Fsj im Krankenhaus: Empfehlungen, Tipps?

2 Antworten

Freiwilligendienst bedeutet, dass du für ein Taschengeld 40 Stunden pro Woche Aufgaben erledigst, die man ohne Vorkenntnisse und Fachwissen machen kann. Daraus folgt recht automatisch, dass insbesondere in einem Krankenhaus dazu vor allem Reinigungs- und Aufräumarbeiten gehören. Und das eben in Vollzeit für einen Betrag, der im blödesten Fall gerade mal die anfallenden Kosten für ÖPNV-Ticket und die Verpflegung deckt.

Zudem sind Krankenhäuser, insbesondere in der aktuellen Situation, Orte, wo chronischer Personalmangel und zu viel zu tun massiv aufeinandertreffen. Dort ist also nicht viel Zeit, um Freiwillige zu "betüddeln", sich ihre Sorgen und Nöte anzuhören, sie ans Händchen zu nehmen... Eigentlich ein vorgesehenes Element in so einem Jahr. Aber eben auch sehr wahrscheinlich im hektischen Krankenhausbetrieb so ziemlich am wenigsten möglich, so im Vergleich zu anderen möglichen Einsatzstellen für den Freiwilligendienst.

Genau aus diesem Grund empfinden das sicherlich einige als Ausbeutung. Und eigentlich würde ich deshalb auch eher empfehlen, sich lieber andere Einsatzstellen zu suchen, wo mehr Betreuung und durch mehr Anleitung auch mehr interessante Einblicke und Tätigkeiten möglich sind. Aber das wären dann wahrscheinlich Einsatzstellen, die null Punkte für ein Medizinstudium bringen...

Heii:)

Mein FSJ im Krankenhaus ist nun in den Endzügen und ich muss sagen es war die beste Entscheidung überhaupt!

Ich war in der Orthopädie/Unfallchirurgie und sehr happy mit der Entscheidung. Ich konnte sehr viel sehen und lernen. Es wurde viel dafür getan, dass ich viel kennenlerne und dass ich mein Empfinden mitteilen kann. So durfte ich auch mal mit in den OP und bei Coloskopien zuschauen. Wäre Corona nicht gewesen hätte ich auch einen Tag auf der Intensivstation verbracht und man hätte mir da einiges erklärt:) Ich war also wirklich gut betreut, auch wenn man an manchen Tagen sich etwas "ausgebeutet" gefühlt hat, weil einfach zu wenig Personal da war.

Was ich negativ sehe, ist dass man schon manchmal Lücken gefüllt hat. Wenn irgendwo wer gefehlt hat wurde man halt mal auf eben auf die andere Station geschickt.. Sowas war halt doof. Kam aber zum Glück nicht so häufig vor:)

Ich kann aus meinen Erfahrungen definitiv sagen, dass eine orthopädisch/unfallchirurgischen Station super super spannend ist!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung