. Bei Regen müssen die fahren, aber Gewitter können ja echt gefährlich sein. Sehr gefährlich. Ein Freund von mir hat miterlebt, wie ein Mann vom Blitz erschlagen wurde. Es war bei einem KInderfußballturnier und als das Gewitter sich näherte, das sieht man ja, haben sich Spieler und Eltern in das Vereinsheim zurückgezogen, nur ein Vater wollte sein teures Rennrad vor dem Regen/Gewitter in Sicherheit bringen. Er ist nie zurückgekehrt. Man hat ihn dann gefunden. und obwohl zwei Ärzte unter den Eltern waren, konnte man nichts mehr für ihn tun,
Was macht man dann bei den Rennen, sagen wir Tour de France oder Giro? Man kann die Fahrer ja schlecht anhalten und das Gewitter auf freiem Feld abwarten lassen. Aber ins nächste Dorf umleiten, geht wahrscheinlich ja auch nicht. Oder steigen die alle in die Autos um, falls genügend Platz da ist?
1 Antwort
Von der UCI gibt es eine Verordnung für schlechtes Wetter. Je nach Art des (Un)Wetters kann das Rennen verspätet starten, früher enden, kurzfristig umgeleitet werden oder gestoppt werden. Bei einem Gewitter am Start oder Ziel ist es einfach, später starten, gar nicht starten oder das Ziel vorziehen.
Mitten auf der Strecke ist es was anderes: Bei Gewitter innerhalb von 10km des Rennens wird das Rennen pausiert. Alle Fahrer sollen anhalten und Schutz suchen.
In der Praxis wurde es noch nicht bei den großen Touren umgesetzt, daher ist es fraglich wie die UCI, die Fahrer und Teams reagieren werden. Wird sofort das Stopp-Kommando kommen? Werden sich alle dran halten? Wie soll es auf den hohen Pässen funktionieren? Mitten auf der Alp d'Huez ist man auch nicht sicher.
Bei Schnee wurden mache Etappen auch mittendrin abgebrochen, hier gab es dann massive Kritik ob man nicht eine andere Strecke hätte fahren können, sodass man unter der Schneefallgrenze bleibt.
Bei den Frauen wurde im Giro 2023 die erste Etappe direkt gestrichen, wegen dem schlechten Wetter (Hagel/Gewitter). Aber es war "nur" ein TT in einem kleinen Bereich, kein 200km langes Rennen.