FWD 12 vor dem Studium?
Ich werde nächstes Jahr mein Abitur machen und habe beschlossen, dass ich Physik studieren möchte. Das Problem ist, dass ich darüber nachdenke, vor dem Studium bei der Bund zu dienen. Schon als Kind wollte ich das Leben bei der Armee kennenlernen, und auch wenn mir jetzt klar ist, dass ich wahrscheinlich nicht in meinem Heimatland dienen kann (ich komme aus der Ukraine und bin vor etwa sechs Jahren nach Deutschland gezogen), möchte ich diese Erfahrung als FWD 12 trotzdem machen.
Nur habe ich für mich ein paar ABER herausgesucht:
1. Ist es nicht irgendwie zu spät? Ich werde das Gymnasium im Alter von 20 Jahren beenden, ich hätte sofort mit dem Studium beginnen sollen.
2. Werde ich nicht vergessen, was ich in der Schule gelernt habe? Ich glaube nicht, dass ich in der Armee Zeit haben werde, um Mathe zu lernen.
3. Werde ich wirklich erleben, was ich erleben will?
Ich möchte nicht ein ganzes Jahr in einem Büro verbringen, ich würde gerne zu den "speziellen" Streitkräften gehen (z. B. Jäger), aber wird irgendjemand Lust haben, einen Freiwilligen in diesem Format auszubilden?
Auf der anderen Seite werde ich diese Erfahrung machen, wenn auch in einer etwas anderen als der ukrainischen/russischen Armee (vor dem Krieg war es kaum anders, ich weiß nicht, wie es jetzt ist), und ich werde in der Lage sein, eine gute Summe Geld für dem Umzug beiseite zu legen (ich werde wahrscheinlich während meines Studiums nicht arbeiten, das Physikstudium wird viel Zeit und Mühe kosten).
Ich bin an Ihren Meinungen interessiert, vielen Dank!
2 Antworten
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Die erste Frage welche sich für dich stellt ist:
Hast du die deutsche Staatsbürgerschaft?
zu 1. Nein, du bist nicht zu alt. Leute die schon einen Beruf gelernt haben dürften auch nicht wesentlich jünger sein. Auch kommen immer wieder Späteinsteiger. Als Vorgesetzter ist man oft froh wenn man Leute dabei hat die schon etwas älter sind
zu 2. Nein, das ist nicht das große Problem. Ich hab mein Studium z.B. erst nach dem 3 jährigen Wehrdienst angefangen. Der Vorteil den man durch den strukturierten Tagesablauf hat, welchen man gewohnt ist wiegt m.M. nach da weit mehr. Sprich du wirst dich mehr auf Studium konzentrieren als so mancher Kommilitone. So zumindest meine Erfahrung.
zu 3. Darüber sprich mit deinem zuständigen Karriere-Berater. Es gibt da eine Vielzahl von Möglichkeiten.
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Sehr ausführlich, danke! Ich habe derzeit keine Staatsbürgerschaft, aber das ist kein Problem, denn ich muss nur noch den Antrag stellen, alle Bedingungen sind schon längst erfüllt. In letzter Zeit habe ich darüber nachgedacht, als SaZ 2 zu dienen. Denke, das wäre noch vorteilhafter. Allerdings ergeben sich aus solcher Entscheidung noch mehr Fragen… Danke für die Antwort!
MfG, Max
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Ich kenne einige Kameraden, die die Zeit bis zum Studium bei der Bundeswehr als FWD überbrückt haben. Eine Kameradin ist nun Oberleutnant der Reserve.
Ob du das Erlernte aus der Schule vergisst, liegt ganz allein an dir.
Auch bei der Bundeswehr gibt es normale Dienstzeiten und Zeit zum lernen bleibt dort, außer in der Grundausbildung immer.
Ob du für eine Verwendung außerhalb vom Stabsdienst (Büroarbeit) geeignet bist, entscheidet sich bei der Musterung, grundsätzlich wirst du dort eingesetzt, was deinen Wünschen entspricht, wenn du charakterlich, körperlich und psychisch geeignet bist und freie Stellen vorhanden sind.
FWD besetzen grundsätzlich keinen Dienstposten. Eine spezielle Verwendung in der Kampftruppe, wie Kraftfahrer oder Waffenbediener für ein bestimmtes System wirst du als FWD nicht bekommen, Grundausbildung + weiterführende Ausbildung (SGA) für die entsprechende Truppengattung sind aber auf jeden Fall drin.
Auch auf Übungen der Kompanie, wenn sie in deiner Dienstzeit nach der Ausbildung liegen, wirst du teilnehmen.