Gesamtschulen so gut oder getrennt doch besser?
hallo, man blickt schwer durch, jedes Bundesland hat quasi ein eigenes Schulsystem. Ich gehe in NRW auf eine Hauptschule.... Wäre es besser für mich zur Gesamtschule zu gehen? Oder ist das gegliederte Schulsystem besser? dumme aufe haupt, normale real und schlauer aufs gym?
Wenn man an haupt, real und gym festhalten will, wie bekommt man wieder mehr Schüler auf die Hauptschule?
1 Stimmen
5 Antworten
Du musst selbst wissen ob deine Leistungen gut genug sind.
Wenn du es willst, Versuch es doch.
Zu den anderen Fragen.
Zu aller erst, das deutsche Schulsystem ist nicht wirklich das gelbe vom Ei. Schon weil es eigentlich 16 verschiedene Systeme sind. Eigentlich sollen die sich gegenseitig zum Verbessern anspornen, klappt nur nicht.
Ob es getrennt wirklich besser ist, weiß ich nicht. Aber wenn man sich mal die Länder anschaut die bei Pisa weit vorne sind, sind es einige die regulär Gesamtschulen haben.
Neuseeland, Australien zum Beispiel
Noch dazu finde ich die Aufteilung selbst nicht so toll. Ich gehe aufs Gymnasium aber ohne Empfehlung, in anderen Bundesländern müsste ich zwangsweise auf die Realschule gehen. Die Empfehlungssache passiert viel zu früh um den Weg der Schüler in 2 oder mehr Jahren zu beurteilen. Aber das ist eine eigene Geschichte.
Aber es scheint ja sehr negative Auswirkungen zuhaben. Du gehst auf die Hauptschule und sprichst selbst davon, dass Hauptschüler dumm sind.
Das finde ich nicht! Ich habe sogar Freunde, die die Förderschule besuchen und ich kann mich gut mit ihnen über Gott und die Welt unterhalten. So dumm können sie ja nicht sein, oder?
Wie man Schüler an der Hauptschule hält? Wenn sie nur mit Empfehlung wechseln können, keine Empfehlung geben auch wenn sie sehr gute Schüler sind.
Sonst gibt es keine Wege die ich sehe.
Mit 10 jahren sollte man Kinder nicht trennen auf Hauptschule Realschule und Gymnasium. Das zerstört meist die Zukunft der Kinder und die Zukunft eines Landes.
Leider kann ich da nicht abstimmen mangels Möglichkeiten.
Ich persönlich finde es gemeinsam besser, also die Gesamtschule, aber es ist auch einfach Geschmacksache und es kommt auch noch auf das Kind selbst an.
Besser finde ich gemeinsam, weil man nicht immer bereits mit 10 Jahren absehen kann, wie sich ein Kind entwickelt. Manche brauchen einfach etwas länger, um richtig aus sich raus zu kommen. Bei anderen wird es in der Pubertät schwierig und sie fallen erst mal zurück. Wenn man dann nach der 4. Klasse eine endgültige Entscheidung treffen muss, dann müssen viele Kinder die Schule wechseln und neu anfangen oder sie tun sich jahrelang sehr schwer. In der Gesamtschule wird das alles aufgefangen und unter einen Hut gebracht.
In die Klasse meines Sohnes auf der Gesamtschule kamen sehr viele Schüler später hinzu, die vom Gymnasium runter mussten, weil es nur Probleme gab und sie es nicht schafften. Und alle haben sich auf der Gesamtschule nach einer schwierigen Zeit gefangen und die Leistungen haben sich wieder gebessert und jetzt immer noch die Chance auf das Abi.
Es kann aber auch Schüler geben, die sich von schlechteren Schülern leicht mitreißen lassen und die einen bestimmten Druck einfach brauchen, um ihre Fähigkeiten richtig zu aktivieren. Hier kann das Gymnasium die bessere Entscheidung sein.
Auf alle Fälle sollte es jedem selbst überlassen sein, welchen Weg er wählen möchte und was für sein Kind das Beste ist. Daher sollte es beides weiterhin geben.
Und warum willst du mehr Kinder in die Hauptschule bringen? Du denkst wohl, die Welt braucht mehr Dumme oder wie?
An deiner Einteilung sieht man schon den Fehler am 3 gliedrigen System. Kinder werden einfach als Dumm abgestempelt. Aber es gibt kein Dumm. Man gibt vielmehr diesen Kindern einfach von vornherein keine Chance. Oft liegt ihnen das theoretische Lernen in der Schule einfach nicht so. Trotzdem können sie sehr viele Berufe gut ausüben. Man muss sie einfach nur entsprechend fördern. Das geschieht bei uns viel zu wenig.
In meinem Bundesland wurde die Hauptschule wegen ihrem schlechtem Ruf und dem Ruf der Abgänger daher komplett abgeschafft, es gibt nur noch die Realschule Plus mit Haupt- und Realschülern zusammen.
Ich selbst habe Abi an einer der ersten Gesamtschulen überhaupt gemacht. Mein älterer Sohn war immer ein schlechter Schüler und hat gerade so den Hauptschulabschluss an einer Gesamtschule geschafft, der Übertritt in die 10. Klasse war nicht möglich. Trotzdem hat er auf einer Berufsfachschule mit praktischem Lerninhalten die Mittlere Reife noch geschafft und bekam eine gute Ausbildungsstelle in einem technischen Beruf, die ihm viel Spaß machte und die er mit 1,6 abschloss. Jetzt macht er freiwillig zusätzlich zur Arbeit Weiterbildungen zum Techniker, will ggf. danach noch den Meister machen und ist ein sehr geschätzter Mitarbeiter. Und nicht so dumm, wie du das gerne einschätzt.
Mein jüngerer Sohn ist auch auf der Gesamtschule und ist Stufenbester, hat fast nur Einzer in allen Fächern. Er hätte auch Gymnasium problemlos geschafft. Aber er ist auch extrem ehrgeizig und kommt nur schlecht damit zurecht, wenn er mal was nicht hin bekommt und es tut ihm gut, wenn er anderen helfen kann. Das kann er in der Gesamtschule gut. Ich denke daher, dass die Gesamtschule besser für ihn war als nur mit guten Schülern zusammen zu sein.
Ein Nachbarkind, dessen Vater ihn unbedingt am Gymnasium haben wollte, der tut sich sehr schwer, hat total schlechte Noten und musste schon eine Klasse wiederholen. Ich denke, dieses Kind hätte es an der Gesamtschule einfach leichter gehabt und hätte auch die Chance auf Abi. Ob er es auf dem Gymnasium weiter schafft, das ist fraglich.
Und am Ende zählt eh nur der Abschluss und nicht, wo man den erreicht hat.
Grundsätzlich wäre generell in der Schule einiges, was man ändern könnte, um Kinder besser zu fördern und zu unterstützen, unabhängig von der Schulform. Da fehlt es aber meist an Geld.
Du hast auf einer Gesamtschule innerhalb der Schule mehr Möglichkeiten.
Ich finde das gesamte System, auch in NRW überhaupt nicht gut !
Das dreigliedrige Schulsystem in traditionell völlig getrennten Gebäuden sorgt für eine gewisse Stigmatisierung sozusagen auf isolierten Sozialinseln. Das wirkt sich direkt auf das Sozialverhalten und auch auf das Sprachverhalten aus. Das ist natürlich von Leuten aus dem Bildungsbürgermilieu, die ihre Kinder meist aufs Gymnasium schicken, vielfach aus so gewollt !
Die Idee der IGS ist eigentlich nicht schlecht. Nur kann man, wie ich finde, nicht einfach Kinder verschiedener Begabungsstufen zusammen unterrichten, was dort aber leider geschieht. Eine zweistufige Differenzierung (Mittelstufe) nur in den Hauptfächern in E-Kurse und Grundkurse ist einfach viel zu wenig !
Es müsste eine Schule geben, die grundsätzlich jedes Fach auf A,B und C Lebel anbietet, und zwar ganz einfach zeitlich immer parallel. Dann kann jeder Schüler entsprechend seinen Begabungen gefördert werden und eine soziale Stigmatisierung würde weitgehend unterbunden. Dann könnten vermutlich auch Klassenwiederholungen weitgehend vermieden werden. Eine entsprechende offizielle, bundesweite Lernumgebung im Internet pro Fach ist längst überfällig.
Dann könnte man die anderen Schulen der Sek. I weitgehend abschaffen. Das gute alte Gymnasium könnte man ja noch für die Bildungsbürger erhalten, evtl. nur noch als Privatschulen, jedoch mit sehr viel strengeren Anforderungen als heute.
Die gymnasiale Oberstufe würde ich mit den beruflichen Inhalten zu Oberstufenzentren zusammenfassen, so dass die beruflichen Schulen nur noch für das duale System zuständig wären.