Gans auch Todesfälle zur Zeit der Wehrpflicht und auch Schikanen?

5 Antworten

Also Todesfälle durch Unfälle immer wieder einmal.

Allerdings nicht wie in Russland jede Menge exzessive Gewalt seitens Ausbilder an den Untergebenen.

Schikanen gab es natürlich ständig, genau wie in allen Wehrpflichtigenarmeen.

Es gab in der Tat auch echte Skandale in der BW. Das waren aber eher Einzelfälle und die wurden auch konsequent verfolgt und Lehren daraus gezogen.

Praktisch immer kamen aus Leichtsinn oder wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen oder Missachtung der Sicherheitsbestimmungen Soldaten durch Unfälle um. Zu nennen wären z.B. „Bunker-Skandal“ (1967), „Mannheim-Skandal“ (1982), „Rheinfelden-Unfall“ (1984), „Amselfeld-Skandal“ (1985)

Insgesamt waren jedoch tödliche Unfälle oder massive Schikanen eine große Ausnahme. Der Fisch stinkt immer vom Kopf her und in diesem Fall gilt auch das Gegenteil, denn es wurde von ganz oben immer auf die korrekte Innere Führung und die Wahrung der Würde des Soldaten geachtet. Da wurde auch in der Offiziersausbildung sehr viel Wert gelegt.

Ein paar Monate bevor ich eingezogen wurde, ist ein Rekrut aus meiner Kaserne an einer schweren Lungenverätzung und Phosgenvergiftung gestorben, weil auf dem StOÜbPl ein Ausbilder nachts eine Nebelkerze in einen unterirdischen Unterstand geworfen hat, um die darin schlafenden Soldaten "realitätsnah" zu wecken. Der Rekrut war total in Panik und hat im Dunklen und im Nebel seine ABC-Schutzmaske nicht rechtzeitig gefunden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Keine mir bekannten Vorkommnisse zwischen 1976 und 2006. Allerdings einige tödliche Unfälle im Dienstbetrieb oder auf den Wegen nach oder vor dem Dienst. Und tödliche Freizeitunfälle natürlich auch.

Es gab keine Todesfälle durch Schikane, aber es gab vereinzelt tödliche Unfälle.