Gastherme Heizung richtig einstellen - Vaillant atmo tec exclusive?
Hallo zusammen,
wir haben eine Gaskombitherme für Warmwasser und Heizung in der Küche. Da wir neu eingezogen sind und noch unvertraut mit dem System sind, hätte ich eine Frage an die Experten:
Da´s jetzt doch langsam kühl wird, wollten wir langsam mal die Heizung einschalten. Habe den Regler an der Therme für die Heizung mal auf die mittlere Stufe gedreht und alle Heizkörper in der Wohnung auf 2,5 hochgedreht. Hat sich dann natürlich langsam erwärmt. Nur habe ich nach ca. 30 Minuten gesehen, dass der Druck auf dem Manometer relativ rasch angestiegen (war auf ca. 1,5, dann auf 2,5 Bar) ist, was mich, der hier noch unerfahren ist, etwas beunruhigt hat. So dass ich die Heizung wieder ausgeschaltet hab.
Ist es normal, dass der Druck dann so rapide ansteigt und ab wan wird´s kritsch? oder reguliert sich die Heizung bzw. der Druck wieder selbst, wenn die Heizung erst entsprechend warm ist?
Merci!
2 Antworten
Das sich der Druck ändert ist normal, wenns allerdings zu rapide geht kann es sein, dass das Außdehnungsgefäß hinüber ist.
Das Ding ist in der Regel bei kleinen Heizungen ein Ovales Ding, oft in Rot gehalten (Schaut ca. so aus: https://heizung-ab-lager.at/media/images/popup/ausdehnung-eder_technZeichnung.png)
Wenn die Heizung kalt ist, sollte es (fast) ohne Wasser ist. Wenn es nun schwer und voller Wasser ist, ist es kaputt und sollte getauscht werden.
Wie kann man am besten feststellen obs voller Wasser ist? Am bestern übers Gewicht (Man kanns vorsichtig anheben, es ist nur meistens nur aufgehängt)
Du sagst deinem Vermieter, das der Druck in der Therme schnell ansteigt und fragst Ihn ob das normal ist. Du kannst noch andeuten, das das Ausgleichsgefäß defekt sein könnte.
Alles andere ist dann die Sache der Vermieter. Vermutlich kommt eine Firma und sieht sich die Therme an.
Ein Druckanstieg um mehr als 0,5 bar beim Aufheizen ist ein sicheres Zeichen für ein defektes, zu kleines und/oder falsch eingestelltes Ausdehnungsgefäß.
Passieren kann eigentlich nicht viel. Ab einem definierten Druck vom Sicherheitsventil wird der Überdruck abgeblasen. Solltes dieses Wasser direkt in einen Ablauf geleitet werden, bekommt man davon nicht viel mit. Wenn kein Ablauf vorhanden ist, wird es unter der Therme nass.
Im schlimmsten Fall ist nach dem Auslösen das Sicherheitsventil undicht und tropft.
Nur mal so am Rande, wenn das einzige Ausdehnungsgefäß in der Anlage in der Therme verbaut ist und eure Wohnung mehr als 1 Zimmer hat, ist es immer zu klein. Ein beliebter Fehler in der Ausführung.
Also wir haben eine Zweizimmerwohnung, mit kleiner Küche (in der die Therme steht) und Wohn- und Schlafzimmer und Bad. Ich werde das Gerät heute Abend einfach noch einmal anschalten und ein paar Stunden beobachten, was sich tut. Woran erkenne ich denn, wie viele Ausdehnungsgefäße vorhanden sind? Das Gerät müsste eig funktionieren, wird lt Klappe auch seit Jahren jährlich gewartet / gecheckt
Wie schon von JagenDoneta in der anderen Antwort beschrieben wurde, handelt es sich meist bei einem Ausdehnungsgefäß um einen roten abgerundeten Behälter (einfach mal googlen). Dieser Behälter ist unmittelbar bei der Therme oder eben in der Therme verbaut (für gewöhnlich Wandseitig).
Das wichtigste ist, dass wenn das Sicherheitventil abbläst, kein Schaden entsteht. Also kurz prüfen, ob dieses einen Anschluss an einen Abwasserkanal hat. Sonst einen Eimer drunter stellen.
Das Abblasen des Sicherheitsventil passiert für gewöhnlich nicht schlagartig sondern beginnt langsam.
Leider muss ich regelmäßig feststellen, dass die meisten Monteure nicht wissen, wie die Wartung, Auslegung und das richtige Einstellen eines Ausdehnungsgefäß funktioniert.
Wenn im Wartungsprotokoll nicht folgende Angaben im Bezug auf das Ausdehnungsgefäß drinnen stehen:
- festgestellter Eingestellter Vordruck (in bar)
- errechneter Vordruck (in bar)
- eingestellter Vordruck (in bar)
ist die Wartung bzgl. des Ausdehnungsgefäß wertlos.
Besonders toll (erst kürzlich erlebt) ist es, wenn ausschließlich folgende Angaben gemacht werden:
- Stickstoff nachgefüllt (in Liter)
- eingestellter Vordruck (in bar)
--> Hier wurde also Stickstoff aufgefüllt, obwohl anscheinend nicht festgestellt wurde, dass der Vordruck zu niedrig ist (ist- und Sollwert fehlen). Dann wurde ein beliebiger Vordruck eingestellt, egal ob dieser zur Anlage passt.
Ich weis, dass ich persönlich, aus Sicht von anderen, zu viel erwarte. Aber tatsächlich würde es mir ausreichen, wenn die Menschen als Minimum die Leistung erbringen würden, die auch nur al Minimum notwendig ist. Aber da scheitert es momentan leider schon viel zu oft.
Das mit der Voreinstellung ab Werk ist auch einer der beliebtesten Ausreden von Monteuren die keine Ahnung von Ausdehnungsgefäßen haben.
Vielen Dank für die fachmännischen Tipps. Man sieht, dass hier jemand sein Handwerk versteht. Ich habe die Heizung gestern noch einmal hochgestellt und sie scheint jetzt doch problemlos zu laufen. Der Wert ist auf ca. 2 Bar hochgegangen, verbleibt dort allerdings bzw. geht auch imme wieder etwas zurück.
Wir haben eine Altbauwohnung im EG, das Wohnzimmer (das größte Zimmer) hat zwei Fenster, und ist auch immer das mit Abstand kühlste, d.h. hier muss dann natürlich etwas mehr geheizt werden.
Welcher Sollwert würde denn aktuell / generell Sinn machen? Bei Warmwasser liegt er aktuell auf 45°, die Heizung habe ich jetzt mal mittig auf 60° gestellt, denke aber, dass wir bald mehr heizen werden müssen.
Solange ihr keinen Trinkwarmwasserspeicher und nur kurze Rohrwege habt, sollte 45°C für Trinkwasser nicht zwingend kritisch sein (25-50°C und stehendes Wasser ist halt ein Paradies für Bakterien, was bei häufiger Nutzung - kompletter Wasserwechsel im System 1 bis 2 mal am Tag - ignoriert werden kann).
Zu der Heizungstemperatur kann man nicht pauschal etwas sagen. Das hängt von der eigentlichen Auslegung ab. Diese kann man aber oft an der art der Wärmeübertragung erahnen. Ist das Gebäude nach 2000 gebaut wurden und ihr habt Plattenheizkörper sollten max 65°C bei einer Außentemperatur von -10 bis -15°C (je nach Wohnort) ausreichen. Ist es Älter und hat Plattenheizkörper, dann max. 75°C. Wurde das Haus "super gedämmt" dann sollten max 55°C reichen.
Es gibt zu viele Einflussfaktoren um das Pauschal zu sagen. Ich persönlich würde mit 65°C anfangen und die Temperatur Tag für Tag um 5°C reduzieren, bis es für mich nicht mehr warm genug in allen räumen wird. Dann halt die Temperatur wieder Stück für Stück hoch drehen. So übernimmst du zwar selber die Regelfunktion deiner Heizwassertemperatur, kannst diese aber auf deine tatsächlichen Bedürfnisse einstellen und entsprechend unnötige Energieverschwendung (zu hohe Systemtemperaturen) vermeiden.
Ich gehe bei meine Erklärung davon aus, dass der Wärmeerzeuger seine Vorlauftemperatur nicht eigenständig über einen Außen- oder Raumfühler regelt.
Achso, das Schwanken des Drucks (1,5 bis 2,0 bar) ist nicht schlimm. Das passiert halt durch die Volumenveränderung des Wassers beim Erwärmen und Abkühlen. Fachlich richtig ist es jedoch dadurch trotzdem nicht.
Dank dir! Aber woher weiß ich, was zu schnell ist und ab wann sollte ich das Gerät lieber wieder abschalten? Der Maximalwert beträgt bei mir 3 Bar, aktuell ist der Zeiger wieder auf ca 1,4 runtergesunken.
Soll ich nachher noch einen Versuch wagen und ab welchem Wert sollte ich das Gerät lieber wieder abschalten?