Fotosynthese einer Flechte?

1 Antwort

Dargestellt sind Aufnahme bzw. Abgabe von Kohlendioxid in mg pro g Trockenmasse und Stunde in Abhängigkeit von der Temperatur, einmal wenn es hell ist und einmal, wenn es dunkel ist.

Bei der Photosynthese wird Kohlendioxid aufgenommen, um daraus energiereiche Verbindungen (Glucose) herzustellen. In der Zellatmung wird Glucose verbraucht, um ATP zu generieren, das ist die universelle Energiewährung in allen Lebewesen; dabei entsteht Kohlendioxid, das abgegeben wird.

Die Zellatmung findet immerzu statt, da der Organismus ja permanent Energie benötigt. Die Photosynthese nutzt die Energie der Sonne aus, sie kann also nur stattfinden, wenn es ausreichend hell ist. Ist es hell, dann wird mehr Kohlendioxid in der Photosynthese aufgenommen als gleichzeitig während der Zellatmung verbraucht wird, sodass netto die Kohlendioxid-Aufnahme positiv ist (obere Kurve). Wenn es dunkel ist, findet keine Photosynthese statt, die Abgabe von Kohlendioxid ist dann größer als die Aufnahme (untere Kurve).

Auch die Temperatur hat einen Einfluss auf die CO2-Bilanz. Neben Kohlendioxid und Licht wird für die Photosynthese auch Wasser verbraucht. Wenn die Temperatur zu stark steigt (ab etwa 25 °C, s. obere Kurve), geht die Flechte in eine Art Ruhezustand über, um Wasser zu sparen. Sie kann dann aber auch kein Kohlendioxid mehr aufnehmen, sodass die Photosynthese zum Stillstand kommt. Weil die Flechte aber weiterhin noch Energie verbraucht, hält die Zellatmung nicht still und somit gibt die Flechte ab einer Temperatur, die höher ist als 25 °C mehr CO2 ab als sie aufnimmt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Noma643 
Beitragsersteller
 25.04.2024, 18:29

Danke! Wie kann man mit diesen Fakten jetzt erklären, warum die flechte in hohen Gebirgen und kalten Zonen leben kann?