Fragen, die man eimen Bilnden stellen kann..?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo kath164, ich hatte einen engen Freund, der blind war. Ich kann Dir ja ein paar Fragen schreiben, die ihm vor Jahren gestellt habe, als wir uns kennenlernten... Der Einfachheit halber stelle ich alle Fragen in der DU-Form:

  1. Bist Du von Geburt an blind oder durch eine Krankheit oder einen Unfall erblindet? - wenn die Antwort bei letzterem liegt, dann: 2. Wie lange hat es gedauert, bis Du Dein Schicksal akzeptetieren konntest? 3. War psychologische Betreuung nötig, um mit dem neuen "Leben" zurechtzukommen? 4. Wer richtet Dir Deine /Kleidung her, die Du morgens anziehst? 5. Wenn Du das selbst machst, wie kannst Du die Kleidung dann auseinanderhalten? 6. Könntest Du Dich an unbekannten Orten alleine zurechtfinden, oder brauchst Du da Begleitung? 7. Spürst du es, wenn Menschen Dich veräppeln wollen? Das waren jetzt mal die Fragen, die mir spontan eingefallen sind...

Ich muss dazu sagen, dass dieser Freund ein ganz besonderer Mensch war. Er ist aufgrund einer Krankheit nach und nach erblindet. Er war nie verbittert, sondern war dankbar, dass er einstmals alles sehen konnte. Er war ein wunderbarer Zuhörer und konnte sich auf tiefe Gespräche einlassen. Ich konnte ganz viel von ihm lernen... ;-)

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Spaß nächste Woche und bin mir sicher, dass Dir die richtigen Fragen im Gespräch schon einfallen werden. Lg, miniyukka


kath164 
Beitragsersteller
 31.05.2013, 19:57

Vielen Dank für deine Mühe :) Hier interessiert mich vorallem deine Sichtweise. Gehst du mit ihm anderes um als mit deinen anderen Freunden? Ist es für dich ein Problem, dass er erblindet ist, weil das ja so einige Sachen erschwert wzB. das Übliche ins Kino gehen? Stellt seine Blindheit für dich Probleme dar? Zu ihm: Hat er sich in irgendeiner Weise durch das Erblinden verändern lassen? Ist sein Charakter besser geworden oder war er schon immer so ein guter Zuhörer? Lg :)

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miniyukka  01.06.2013, 09:13
@kath164

Hallo kath164, ich muss dazu sagen, dass dieser Freund vor 2 Jahren ganz plötzlich verstarb... Aber um Deine Fragen zu beantworten:

In der ersten Phase des Kennenlernens meinte ich, besonders fürsorglich und behutsam mit ihm umgehen zu müssen und bestimmte Themen wie Kino oder so versuchte ich zu meiden... Er hat das natürlich gemerkt und sagte klipp und klar, dass ich mich ganz normal verhalten solle, das wäre ihm am liebsten, alles andere würde ihn irgendwie ausschließen. Uns so stellte es überhaupt kein Problem mehr dar, ich habe ihn behandelt, wie jeden anderen auch - der einzige Unterschied war der, dass er sich bei mir eingehakt hat, wenn wir irgendwo hingegangen sind. Okay, kleine Hilfestellungen gab es immer - Speisekarten vorlesen, wenn wir zum Essen gingen, oder ihm dann beim Essen sagen: "Du - auf 2 Uhr auf Deinem Teller liegen noch 3 Tortellinis..." Einfach eben Dinge, an denen er sich orientieren konnte. Er war immer schon ein Mensch mit festen Prinzipien, viel Humor und er war auch ein kleiner Macho (aber ein lieber), der sich charakterlich nicht verändert hat. Er hat nur versucht, bewusster und dankbarer zu leben. Er hat sich zuhause quasi ein kleines Fitness-Studio eingerichtet und hat viel Zeit damit verbracht, sich körperlich fit zu halten. Musik hörte er gerne und legte unwahrscheinlichen Wert auf guten Klang der Boxen. Wir gingen sogar ins Kino und er machte mich auf Kleinigkeiten im Film aufmerksam, die er hörte - die ich aber "übersehen" habe... Es hat mich überrascht, wie sehr sich doch seine anderen Sinnesorgane ausgeprägt haben.

Ich hoffe, ich konnte Dir so einige Fragen beantworten und wenn Du noch etwas wissen möchtest, dann melde Dich einfach... Lg, miniyukka

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kath164 
Beitragsersteller
 02.06.2013, 11:17
@miniyukka

Das tut mir leid, miniyukka :/

Dankeschön, alles sehr hilfreich :) Was mir jetzt noch nicht ganz klar geworden ist: Als du ihn Kennengelernt hattest, war er da schon erblindet oder nur teilweise? Er hat nur versucht, bewusster und dankbarer zu leben. War dafür bei ihm eine psychologische Betreuung nötig oder ist er ganz alleine damit klargekommen? Gab es nicht Zeiten, wo er verzweifelt ist, vorallem in der Anfangsphase? Außerdem: hatte er viele Freunde? Hat er vielleicht Freunde durch seine Erblindung verloren? Liebe liebe Grüße :)

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miniyukka  02.06.2013, 12:13
@kath164

Hallo kath164...

Er war schon blind, als ich ihn kennenlernte. Psychologische Hilfe hat er nicht in Anspruch genommen - er wusste, was auf ihn zukommt aufgrund seiner Diagnose. So hat er sich nach und nach damit abgefunden und sich auch darauf vorbereitet. Natürlich hatte er auch seine seelischen "Downs" - aber er hatte eine ganz liebevolle Partnerin an seiner Seite. Bezüglich der Freunde - er hatte viele Bekannte und ein paar enge Freunde. Und natürlich hat er nach und nach auch Freunde verloren (es gibt immer Menschen, die nur in guten Phasen des Lebens da sind und sich abwenden, sobald etwas schwierig werden könnte...). Sowas hat ihn ganz schön verletzt - dennoch hat er immer nach vorne geschaut.

Ganz liebe Grüße an Dich zurück, miniyukka

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ich finde interesant, wie blinde menschen farben beschreiben oder sich vorstellen ... Frag das .. oder was er macht, wenn er etwan .wo hinlegt (z.b. tellefon ) und dann suchen muss. wie bezahlt er, wenn er nicht weis welchen schein er in der hand halt ?

Mich würde interessieren, wie sich Menschen die schon blind zur Welt kamen Dinge vorstellen und Beschreibungen wahrnehmen. Wenn man einem Blinden sagt: "da vorne auf der Strasse steht ein grosses, rotes Auto und dahinter ein Baum mit einem dunklen, kräftigen Stamm" - wie stellt er es sich vor? was bedeuten Wörter wir "gross" oder "rot" für ihn? Wie stellt er sich eine Strasse vor oder der Sternenhimmel?

Das würde mich interessieren :)

Am besten, Du fragst was Dich interessiert, und nicht uns. Oder willst Du dort nur "schlaue" Fragen vortragen!? Tipp: verbinde Dir die Augen, oder schließe sie, und versuche so mal (zu Hause) Dinge zu erledigen, z.B. Essen machen, essen, im Supermarkt einkaufen. Daraus ergeben sich bestimmt gute Fragen.


kath164 
Beitragsersteller
 31.05.2013, 17:38

Beim näheren Durchlesen wärst du auf das "Brauche ANREGUNGEN" aufmerksam geworden ;) Vielleicht interessieren mich eure Frage ja auch, dann stelle ich sie, wenn nicht, dann nicht.

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kath164 
Beitragsersteller
 31.05.2013, 17:50
@andreas03o

Konkrete Fragen wären hilfreich :) Ich habe mich schon gefragt, wie sie Lebensmittel im Supermarkt erkennen und das mit dem Essen lässt sich mit Übung und Geduld hinkriegen.. Fällt dir vlt noch was anderes ein?

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Wie träumen sie als Blinde(r)? Wie stellen Sie sich Farben vor?


Soziopathie  31.05.2013, 17:35

Wie einfallsreich. Was noch blöderes ist dir nicht eingefallen oder wie? Warum kritisierst du mich und schreibst dann sowas einfältiges? Zieh dir erstmal eine Runde Tommy Edison rein. Auch blinde Leute besitzen sowas wie Humor - scheinbar im Gegensatz zu dir oder jojoi.

http://www.youtube.com/watch?v=59YN8_lg6-U

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kath164 
Beitragsersteller
 31.05.2013, 17:41
@Soziopathie

Das mit dem Träumen stand zwar schon in der Beschreibung, aber es ist keinesfalls einfältig ;) Hand aufs Herz, würdest du wirklich einen Blinden fragen "Wieviele Finger zeige ich"?! Naja, da du selbst ja den Komfort von 2 gesunden Augen genießt, kannst du dich nicht in die Lage eines Blinden versetzen.. Aber es gibt ja noch so etwas wie Einfühlungsvermögen und Mitgefühl..

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Iwanttobelieve  31.05.2013, 17:44
@kath164

Nicht für "Soziopathie"! Das Individuum gehört zu den Menschen, die man lieber nicht kennen will!

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Iwanttobelieve  31.05.2013, 17:49
@Soziopathie

Dir ist doch wohl nichts Anderes eingefallen, als einen Blinden auch noch veralbern zu wollen! Primitiver ging es jetzt nicht, als Dein Kommentar! Du solltest mich nicht versuchen anzugreifen(dazu bist Du zu minderbemittelt), Du solltest mal selbstreflektiert Deine Antwort betrachten und Dich dann fragen..."War das O.K. so?" Kommst Du dann zu dem Schluss:"Nein!" Dann besteht für Jemanden wie Dich auch noch Hoffnung!

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