Genaue Unterscheidung Concept Artist, Grafiker, Game Designer..
Ich bin im Moment in der 9. Klasse des Gymnasiums und interessiere mich für einen Beruf im Bereich Gamedesign. Ich habe mich, auch im Hinblick auf das BOGY Praktikum in der 10. bereits informiert, welche Qualitäten etc. man mit sich bringen muss..
Genaue Informationen / Definitionen habe ich bisher kaum gefunden, nur Stellenangebote oder Forumsbeiträge aus denen sich nur vermuten lässt, welche Bezeichnung jetzt für den Job zutrifft, für den ich mich interessiere.
Ich würde gerne mal mich um Grafiken in Spielen kümmern, Charaktere, Items etc. zeichnen.
Da liegt mein Problem - es wird immer vom Concept Artist gesprochen und teilweise auch von "Grafikern". Meist steht in Stellenanzeigen, dass der Concept Artist, wie der Name schon sagt, (nur?) Konzepte von Charakteren etc erstellt und eben stark mit Gamedesigner und Grafiker zusammenarbeitet.
Ist also die Aufgabe des Grafikers nur die Vorzeichnungen des Concept Artist auszuarbeiten? Oder worin liegt der Unterschied in den zwei Berufen/Bezeichnungen? Und gibt es für Grafiker für Games auch einen Fachbegriff anstatt nur übergreifend Grafiker?
2 Antworten
Die Jobbegriffe in der Spieleentwicklung sind nicht geschützt oder fest definiert, darum verwendet jede Firma teilweise ein paar andere Begriffe... die Grundaufteilung der Jobs und die wichtigsten Begriffe sind aber überall gleich.
Concept Artists fertigen Entwürfe für Charaktere, Items, Monster und die Umwelt an. Sie sind dafür da, das Design dieser Dinge auszuarbeiten, den Stil des Games zu festigen und den anderen Artists eine Vorlage dafür zu bieten, wie es aussehen soll. Außerdem sind diese Concept Arts nicht selten die Grundlage für spätere Illustrationen, z.B. fürs Cover.
Als Concept Artist muss man schon ziemlich gut sein. Es gibt ne ganze Menge Leute, die das machen wollen, und viele davon, die ziemlich gut sind. Außerdem kann ein Concept Artist nicht einfach darauf los malen und sein eigenes Ding machen, er muss viel mit Feedback des Teams arbeiten und ein gewisses Verständnis dafür haben, was sich als 3D-Model gut umsetzen und animieren lässt, wo man (z.B. an den Beinen) noch enge Objekte hinzufügen sollte, damit es besser aussieht und beim Animieren viel kahsciert wird und wo man (wenig flatternder Stoff, Zöpfe) den Animatoren Arbeit abnehmen kann. Auch sollte der Concept Artist wissen, was ein Turnaround in T-Pose ist und wie man eines anfertigt.
Wenn man von Game Artists spricht (das ist wohl an der Stelle mit Grafiker gemeint), sind meistens 3D Artists, also Modeller gemeint, die die 3D Modelle herstellen und diese texturieren (es sei denn, das übernimmt ein Texture Artist). Bei einem 2D-Spiel spricht man sicher teilweise von einem Illustrator.
Letzteres kann theoretisch ein Concept Artist auch übernehmen, jedoch liegen zwischen Concept Aerts, die oft etwas gröber und etwas freier gestaltet sind, und den fein gepainteten Ingame-Illustrationen oder gar animierten gezeichneten Sprites Welten. Bei größeren Produktionen machen das in der Regel verschiedene Personen, auch, weil der Concept Artist mit eben jenen Entwürfen sehr beschäftigt ist.
Ein anderer Bereich, dder auch unter Grafiker fallen könnte, ist der Level Designer. Der nimmt die Objekte und Charaktere und Monster der 3D (oder 2D) Artists und baut diese zu einem Level zusammen. Gerade hierfür werden auch viele und gute Environment Concepts gebraucht.
Ein Game Designer denkt sich das Grundkonzept eines Spiels, dessen Regeln und Seting aus. Nicht selten fertigt der Game Designer auch ein paar Skizzen als Entwürfe an. Der Game Designer vermittelt dem Concept Artist dann seine Idee, die der Concept Artist visualisieren und visuell ausarbeiten soll.
Connections helfen natürlich immer weiter, um einen Job zu kriegen. Ansonsten ist dein Lebenslauf wichtig (ideal wäre, wenn man schon an irgendeinem Projekt mitgemacht hat... einige größe Firmen verlangen sogar teilweise, dass man schon drei Spiele herausgebracht hat, wovon eines eine AAA-Produktion sein soll)... und dein Portfolio, das heißt Beispiele von deiner Arbeit, und die müssen verdammt super sein, denn mit denen willst du den potentiellen Arbeitgeber überzeugen.
Wie gut die Jobchancen tatsächlich stehen, kann ich dir nicht sagen, da ich selber noch im Game Design Studium stecke. Die Branche ist immernoch stark in Entwicklung, es werden immer mehr freie Arbeitsplätzte, aber natürlich auch immer mehr Leute, die genau so einen Job machen wollen. Wichtig wäre, dass du bereit bist, umzuziehen, dadurch steigerst du natürlich deine Chancen, einen Job zu finden (ggf. können der Fremdsprache wird vorausgesetzt). In Deutschland ist die größte Ansammlung an Spielefirmen in Hamburg. Ansonsten gibt es auch im Ausland einige Spieleentwicklungszentren (Großbritannien, USA, Kanada).
Und wie würdet ihr die Chancen in diesem Berufszweig einschätzen? Kommt man nur mit Connections weiter oder hat man auch so eine Chance? Gibt es im Moment viele Leute, die sowas machen wollen/ genügend freie Stellen bzw. wie schätzt ihr das für die nächsten Jahre ein?