Frage zum Leistenbruch?
Hallo Leute,
eine Frage zum Thema Leistenbruch. Wie sieht da die Behandlung ohne OP aus und wovon hängt es ab, ob operiert werden muss? Muss dann auch sofort operiert werden, oder hat man dafür noch ein paar Tage Zeit, weil es nicht "so dringend" ist?
3 Antworten
Der Leistenbruch kommt selten vom schweren Heben, sondern fast immer vom vielen Husten.
In der Bauchwand hält das Gewebe nicht mehr dicht und es entsteht ein Spalt. Man sagt, die Bauchwand ist gebrochen, so dass die Gefahr besteht, dass sich in diesen Spalt ein Teil vom Dünndarm eindringt und schließlich eingeklemmt wird. In dem Fall wäre das ein Darmverschluss und damit die am meisten gefürchtete Komplikation.
Ohne OP hat man sich früher durch ein Bruchband geholfen. Das ist eine Art Kompresse, die von außen auf die leichte Wölbung drückt und verhindert, dass der Darm in den Spalt der Darm rutscht. So eine Kompresse ist natürlich umständlich und unbequem und wird kaum als Dauerlösung durchgehen.
Wenn man achtsam mit sich umgeht, kann man mit einem Leistenbruch jahrelang leben. Man muss aber immer mit dem Einklemmen des Darms rechnen. Das bedeutet eine ständige Bereitschaft, eine Klinik aufzusuchen, falls sich der Darm nicht mehr aus dem Spalt drücken lässt.
Heutzutage wird operiert. Durch kleinere Löcher in der Bauchwand wird ein Netz eingenäht, das den Spalt in der Bauchwand verschließt. Dieses Netz wächst mit dem umliegenden Gewebe zusammen und nach einigen Wochen ist - falls alles gut geht - man wieder ok.
Falls dir das bevorsteht wünsche ich dir alles Gute für die OP.
Ein akuter Leistenbruch, bei dem ein Stück des Darms durch den Bruch rutscht und nicht von allein wieder zurück, muss natürlich sofort operiert werden. Ich hatte meinen Leistenbruch über Monate, bis ich die Beschwerden ärztlich untersuchen ließ, die durch Liegen immer von alleine verschwanden.
Operiert wurde dann ambulant unter örtlicher Betäubung mit einem etwa 10cm langen Schnitt in die Leiste. Die erste Woche danach war schon nicht ohne! Husten, Niesen, Lachen und auch der Gang auf die Toilette tat höllisch weh! Aber nachdem die Fäden gezogen wurden, gings auch mit der Beweglichkeit wieder aufwärts.
Das ist nun schon fast 30 Jahre her und da ich seitdem auch regelmäßig Kraftsport mit schweren Gewichten mache, kann ich schon sagen, dass die damals recht gute Arbeit gemacht haben! 💁🏻♂️
Ich hatte zweimal diese OP. Zuerst endoskopisch mit den Löchern durch den Bauch. Absolute Kathastrophe und völlig schief gelaufen. Hier wird der Bauch aufgebläht, was starke Entzündungen und Schmerzdn verursacht. Ich lag deshalb 1 Woche im Krankenhaus obwohl man eigentlich am gleichen Tag nach hause kommen sollte. Ich hatte danach 2 Wochen extreme Schmerzen, konnte nicht mehr laufen und dachte ich sterbe. Nach 6 Monaten war wieder die Leiste gerissen.
Bei der 2. OP hatte ich Glück. Es wurde mit der alten Methode operiert. Ich konnte sofort nach hause. Es schmerzte dann noch eine Woche heftig, besserte sich dann und die Leiste hält seit Jahren.