Fantasieromane - eure Meinungen zu guter Fantasie?

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Also, ich schreibe selbst Fantasyromane (für Jugendliche und young adult) und ich liebe es einfach, wenn die Geschichte nicht zu langatmig wird. Es muss vorangehen. Zu viele Beschreibungen sind schnell langweilig, zu wenig könnten dem Leser Probleme beim Eintauchen bereiten. Man muss ein gutes Maß finden.

Die Charakteren müssen sich im Laufe der Geschichte entwickeln. Ich liebe es sie auszubauen und ihnen somit mehr Leben einzuhauchen. In meinem Roman ist die Reise der Heldin nicht nur dazu da, die Welt zu "retten". Sie ist mehr auf der Reise, um sich selbst zu finden und am Ende kommt der große Twist.

Etwas Liebe sollte dabei sein, für meinen Geschmack. Ohne ein bisschen Liebe kann ich einfach nicht. Viel Drama, spannende Kämpfe und magische Momente. Romantische Momente, Humor und Verrat, unvorhergesehene Twists und besonders das Ende sollte unerwartet sein. So mag ich das am liebsten. Aber es komme eben auf den Schreibstil, die Umsetzung und das Thempo an. Aber das ist eben für jeden anders, da Geschmäcker verschieden sind.

Gute Fantasy ist glaubhafte Fantasy. Fantasy muss sich an ihre eigenen Regeln halten und darf zB Magie nicht zur Deus Ex Machina degradieren. Was mich stört? Schlechter Stil, langweilige Charaktere und eine vorhersehbare Geschichte.

Terry Pratchett halte ich für einen Meister seines Fachs. Seine Scheibenweltromane sind ein Beispiel für hervorragend konzipierte Fantasy. Er spiegelt die Probleme unserer Welt, ohne jemals mit dem Finger auf jemanden zu zeigen. Wer auch nur ein wenig mit Fantasy anfangen kann, kommt um seine Romane eigentlich nicht herum.

Was ich weniger mag ist die klassische Heldenreise a la Herr der Ringe. Ja, Tolkien hat die Fantasy maßgeblich beeinflusst und allem, was nach ihm kam seinen Stempel aufgedrückt - aber ich erwarte mittlerweile etwas mehr als ein "Mach das, weil Gründe". Weiß nicht heißt, dass Hobbit und Ringkrieg schlechte Bücher sind. Sie bieten mir nur nichts neues mehr.

Skeptisch werde ich auch, wenn Reihen zu viele, oder zu ähnliche Bücher haben. Shannara ist so ein Ding. Man merkt Terry Brooks den Tolkien Fan an. Und sobald man das erstmal erkannt hat, sieht man die Parallelen überall. Und ich bin ein Freund von Enden. Eine Gute Geschichte hört irgendwann auf und sollte nicht auf Teufel komm raus immer weiter plattgetreten werden.

Woher ich das weiß:Hobby – Leseratte von Anfang an (SF+Fantasy)