Familie verlangt immer Geld von ihm - Ist das "normal"?

12 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Zunächst einmal finde ich richtig, dass man sich - vor allem innerhalb der Familie - in Notfällen hilft ... und in Notfällen wäre ich sogar sehr großzügig! Anteilig Miete zu zahlen ginge für mich auch in Ordnung, denn niemand mit eigenem Einkommen sollte kostenlos eine Wohnung benutzen; auch am Einkaufen sollte sich Ihr Freund beteiligen, denn so etwas müsste er schließlich auch machen, wenn er alleine leben würde.

Aber Urlaubsreisen gehören eindeutig nicht zu den Notfällen! Da sollte Ihr Freund hart bleiben! Wenn sich seine Eltern ihr Geld nicht vernünftigen einteilen können, ist das letztendlich ihr Problem und nicht das Prolem Ihres Freundes. Aber zu dieser Einsicht muss Ihr Freund allein gelangen.

Übrigens habe ich das Problem am eigenen Laib kennenlernen dürfen: Die beiden Söhne meines Lebenspartners aus erster Ehe wollten und haben mich (mein Einkommen ist recht hübsch) auch immer "angebettelt" (es ging dabei teilweise um Beträge von einigen tausend Euros); anfangs war ich doof genug und habe es ihnen gegeben und nie (!!!) zurückerhalten oder nur teilweise. Eines Tages habe ich es ganz und gar eingestellt, es gab nur noch zu Ostern, Geburtstagen und Weihnachten etwas (jährlich etwa € 250,-- pro Kopf) ... und außer der Reihe überhaupt nichts mehr. Das Gejaule und Gejammer war zunächst einmal riesig, ich wäre geizig etc. ... es hat sich aber ziemlich schnell gelegt, als ich dann mal nachfragte, was ihnen denn beispielsweise die eigene Mutter so schenken würde ... Das Beste daran ist aber, dass die beiden Jungs (beide Mitte Dreißig, kerngesund) ständig von Hartz IV leben und keine Lust haben, an dieser Situation aus eigener Kraft und eigenem Antrieb etwas zu ändern.

Leider können Sie Ihrem Freund nicht helfen, Ihr Freund muss selbst zu der Erkenntnis kommen, dass ihn seine Familie schlicht und ergreifend ausnutzt. Es sollte sich eine eigene Wohnung suchen, wenn möglich, sogar ganz weit weg von seiner Familie. Und er sollte lernen, hart zu bleiben. Es nutzt niemanden - auch nicht seiner Familie -, wenn er immer wieder in die Bresche springt und Geld zuschießt, das er zum einen nie wieder sehen wird und zum anderen selbst ganz gut gebrauchen könnte. Allerdings befürchte ich, dass Ihr Freund noch sehr viele schlecht Erfahrungen mit seiner Familie machen muss, ehe er zu der Erkenntnis gelangen wird, dass ihn seine Familie nach Strich und Faden ausnutzt!


lokita 
Beitragsersteller
 18.08.2011, 13:52

Vielen Dank für Deine Antwort! Ich hoffe auf jeden Fall, dass sich so rasch wie möglich etwas ändert.. Jetzt muss ich nur noch abwarten..

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Sei doch froh, dass dein Partner so großzügig ist.

Wenn du einmal mit ihm leben wirst, wird das doch dir und eurer gemeinsamen Familie zugute kommen.


lokita 
Beitragsersteller
 18.08.2011, 11:58

In diesem Fall, ist es für mich ein Ausnutzen. Ich bin doch nicht darauf hinaus, dass ich mein Partner ausnutze o.ä. Schliesslich werden wir in zukunft als Familie zusammen das Geld haben..

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Fotografin1958  18.08.2011, 12:05

Der Freund ist nicht großzügig, sondern er ist zu gutmütig und läßt sich über den Tisch ziehen und ausnutzen. Leider führt dieses Verhalten meist dazu, dass man selbst finanziell nicht über die Runden kommt, während es den anderen um so besser geht.

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warum zahlen eigentlich die eltenr nur 300 euro miete, sie sind doch ZWEI personen?

Ich verstehe nicht, wieso dein Freund das mit sich machen lässt, sprich doch mal mit ihm. Ich finde es zwar gerechtfertigt, wenn man Geld verdient auch bei seinen Eltern Miete zu zahlen, aber bei vier Personen sollte das auch nur ein Viertel sein und nicht ein Drittel. Und wenn Nahrung gekauft wird, dann teilt man das eben auch durch vier. Stört ihn das selbst nicht, dass er so wenig Geld übrig hat, weil er so viel zahlen muss und dann ständig noch was verleiht oder verschenkt? An seiner Stelle würde ich ausziehen, möglichst weit weg, wohnt man mit 24 und erst 29 wirklich noch soo gern zu Hause?


Annemaus85  18.08.2011, 11:47

Der letzte Satz klingt ein bisschen hart, ich wollte damit nicht den Eindruck erwecken, dass man sein Zuhause oder seine Eltern nicht leiden könne, aber Selbstständigkeit und Unabhängigkeit finde ich einfach wichtig. Ich wohne seit ich 19 bin nicht mehr zu Hause und würde nie wieder zurückziehen wollen, auch wenn ich meine Eltern liebe und sehr gerne besuche (sie wohnen auch nicht so weit weg).

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lokita 
Beitragsersteller
 18.08.2011, 11:49

Was ausziehen anbelangt: er hat neben bei noch einen Kredit den er noch 1 Jahr lang abzahlt. Sprich Oktober 2012 ist dieser abgezahlt. Wir möchten so rasch wie möglich ausziehen, was momentan aber leider nicht klappt (finanziell). Aber nach Oktober 2012 werden wir uns eine Wohnung suchen, das steht schon mal fest. Ich will ihn weg von zu Hause haben..

Ja.. mit 29ig zu Hause wohnen ist für mich selbst ein wenig fraglich... Aber über den Bruder mache ich mir keine Gedanken mehr.. Der ist sehr, wirklich sehr speziell... könnte beinahe ein Buch über ihn schreiben....

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Du solltest nicht anonyme Meinungen zu deinem Problem einholen, sondern dich mit deinem Partner darüber eingehend unterhalten. Es ist ein Problem, das offensichtlich DICH belastet. Dadurch ist automatisch die Beziehung belastet. Und Beziehungsprobleme sollten zwischen den Partnern besprochen werden. Die Meinungen von anderen sind da völlig irrelevant.


Dreamlife  25.08.2011, 08:26

denkst du etwa, sie bespricht das nicht mit ihrem partner? ich glaube die fragestellerin will einfach mal eine objektive meinung hören, da ihr partner sie warscheinlich nicht so versteht, oder das ein bisschen anderst sieht als andere leute, die nicht beteiligt sind

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