Frage in erster Linie an Protestanten: Sollten wir als Protestanten die Marienverehrung grundsätzlich ablehnen oder ist eine biblische Marienverehrung möglich?

13 Antworten

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Ich denke, wir dürfen uns der Wolke von Zeugen bewusst sein, die um uns ist. Und natürlich preise/nenne ich Maria glücklich, weil sie den Erlöser zur Welt bringen und erziehen durfte. Was für eine Ehre, die ihr da zu teil wurde!

So, und das reicht meiner Meinung nach dann auch. Ich muss ihr keine ewige Jungfräulichkeit hinzudichten, anfangen, ihr meine Anliegen mitzuteilen und sie nicht zum Ersatz von Jesus machen.

Der Vorhang des Tempels ist nicht zerrissen, damit wir nach anderen Lösungen suchen, wie wir die Hilfe Gottes bekommen können!

Das ist meine Meinung. Kennst du die Geschichte um den Bilderstreit? In dem Zusammenhang vielleicht auch interessant. Dort ging es um die Verehrung von Bildern und auch da gab es Befürworter und Gegner. Prof. Lüdke hat zum Thema Kirchengeschichte alle seine interessanten Vorträge bei Youtube reingestellt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – seit fast 40 Jahren mit Jesus unterwegs
Ist das berechtigt?

Ja. Was man der "himmlischen" Maria alles für Fähigkeiten zumutet, das geht schon sehr in die Richtung Götzendienst. Und ich habe schon Katholiken kennengelernt, die die "Gottesmutter" für die Zeugerin Gottes halten.

"Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder." (Lk 1, 48)

Vgl. "makaroi" in den Seligpreisungen der Berg- und der Feldpredigt. Kann man auch übersetzen mit "zu Beglückwünschen". Und das kann man die Maria wohl, das wäre dann biblisch.

wir als Protestanten

Spannend finde ich die Frage wie wir mit Maria umgehen wollen, wenn wir die Jungfrauengeburt nicht mehr als historisch betrachten (wie zB die EKD). Und anhand von Mk 3 zeichnet sich dann noch ein Bild ab, die für mich auch die Frage hervorbringt ob sie überhaupt noch zu Beglückwünschen ist..

Das Beten zu Heiligen ist durch und durch unbiblisch. Wobei Katholiken oft auch selbst sagen, dass sie Maria nicht anbeten, sondern Fürbitte an sie richten. Ist zwar nicht ganz so extrem, aber immer noch falsch.

Lies Lk 1,48 im Kontext:

41 Und es geschah, als Elisabeth den Gruß der Maria hörte, da hüpfte das Kind in ihrem Leib; und Elisabeth wurde mit Heiligem Geist erfüllt

42 und rief mit lauter Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes!

43 Und woher wird mir das zuteil, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?

44 Denn siehe, sowie der Klang deines Grußes in mein Ohr drang, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.

45 Und glückselig ist, die geglaubt hat; denn es wird erfüllt werden, was ihr vom Herrn gesagt worden ist!

46 Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn,

47 und mein Geist freut sich über Gott, meinen Retter,

48 dass er angesehen hat die Niedrigkeit seiner Magd; denn siehe, von nun an werden mich glückselig preisen alle Geschlechter!

49 Denn große Dinge hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name;

50 und seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht über die, welche ihn fürchten.

51 Er tut Mächtiges mit seinem Arm; er zerstreut, die hochmütig sind in der Gesinnung ihres Herzens.

52 Er stößt die Mächtigen von ihren Thronen und erhöht die Niedrigen.

53 Hungrige sättigt er mit Gütern, und Reiche schickt er leer fort.

54 Er nimmt sich seines Knechtes Israel an, um an [seine] Barmherzigkeit zu gedenken,

55 wie er es unseren Vätern verheißen hat, Abraham und seinem Samen, auf ewig!

Es besteht ein Unterschied zwischen selig preisen und zu ihr beten. Maria hatte die Ehre, dass der Sohn Gottes durch sie auf die Welt kam und dafür wird sie "selig gepriesen". Das hat aber nichts mit Verehrung oder dem Beten zu ihr zu tun.

Wenn du die Verse liest, siehst du auch, dass Maria sich selbst nicht hevorhebt, sondern Gott die Ehre gibt. In dem von dir zitierten Vers erniedrigt sich sich auch, indem sie von der "Niedrigkeit seiner Magd" spricht. Sie fordert in keiner Weise dazu auf, dass man sie verehren sollte.

Jesus machte schon auf der Erde deutlich, dass Maria bei Ihm keine Sonderstellung hat:

Joh. 2: 3 Und als es an Wein mangelte, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein!

4 Jesus spricht zu ihr: Frau, was habe ich mit dir zu tun? Meine Stunde ist noch nicht gekommen!("Frau" ist hier im Grundtext kein repektloser Ausdruck)

Mt 12,47 Da sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir reden!

48 Er aber antwortete und sprach zu dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?

49 Und er streckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Seht da, meine Mutter und meine Brüder!

50 Denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter! (dieses Tun resultiert aus lebendigem Glauben)

Maria wurde nie bevorzugt. Sie wurde wie jeder andere Mensch behandelt. Maria ist auch als Mittlerin zwischen uns und Jesus angesehen. In der Bibel findet sich aber nur ein Mittler, und das ist Jesus:

1Tim 2,5 Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus,

Ein anderer Mittler kommt in Gottes Wort nicht vor.

Ein wichtiger Grund ist, dass wir uns nicht an Verstorbene wenden sollen. Die Menschen im Totentreich bekommen sowieso nichts von der Erde mit und ob die verstorbenen Aopstel/"Heiligen" im Himmel sehen können, was hier vorgeht, wissen wir schlicht nicht. Auf jeden Fall können sie keine Gebete entgegen nehmen.

Jes 8,19 Wenn sie euch aber sagen werden: Befragt die Totenbeschwörer und Wahrsager, die flüstern und murmeln! — [so antwortet ihnen]: Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen, oder soll man die Toten für die Lebendigen befragen?

Totenbeschwörung ist zwar nicht ganz das Gleiche wie Beten zu Heiligen, aber es ist das gleiche Grundprinzip: Man wendet sich an Verstorbene, statt an Gott.

Zum Schluss noch eine Frage zum Nachdenken: Wenn wir zu Maria und anderen Heiligen beten sollten, warum hat Jesus, als der Menschliche Sohn Marias, nicht explizit dazu aufgefordert und warum verlieren dann auch die Apostel in den Briefen kein Wort dazu?

Auch bei "Protestanten" hat Maria eine Sonderstellung. Jedoch nur in der Hinsicht, dass sie als die Frau bekannt ist, die die (unverdiente) Ehre hatte den Messias zur Welt zu bringen. Nicht mehr und nicht weniger.

Du musst auch bedenken, dass Maria nur im fleischlichen Sinn die "Mutter Gottes" ist, da Jesus ewig ist(Joh. 8,58) und schon vor Seinem Erdenleben im Himmel gelebt hat.

lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ

DonCamillo84  01.02.2023, 14:09
Jesus und Maria in der Heiligen SchriftJesus und Maria in der Heiligen Schrift

Es wird gesagt, dass Maria in der Heiligen Schrift kaum erwähnt wird. Kaum? Das stimmt, würden wir die Hl. Schrift kiloweise abwiegen und die Verse zählen. Aber will Gott, dass wir so denken?

  • Zusammenfassend gibt uns die Hl. Schrift zu verstehen, dass Jesus 30 Jahre mit Maria verbracht hat, ohne dabei die Zeit der Schwangerschaft und die Jahre seines öffentlichen Lebens mitzuzählen (Lk 2,51).
  • In zwei Sätzen sagt uns die Geheime Offenbarung, dass Maria die wahre Bundeslade ist, die das Herz des ganzen Alten Testaments war (Offb 11,19).
  • Maria ist „gesegnet unter allen Frauen“ (Lk 1,42), „voll der Gnade“ (Lk 1,28), auf ihr ruht der Heilige Geist (Lk 1,35), so dass sie selbst bekennen muss, dass „alle Geschlechter sie von nun an selig preisen“ (Lk 1,48).
  • Verschleiert und prophetisch verkündet das Alte Testament Christus, aber es zeichnet auch auf verborgene Weise das Antlitz Mariens (als Bundeslade, Arche Noah, Brennender Dornbusch, Tabernakel des Allerhöchsten, Tempel Gottes, Tochter Zion, Jungfrau Jesajas, Geliebte des Hohenliedes, Paradies Gottes usw.). Auch der Heilige Geist wird in der Hl. Schrift nicht viel erwähnt, doch die wenigen Passagen, die von ihm sprechen (z. B. Mt 28,20) geben uns darüber Aufschluss, dass er dem Vater und dem Sohn gleich ist und dass er Gott selbst ist. Wir müssen deshalb über den Schein hinausgehen.

Es ist wichtig, mit der Kirche (Apg 8,31) den vollen Umfang des Wortes Gottes zu verstehen und zu vertiefen. Jesus sagte zum Beispiel, dass der Baum nach seinen Früchten beurteilt werden muss und dass die Güte der Frucht ein Maß für die Güte des Baumes ist (Mt 7,20; 12,33; Lk 6,43). Nun kann es keine schönere Frucht geben als Jesus selbst. Und da Jesus die gesegnete Frucht (Lk 1,42) des Leibes von diesem außergewöhnlichen Baum ist, den Maria darstellt, können wir allein durch den Blick auf Ihn eine Vorstellung von der Größe und Güte der Mutter Gottes bekommen... Kehren wir zur Hl. Schrift zurück, denn wie es der hl. Alfons Maria von Liguori im Rückgriff auf Hugo von St. Viktor zusammenfasste:

„Wie das Lamm, so die Mutter, denn wir erkennen den Baum an seinen Früchten.“
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SurvivalRingen  02.02.2023, 18:46
@DonCamillo84
Zusammenfassend gibt uns die Hl. Schrift zu verstehen, dass Jesus 30 Jahre mit Maria verbracht hat, ohne dabei die Zeit der Schwangerschaft und die Jahre seines öffentlichen Lebens mitzuzählen (Lk 2,51).

Das rechtfertigt nicht das Beten zu ihr. Die 30 Jahre hat Jesus auch mit anderen Menschen verbracht.

In zwei Sätzen sagt uns die Geheime Offenbarung, dass Maria die wahre Bundeslade ist, die das Herz des ganzen Alten Testaments war (Offb 11,19).

19 Und der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und die Lade seines Bundes wurde sichtbar in seinem Tempel. Und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner und ein Erdbeben und ein großer Hagel.

Da steht nichts von Maria.

Maria ist „gesegnet unter allen Frauen“ (Lk 1,42), „voll der Gnade“ (Lk 1,28), auf ihr ruht der Heilige Geist (Lk 1,35), so dass sie selbst bekennen muss, dass „alle Geschlechter sie von nun an selig preisen“ (Lk 1,48).

Das habe ich bereits in der Antwort beantwortet.

Verschleiert und prophetisch verkündet das Alte Testament Christus, aber es zeichnet auch auf verborgene Weise das Antlitz Mariens (als Bundeslade, Arche Noah, Brennender Dornbusch, Tabernakel des Allerhöchsten, Tempel Gottes, Tochter Zion, Jungfrau Jesajas, Geliebte des Hohenliedes, Paradies Gottes usw.).

Die genannten Dinge haben nichts mit Maria zu tun. Du nennst keinerlei Begründungen, warum das auf Maria deuten sollte.

Auch der Heilige Geist wird in der Hl. Schrift nicht viel erwähnt

Das ist falsch:

Schau dir die Links an und du siehst, wie oft der Heilige Geist in der Bibel erwähnt wird.

Es ist wichtig, mit der Kirche (Apg 8,31) den vollen Umfang des Wortes Gottes zu verstehen und zu vertiefen

31 Er aber sprach: Wie kann ich denn, wenn mich nicht jemand anleitet? Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.

Da steht nichts von der Kath. Kirche. Der Mann hatte nicht den H.G und kannte nicht die Schriften, deshalb brauchte er Anleitung. Christen haben den H.G, der sie anleitet, dazu braucht es keine Kirchliche Institution.

Jesus sagte zum Beispiel, dass der Baum nach seinen Früchten beurteilt werden muss und dass die Güte der Frucht ein Maß für die Güte des Baumes ist (Mt 7,20; 12,33; Lk 6,43). Nun kann es keine schönere Frucht geben als Jesus selbst. Und da Jesus die gesegnete Frucht (Lk 1,42) des Leibes von diesem außergewöhnlichen Baum ist, den Maria darstellt, können wir allein durch den Blick auf Ihn eine Vorstellung von der Größe und Güte der Mutter Gottes bekommen...

Das ist so verdreht, dass mir die Worte fehlen. Jesu Vergleich von dem Baum und dessen Früchten ist im Kontext nicht auf Jesus bezogen und steht in keinem Zusammenhang zu Jesus als Frucht Marias.

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DonCamillo84  02.02.2023, 19:17
@SurvivalRingen

Den Schlüssel für die hl. Schrift hat die Kirche nicht jeder. Das sieht man an den unzähligen protestantischen Gemeinden die unterschiedliche Auslegungen an den Tag legen.

Das Maria heilig ist und bei ihrem Sohn ist logisch und Brüder und Schwestern füreinander beten auch. Unser Gott ist kein Gott der Toten! und Maria für Muttergottes wurde bereits in der frühen Kirche um Fürsprache angerufen und verehrt. Die Heiligen allgemein wurden bereits zu Lebzeiten als Heilige verehrt da sie sie konsequent Christus gefolgt sind ohne wenn und aber und so mehr und mehr Christus ähnlich wurden. Die Mutter Jesu die logischerweise eben voll der Gnade völlig rein war und blieb war der erste Mensch der vollkommen ohne Widerspruch zu Gott JA gesagt hat und niemand in der Kirche betet Heilige oder eben die Muttergottes an, sondern sie beten für und darum dürfen wir sie bitten und dies steht nicht in Widerspruch zur hl. Schrift, denn die Auswahl der Bücher der Bibel oblag der Kirche und erst Luther und manch andere Ketzer sortierten Bücher aus.

Ich persönlich habe schon viele Gnaden und Hilfe von Gott durch Maria bekommen.

Im alten Testament wird bereits von der Muttergottes gesprochen und auch in der Offenbarung, aber wenn du dich selbst zum Ausleger der hl. Schrift machen willst, tu es. Ich rate aber dazu eingehender mit dem Warum zu beschäftigen und die Demut an den Tag zu legen das der Herr schon wusste auf wen er die Kirche gründet,obschon Str über die Jahrhunderte hinweg immer wieder von außen sowie von innen angegriffen wird.

Ich bitte mal einen Freund hier in erster Weise zu antworten. Bin gerade nur aufen Sprung hier. VG

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der Vers ist ja keine Aufforderung Maria anzubeten. Sie selbst stellt nur fest, dass viele sie glücklich nennen werden! Da hat sie Recht. Damit hat sichs aber auch.

Die Bibel sagt an vielen Stellen , dass nur Gott angebetet und verehrt werden soll.
Interessant ist auch wie Jesus mit seiner Familie interagiert, das klingt nicht nach Verehrung:

Matth12,46: Als er noch zu dem Volk redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen, die wollten mit ihm reden.47 Da sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir reden.48 Er antwortete aber und sprach zu dem, der es ihm ansagte: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder?49 Und er streckte die Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe da, das ist meine Mutter und das sind meine Brüder!

Die Frage nach biblischer Marienverehrung stellt sich meiner Meinung nach nicht....


Dahika  09.01.2023, 12:12

Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen 

sieh mal einer an. Passt nicht ganz zur sog, Josefsehe.

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LoveinChrist  09.01.2023, 12:30
@Dahika

Richtig, die Lehre, dass Maria bis ans Ende ihrer Tage Jungfrau blieb, ist kompletter Blödsinn. Josef war mit ihr verlobt und er blieb bei ihr. Verlobung kam einer Ehe fast gleich.

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