Fasten Christen auch?

15 Antworten

Für Christen gibt es nur zwei gebotene Fast- und Abstinenztage. Diese sind der Aschermittwoch und der Karfreitag.

Viele Christen fasten auch freiwillig. Genaue Vorschriften gibt es da weniger. Essen und Trinken sind für Christen auch nicht an Tageszeiten gebunden. Wer fastet, soll auf etwas Verzichten. Dabei geht es in erster Linie darum, diszipiniert auf etwas verzichten zu können.

Das kann eine bestimmte Speise sein, die man sehr gern isst, das kann auch der Verzicht (z.B. für eine bestimmte Zeit) einen Kinobesuch sein, wenn jemand ein KinoFan ist. Jeder muss das für sich entscheiden, was für ihn ein Verzicht ist. Wer etwa ohnehin nicht gerne tanzt, für die Person wäre es kein Verzicht, nicht auf eine Tanzveranstaltung zu gehen.

Kinder, ältere Menschen und Kranke sollen überhaupt nicht fasten, da ein Verzicht auf Essen u. Trinken die Gesundheit schädigen würde. Auf Dinge, die man besonders gern tut, kann man verzichten (Fernsehkonsum, Internet u.a.).Wer auf etwas verzichtet, fördert seine Eigendisziplin.

Das Fasten in der Orthodoxen Kirche

Das Fasten spielt in der Orthodoxen Kirche eine große Rolle. Dabei soll das Fasten vor allem das geistliche Leben unterstützen. Es soll ein Hilfsmittel sein, den Körper und den Geist zu beruhigen und das Gebet zu verstärken. Gebet und Fasten dienen so einer verstärkten Besinnung auf Gott und der Bekämpfung unserer geistigen Schwierigkeiten.

Die Fasten werden von den verschiedenen Landeskirchen z.T. verschieden praktiziert. Auch für jeden Gläubigen kann einzeln das Fasten angepasst oder auch aufgehoben werden - in Absprache mit einem Priester und je nach der Situation eines jeden.

Es gibt drei Fastenkategorie, die nach dem jeweiligen Tag und seinem Fest festgelegt werden.

1. Fasten ohne tierische Produkte und ohne Öl und Wein

2. Fasten ohne tierische Produkte mit Öl und Wein

3. Fasten ohne tierische Produkte mit Öl, Wein und Fisch

Die Fastenregeln für das Jahr

Wann und wie gefastet wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, z.B: vom Wochentag, von besonderen Tagesheiligen oder von einem Fest. Für das Orthodoxe Kirchenjahr gelten folgende Regeln:

Mittwochs und Freitags: Am Mittwoch fastet man im Gedenken an den Verrat des Herrn im Rat der Juden, am Freitag fastet man wegen der Kreuzigung des Herrn. Zusätzlich fasten Mönche zu Ehren der Engel am Montag, denn sie leben im Stand der Engel.

Osterfastenzeit: Die wichtigste Fastenzeit ist die sog. "Große Fastenzeit", die vierzig Tag vor der hohen und heiligen Karwoche.

Neben der Osterfastenzeit gibt es drei weitere Fastenzeiten im Jahr, die Apostelfastenzeit, das Gottesmutterfasten und das Weihnachtsfasten.

Zusätzlich gibt es noch einige einzelne Fastentage: den Vorabend von Theophanien (05. Januar), das Gedächtnis der Enthauptung des hl. Johannes des Vorläufers (29. August) und das Hochfest der Kreuzerhöhung (14. September).

Neben den Fastenzeiten gibt es auch fastenfreie Wochen, nämlich die Woche nach Ostern, die Woche nach Weihnachten, die Woche nach Theophanien und die Woche nach Pfingsten.

Im Zusammenhang mit der Osterfastenzeit gibt es einen Zeitraum der Vorfastenzeit. In ihr wird allmählich das Fasten eingeleitet. Die erste Vorfastenwoche ist vollständig fastenfrei, die zweite Woche wird nur am Mittwoch und Freitag gefastet, die dritte Woche ist alles bis auf Fleisch erlaubt, dann beginnt die Große Fastenzeit.

Jede Orthodoxe Kirche hat verschiedene Fastenkalender, die jeweils auf die speziellen Ansprüche der Kirche zugeschnitten sind. Es empfiehlt sich, sich einen Kalender mit Fastenregeln zu kaufen, oder im Internet in verschiedenen Kalendern nachzuschauen.

Ich stimme languagewizard zu.

Die katholische und evangelische Kirche in Deutschland erklären zur Fastenzeit meist, dass es darum geht, die Finger von selbstverständlichen Dingen zu lassen, Dabei geht es nicht nur um das Essen.

Worum geht es beim Fasten

Es geht beim christlichen Fasten um lieb gewonnene Gewohnheiten und gedankenlosen Konsum von Dingen - Essen, Fernsehen, Chats....

Diese nehmen in unserem Leben einen großen Platz ein und wir verbringen viel Zeit damit.

Daher lassen sie wenig Raum dafür, sich mit seinem Selbst, der "Seele" und unserem Verhältnis zu Gott zu befassen.

Was ist kein Fasten

Wenn du sowieso nicht rauchst, oder Sauerkraut isst, dann ist der Tabakverzicht und der Verzicht auf Sauerkraut kein Fasten für dich.

Du konsumierst diese Dinge nicht, also halten sie dich auch nicht davon ab, dich mit deinen Gefühlen, Gedanken und Gott zu befassen.

Was ist Fasten

Wenn du aber zB täglich dein Mobiltelefon nutzt, oder mehrere Stunden irgendwelche Computerspiele spielst, wäre der Verzicht darauf, echtes Fasten für dich.

Du räumst also Gott und dem Glauben in dieser Zeit den Platz in deinem Geist frei, der sonst von Whatsapp, Playstation  und Candy Crush Saga belegt wird.

Fasten kennt keine Zeit

Dieses Fasten ist nicht wie bei den Muslimen an die Uhrzeit, oder den Sonnenstand gebunden, das heißt, du verzichtest die gesamte Fastenzeit über auf diese Dinge.

Da wird auch klar, weshalb es hier nicht nur um Essen geht, denn lange nichts zu Essen, oder zu Trinken ist nicht gesund. Du sollst dir mit dem Fasten nicht selbst schaden.

Wie fastet man

Was macht man aber nun mit der Zeit, die man für Gott freigeräumt hat?

Jetzt mehrere Tage nur an Entzugserscheinungen zu leiden, unbedingt jene "Droge" konsumieren zu wollen, macht alleine weiter Sinn.

Man kann also die "Leere" die man nun hat, theoretisch mit Gebet, dem Studium der Bibel, oder dem Nachsinnen über das eigene Leben füllen.

Es ist aber auch sinnvoll, sich mit dem Gedanken der Fastenzeit im Verhältnis zur Bibel auseinanderzusetzen.

Was geschah laut Bibel in dieser Zeit? Welche Bedeutung hat das damalige Leiden Jesu für dich als Christen heute? Fühlst du dich ihm verbunden?

Abschluss

Du siehst also, es geht beim Fasten nicht darum, dir Dinge "wegzunehmen", sondern geistig Platz zu schaffen, um neue Einsichten des Glaubens zu bekommen - so ist jedenfalls mein Verständnis des Fastens.

Allerdings bin ich zwar in den evangelischen Religionsunterricht gegangen und habe mich auch mit verschiedenen christlichen Traditionen beschäftigt - dennoch bin ich aber Buddhist und daher sind Verständnisfehler keineswegs ausgeschlossen.


Risiki26  14.02.2019, 04:09

Du siehst das völlig richtig. Fasten sollte außerdem mit dem Mitmenschen in Verbindung gebracht werden, freigeräumte Zeit für Gott und seinen Nächsten einsetzen. Ich kenne Leute, die besuchen dann z.B. Kranke.

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Fromme christen fasten zwischen Aschermittwoch und Ostern. Natuerlich darf man tagsueber essen. Christen sind keine Muslime.Meist wird kein Fleisch gegessen.

Aber mittlerweile kann man auch anders fasten. Es gibt Leute, die zur Fastenzeit auf Sueßigkeiten verzichten oder auf das Internet, Fernsehen, etc...

Man muss aber nicht fasten. Heutzutage.Und kann trotzdem Christ sein. Genau das hat Jesus letztlich doch gepredigt. Es kommt nicht auf das Gesetz an, sondern auf den Menschen.

Die orthodoxen und katolischen Kirchen kennen vier mehrwöchige Fastenperioden pro Jahr, mit völligem Verzicht auf tierische Nahrungsmittel, Alkohol sowie Fett und Öl; dazu kommt auch hier das Fasten am Mittwoch und Freitag. Aktuell finden sich die umfangreichsten Fastenregeln in der russisch-, rumänisch-, serbisch- und griechisch-orthodoxen Kirche, wo während der Fastenzeiten auf Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Eier, Milchprodukte, Alkohol und Olivenöl verzichtet wird. An Gedenktagen der Heiligen sind allerdings Wein, Olivenöl und Fisch erlaubt. In der koptischen, der äthiopisch-orthodoxen und der syrisch-orthodoxen Kirche hingegen fasten die Gläubigen mittwochs und freitags, indem sie auf Fleisch, Eier und Milchprodukte verzichten. Fisch, Meeresfrüchte und Honig bilden eine Ausnahme.


maconte 
Beitragsersteller
 21.06.2015, 22:36

ich check garnix😂😂😂

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