Foto-Paradies DM Bilder unscharf?

3 Antworten

Ich höre App, dann gehe ich mal von einer Anwendung auf dem Smartphone oder dem Tablet aus. Das ist schon mal ein kleines Problem, denn die Grösse des Displays (weil schlicht zu klein) lässt kaum eine vernünftige Beurteilung der Bildqualität zu.

Nun gehe ich davon aus, dass es sich um Bildmaterial von deiner Smartphone-Kamera handelt, hier ist das nächste Problem und das ist schon etwas grösser. In den meisten Fällen zoomt der Anwender bereits bei der Aufnahme. Im Gegensatz zu einer normalen Fotokamera, kommt beim Smartphone kein Objektiv raus. Was passiert hier also?

Schauen wir uns die Technik einer normalen Fotokamera an, Forme dazu mit deinen Händen einen Kreis und halte die Hände nah an dein Gesicht. Durch den Kreis kannst Du ganz viel von der Landschaft erkennen. Nun bewege deine Hände vom Gesicht weg, der Ausschnitt den Du siehst wird immer kleiner je weiter Du deine Hände vom Gesicht entfernst. Genau so funktioniert ein Objektiv, langes Objektiv = kleiner Bildausschnitt (Zoom) Objekte werden grösser abgebildet, kurzes Objektiv = grosser Bildausschnitt (Weitwinkel) Objekte werden kleiner.

Beim Smartphone hast Du kein langes Objektiv. Wie kann man also mit dem Smartphone zoomen? Ganz einfach, digital. Das bedeutet, von deinem Foto werden am Rand einfach Pixel gelöscht somit ist das Objekt grösser auf dem Foto zu sehen. Ist das Objekt grösser abgebildet? Nein! Hast Du z.B. eine Kamera im Smartphone mit 6000x4000 Pixel Auflösung sind das 24MP Auflösung. Zoomst Du 2x verringerst Du lediglich deine Bildauflösung auf 3000x2000 Pixel nun hast Du noch eine Bildauflösung von lediglich 6MP. Vielleicht schneidest Du dein Foto in der App noch weiter zu, die Auflösung sinkt rasant weiter...

Jetzt kommen wir zum Druck:

Eine hochwertige Druckauflösung beginnt ab 300dpi. Gehen wir von einem 24MP Foto mit einem moderaten 2x Zoom aus.

6000/2/300*2,54=25cm

4000/2/300*2,54=17cm

Du könntest noch ein hochwertiges Bild mit den Abmessungen 17*25cm drucken (lassen), also etwas grösser als "ein halbes" Blatt Papier (A4).

Nun, die Apps sind nicht besonders helle. Die kontrollieren die Auflösung deines Fotos und berechnen es mit der Druckgrösse die Du dir wünschst. Unterschreitet der Wert eine festgelegte Grenze heisst es dein Bild wird Unscharf. Ob dies wirklich der Fall ist kann niemand wirklich voraus sagen, das sagt auch absolut nicht über die Bildqualität von deinem Bild aus, das ist ein rein technischer Wert.

Nun kommen wir noch zu der Qualität von Fotos... Ganz simpel gesagt (natürlich gibt es Ausnahmen), je grösser die Linse desto besser die Bildqualität. Das selbe trifft im weitesten Sinn auch auf den Sensor zu. Im Smartphone sind Linsen und Sensor nur wenige Millimeter gross. Bei einer guten Fotokamera sind diese Bauteile mehrere cm gross, viel Platz für Fehlerkorrektur etc. Wie das in der Realität aussieht zeige ich dir anhand von Beispielbildern welche ich selber gemacht habe:

Bild zum Beitrag

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Die Kamera wie sie SeniorSteward vorschlägt, ist etwas zwischen Smartphone und Kamera. Das Objektiv ist besser weil es beim Zoomen rausfährt, das Foto wird also nicht beschnitten und behält die volle Auflösung. Jedoch ist in solchen Kameras meistens der selbe kleine Sensor wie in Smartphones eingebaut der meist genau so matschig arbeitet wie oben auf den Fotos zu erkennen...

Hinzu kommt, im Smartphone arbeiten wir meist im Farbraum Adobe RGB oder Display P3, sehr kräftige Farben, schön anzusehen, auf IG, FB, WA und co. können diese Farben wunderbar dargestellt werden. Jedoch gibt es keinen Drucker der dies so drucken kann. Meistens kann im Druck sRGB realisiert werden. Das heisst, die Fotos werden umgerechnet und verlieren noch einmal etwas an Qualität.

Mit diesem Post will ich dir den Fotospass nicht verderben. Man kann mit Smartphones sehr gute Fotos machen, muss aber auch die Grenzen dieser Geräte kennen. Das selbe gilt natürlich auch für die Bildbearbeitung, schneidet man ein Foto zu, sind das Bildinformationen die für immer verloren sind.

Ich denke Du kommst nicht darum herum dir einmal ein Foto in der entsprechenden Grösse drucken zu lassen um zu entscheiden ob die Bildqualität reicht. Mit der Zeit wirst Du es wissen was noch möglich ist und was nicht.

PS: Immerhin konnte man auch mit den ersten digitalen Profikameras (z.B. Nikon D1 2.7MP) hochwertige Fotoabzüge für Magazine und Plakate erstellen, das waren zwar kleine Fotos aber perfekt in der Qualität und da hat man noch mehr Spielraum als wenn die Fotos schon von Grund auf etwas matschig sind...

And last but not least, diese Angaben von Druckereien und App-Herstellern sind immer aus professioneller Sicht, sie wollen ja keine Garantie für Mängel übernehmen. Der Anspruch von "normalen" Anwendern ist meist deutlich kleiner.

Ich hatte einmal ein Fotoshooting mit einer Nikon D2x mit 12MP, also auch nicht gerade viel Auflösung. Das Shooting war mit Studioblitz etc. also perfekte Bedingungen. Ich versuchte auch die Fotos so Flächenfüllend auf den Sensor zu bringen wie nur möglich, so das ich kaum was wegschneiden musste. Ich spannte die Fotos zum Teil über beide Seiten im Fotobuch, also etwa Grösse A3. Bei der Bestellung des Fotobuchs kriegte ich praktisch bei jedem Foto eine Warnmeldung wegen der Schärfe. Ich wagte es und siehe da, das Fotobuch war TipTop. Aber die Voraussetzungen waren halt auch sehr gut.

So musst Du nun selber entscheiden ob ein Foto gut genug für den Druck ist und dich an das Mögliche heran tasten. Da führt wohl kein Weg daran vorbei.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dinosaurier mit jahrzehntelanger Berufs-Erfahrung.
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Von Experte herja bestätigt

Wenn das Ausgangsbild mies ist, dann wird daraus kein Superfoto. Wie soll das gehen? Hab ich Ketchup und Maggi, dann wird daraus kein Sternemenü.

Kauf dir mal für 300 EUR aufwärts eine vernünftige Digitalkamera und lerne zu fotografieren. Mit der Hardware ist es nämlich nicht getan. Und dann werden deine Fotos auch viel besser.

Bis dahin kannst du versuchen, z.B. mit Photoscape das Bild nachzuschärfen, aber als Müll wird hier auch kein Superfoto.

Bild zum Beitrag

Sowas kostet 300 EUR und ist besser als jedes Geknipse mit Handy.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Berufsflieger aus Leidenschaft
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Knackige Kanten und knusprige Kurven – Die Foodfotografie lebt von gestochen scharfen Fotos. Aber manchmal werden die Fotos einfach nicht so crisp und scharf, wie man es gerne hätte. Vielleicht hattest du auch schon einmal unscharfe Bilder und wusstest einfach nicht, was du genau dagegen tun kannst? In diesem Beitrag habe ich dir deshalb meine 10 besten Tipps für garantiert scharfe Fotos zusammengefasst.

  1. Licht & Belichtungszeit
  2. Stativ
  3. Selbst- & Fernauslöser
  4. Fokus
  5. Blende
  6. ISO
  7. Festbrennweiten & Hochwertige Objektive
  8. Sauberes Objektiv
  9. Bildstabilisator
  10. Bildbearbeitung

https://foodimfokus.de/10-tipps-scharfe-fotos/


Mikrogramm  05.11.2023, 13:03

Und das Objekt muss auch noch „gesteilt“ werden, sonst wird das nix. Wenn ich die gebackene Tiefkühlpizza mit HighTech ablichte, wird die Pizza nicht besser.

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