Geographie: Syndromkonzept

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Syndrome bezeichnen Muster von krisenhaften Beziehungen zwischen Menschen und Umwelt im abgesteckten Raum.

Man kann sie im Prinzip als "globales Krankheitsbild" betrachten! Sie beschränken sich nicht auf nur einen Sektor (Wirtschaft, Soziales, Ökologie), sondern auf mehrere. Sie sind ein globales Problem, treten aber regional unterschiedlich stark auf (können auch mehrere Syndrome nebeneinander sein).

Das Syndromkonzept kam in der Diskussion um den globalen Wandel (der mehr bedeutet, als nur Klimawandel) auf. Man versucht dabei, die zahlreichen, komplex verstrickten globalen Probleme auf eine relativ geringe Anzahl an Umweltproblemen zu reduzieren.

Prominente Beispiele: Raubbau-Syndrom (Zerstörung natürlicher Ökosysteme), kleine-Tiger-Syndom (Vernachlässigung ökologischer Standards in rasch wachsenden Entwicklungsländern), Hoher-Schornstein-Syndrom (Umweltdegradation durch weiträumige Verteilung langlebiger Wirkstoffe).

[Die Zusammenfassung besteht teilweise aus Inhalten aus Gebhardt, H., Glaser, R., Radtke, U. & Reuber, P. (Hrsg): Geographie - Physische Geographie und Humangeographie Spektrum, 2006.]