Expressionismus - Landschaft

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Vielleicht nicht gerade immer (aber auch) umgekehrte Farben - aber schon sehr stark und nie lieblich. Nie Schnörkel oder Blümchen (wie im Jugendstil) - keine "schönen Ansichten" - aber Ergänzungen der Hauptmotive. Guck Dir mal die Bilder von Franz Marc, Macke, und Gabriele Münther an (Eingabe google" Blauer Reiter") . da findest Du viele Beispiele, wie mit der Natur bzw. Landschaft umgegangen wurde. Weg von der Natur , wie sie in der Realität aussieht , sondern als Ergänzung - Kontrast - Betonung . Das gilt sowohl für Landschaften als auch für Menschen und Tiere.

Der Expressionismus ist quasi als Gegenbewegung zum Impressionismus benannt worden. Während der Impressionismus quasi die "Lebensechte" Abbildung als Zielsetzung durch einen vom Künstler verarbeiteten Eindruck des Motivs ersetzte und so zum Beispiel im Pointillismus ( die vielen kleinen Tüpfel) versuchte einen direkteren Zugang zum Motiv zu bekommen, indem er nicht irgendwelche Schablonen aus der eigenen Prägung über das Motiv legte, sondern nur ein "imaginäres Raster" über das Motiv legte und einfach dort "Farbwerte und Temperaturen" abbildete. Der Expressionismus wollte sich noch mehr vom Motiv als "Abzubildendem" lösen und benutzt es oft nur noch um eine Stimmung, eine Harmonie oder Disharmonie auszudrücken. Jetzt werden Bilder plötzlich nicht mehr gegenständlich gemalt, sondern ein Prozess beginnt, in der die Spannungen zwischen Farben als Spannungen im Leben, eine Gefühls oder Konfliktsituation ausdrücken. da jetzt nicht mehr der "Eindruck" vom Motiv entscheidend ist, sondern der Ausdruck der seelischen Befindlichkeit des Künstlers (manchmal auch angesichts seines Motivs, Künstler musste ja doch oft Auftragsportraits fertigen) Später hat sich die Avantgarde der Malerei völlig von gegenständlichen Motiven gelöst. beide Stilrichtungen sind eigentlich Reaktionen auf das Aufkommen der Fotografie als technischer Abbildungsmethode.

In Bezug auf Farben und Formen hast du schon richtige Ansätze genannt. Das Bild wird mehr als zu gestaltende Fläche gesehen, immer weniger als Szene für die Herstellung einer naturnahen Tiefenraum-Illusion.

Deshalb werden illusionistische Mittel wie Farbperspektive, Luftperspektive und Raumkontinuum (fließender Übergang vom "Vorder"grund zum "Hinter"grund) immer weniger benutzt.

Die Farben werden grell übersteigert oder vom Naturvorbild ganz unabhängig gewählt (blaue Pferde).

Gegenstände werden bei einigen Künstlern mit schwarzen Umrissen versehen. Die Formen werden - gegen Perspektive und Anatomie - verzerrt.