ESP32, Raspberry pi produkt verkaufen?

3 Antworten

Du musst prüfen, ob dein Produkt "CE-phlichtig" ist und ggf. ein entsprechendes Zeichen sowie die ges. vorgeschriebenen Entsorgungszeichen anbringen und die entsprechenden Überprüfungen gemacht und dokumentiert haben. Je nach dem welchen Einsatzzweck dein Produkt hat sind das unterschiedliche Normen und Richtlinien. So wie du es beschreibst ist da auf jeden Fall RoHS, REACH, DIN EN 60335 (Sicherheit für elektrische Hausgeräte), die EMV-Direktive der EU, ggf. die Spielzeugrichtlinie und die Batterierichtlinie sowie die Vorgaben für eine rechtssichere Benutzerinformation. RoHS, REACH und die EMV-Direktive kannst du ggf. abfrühstücken, wenn dir die Lieferanten der Rohstoffe und Halbzeuge die entsprechenden Dokumente zur Verfügung stellen, aber die Sicherheit, und die BA must du in jedem Fall selber machen. Wenn deine Lieferanten nicht Mitglied in den entsprechenden "Entsorgungsvereinen" sind und das Entsorgungsrecht an dich weiterreichen, musst du selber Mitglied werden.

Wenn Du die Waren von einem europäischen Händler besorgst, der auch für die Elektroschrott-Entsorgung Kosten abführt, so sehe ich da keine Probleme.

Produzierst Du allerdings selbst, oder kaufst fertige Platinen in China ein, so musst Du für die Elektroschrott-Entsorgung sorgen, also eine WEEE-Nummer beantragen. Das ist kein Pappenstiel, kostet auch richtig Geld.

Auch ist es möglich, dass eine CE-Kennzeichnung notwendig ist. Das sollte sich durch eine Suchmaschine herausfinden lassen.

Wie die anderen gesagt haben sogar jede Menge.

Wir haben mal ein Produkt auf ESP32 Basis entwickelt, alleine die TÜV Tests bezüglich der Funkanlagenrichtlinie und elektrische Sicherheit die für die CE notwendig sind Kosten 10 000 Euro.

Je nach Brandschutzklasse die dir durch die Norm vorgegeben wird kann auch 3D Druck komplett ungeeignet sein.

Bei unserem Produkt wurde wegen der Möglichkeit zum unbeobachteten Betrieb (Gerät ist 24/7 versorgt) feuerfester Kunststoff verlangt. Auch das Typenschild wurde zu beginn bemängelt da sich der Kleber leicht lösen lies und das durfte nicht sein, also ein normaler Ausdruck reicht nicht.

Zudem gibst du mit der CE Konformität auch an, dass diese eingehalten wird und bleibt, was zumindest einen Halbwegs definierten Herstellungsprozess nach sich zieht.

Da gibt es lediglich einen kleinen Umweg wenn du das Gerät einschlägig an "Fachpersonen" verkaufst sprich Development Kits oder dergleichen, auch für Custom Projekte welche nicht der breiten Masse zur Verfügung gestellt werden gibt es hier praktisch Ausnahmen, allerdings muss das Gerät auch hier darunter fallen.

In so fern heißt es zunächst nachforschen, welche Prüfungen sind laut Norm zu machen, hier am besten jemanden Fragen der die Norm kennt und hat oder dich selbst einzulesen, und dann die entsprechenden Nachweise erbringen.

Hier ist auch Vorsicht geboten, da du durchaus bei Fehlern und sein sie nur unwissentlich geschehen, unter Umständen auch rechtlich belangt werden kannst.

Wichtig ist hier du oder dein Unternehmen erklärst die Konformität nicht der TÜV oder dergleichen. Der TÜV dient als Prüfstelle aber dafür die Konformität zu belegen. Also wenn du nach einem nachweis der Konformität gefragt wirst kannst du den vom TÜV herzeigen und die Sache ist erledigt, wenn nicht musst du die Konformität nachweisen.