Franz Kafka "Vor dem Gesetz"
Hallo, letzte Deutschstunde haben wir von Franz Kafka die parabel " vor dem Gesetz" gelesen. Haben weder Handlung noch Intention besprochen. Jetzt sitze ich vor diesem Arbeitsblatt was er uns als Hausaufgabe gegeben hat und verstehe 0,0 Vielleicht könnt ihr mir ja helfen? Lg
2 Antworten
Die vorliegende Parabel (Lehrreiche Erzählung, welche an einem allgemeinen Beispiel eine Weisheit zeigt) ''Vor dem Gesetz'', welche von Kafka verfasst worden ist, handelt von einem ''Mann vom Lande'', der als Vertreter der bürgerlichen Schicht Einsicht in das Gesetz erbittet, jedoch von einem Torhüter mit den Worten ''noch nicht jetzt'' abgewiesen wird. In der Hoffnung, dass er irgendwann von dem Torhüter ''Einlass'' zum Gesetz bekommt, verweilt er sein ganzes Leben vor dem Tor dieses, gänzlich darauf limitiert, nur von Zeit zu Zeit eine erneute Bitte zu stellen. Eine Tat, um sich Einlass zu verschaffen erfolgt jedoch nicht. Am Ende der Parabel, als der Mann schon ein Greis ist, lässt der Torhüter verlauten, dass er die ganze Zeit die Möglichkeit gehabt hätte, Einlass ins Gesetz zu bekommen, da dieser Eingang eigentlich einzig und allein für ihn geschaffen worden ist.(Hoffe, dass das gut zusammengefasst ist, habe es am Anfang des Schuljahres schon in Deutsch gelesen^^) Die Parabel von Kafka zeigt, dass Obrigkeit usw. es dem ''Mann vom Land'' nicht einfach machen, hinter all die Dinge zu blicken, auf denen unsere Gesellschaft basiert. Die Intention Kafkas ist also, dass dem Leser deutlich gemacht werden soll, dass man nicht zu viel Zeit bei einer Entscheidung verstreichen lassen sollte und dass man seine Ziel verfolgen soll. Kannst noch weitergehende Überlegungen treffen, zum Beispiel die Frage nach Wahrheit und Täuschung usw. Hoffe, ich konnte dir mit meiner kurzen Erläuterung etwas helfen, das Werk Kafkas und seine Intention dahinter zu verstehen :)
Normalerweise wird diese Parabel in Zusammenhang mit dem Roman ''der Prozeß" von Kafka behandelt, da darin diese Parabel aufgegriffen wird. Ich könnte dir jede Menge zur Interpretation sagen, aber das würde hier nicht weiterbringen, da es bei diesem Arbeitsblatt lediglich um den Inhalt der Parabel, insbesondere die Aussagen des Türhüters geht. Daher hier eine Inhaltswiedergabe, ich versuch mich knapp zu halten.
Ein Mann vom Lande strebte nach dem Gesetz. Als er jedoch zu der Tür kam, die wie immer offen stand, stand davor ein großer Türhüter in einem Pelzmantel. Der Mann erbat Eintritt und der T antwortete ihm, dass es möglich sei, Einlass zu erhalten, jedoch noch nicht jetzt. Der Mann versuchte an dem Türhüter vorbeizuschauen und dieser sagte: "Du kannst gern versuchen, trotz meines Verbotes weiter vor zu dringen, doch merke, nach dieser Tür gibt es noch weitere und jeder Türwächter ist immer mächtiger als der davor, dem dritten kann ich selbst nicht mehr in die Augen sehen." Der Mann vom Lande fragte, ob er warten könne, bis ihm Einlass gewährt werde und der Türhüter stimmte zu und gab ihm sogar einen Schemel, um sich darauf zu setzen. Mit der Zeit bot der Mann vom Lande dem Türhüter viele Gegenstände an, die er vom Lande mitgebracht hatte, um den Türhüter gutmütig zu stimmen, dieser sagte jedoch nur: "Ich nehme es nur an, damit du nicht meinst, nicht alles versucht zu haben." Nach einiger Zeit versuchte der Mann vom Lande sogar die Flöhe auf dem Pelz des Wächters zu überzeugen, ihm zu helfen und diesen Wächter zu überreden, ihm Eintritt zu gewähren, denn nun schien dieser erste Türhüter das einzige Hindernis für ihn geworden zu sein. Den Türhüter ermüdeten die Bitten des Mannes vom Lande, aber er gab ihnen nicht nach, stellte jedoch ab und zu dem Mann fragen, ohne jedoch dadurch Interesse zu bekunden oder seine Haltung zu ändern. Als der Mann vom Lande nun kurz vor seinem Ende stand, auf seinem Schemel zusammengesunken dasaß, fast blind, meinte er einen Schimmer aus dem Inneren des Gebäudes zu erkennen. Er zupfte den Türhüter am Ärmel, damit er diesem eine letzte Frage ins Ohr flüstern könnte. Der Türhüter stieß aus: "Du bist unersättlich!", doch beugte er sich hinunter und der Mann vom Lande fragte ihn: "Wie kommt es, wo doch jeder nach dem Gesetz strebt, dass in all den Jahren niemand sonst Einlass verlangte?", und da der Mann vom Lande fast taub war, brüllte ihn der Türhüter an:"Dieser Eingang war nur für dich bestimmt. Hier konnte keiner sonst Einlass erhalten. Ich gehe jetzt und schließe ihn!"
Ich denke, es reicht, wenn du ein paar von den Aussagen in eigenen Worten formuliert auf dem Arbeitsblatt einträgst.