Ersticken durch Schleim am Lebensende?
Wie lange (Tage bzw. Stunden vor dem Tod) bleibt bei Sterbenden Husten- bzw. Schluckreflex bestehen? Es heisst, das bei Sterbenden Schleim entsteht, welchen Sie nicht abhusten können? Ergo müssten die ja bei zäher Verschleimung im Rachen bei Bewusstsein ersticken? Wie ist es denn Allergikern bzw. Asthmakranken? Die werden wahrscheinlich viel Verschleimung haben, bevor die finale Lebensphase eingetreten haben? Gibt es Notfallmedikamente die Sterbenden das Ersticken am Lebensende sicherlich ersparen können? D.h. man erstickt zwar, aber nimmt es nicht wahr...
2 Antworten
Das ist sehr unterschiedlich je nach Krankheit und Verlauf des Sterbens. Bei manchen klappt das Schlucken und atmen bis zu letzt problemlos, bei anderen nicht. Schleim kann man z.b. durch die Nase und Rachen absaugen. Es können Medikamente gegeben werden, welche die Schleimabsonderung hemmen. Oftmals wird auch Morphium oder Artverwandtes gespritzt, zudem Tranquilizer z.b. Benzodiazepine verabreicht. Zuletzt kommt es zu einem allgemeinen Organversagen.
Jain...kommt drauf an was Priorität hat. Beginnt man zu früh mit Absaugen, wenn es noch nicht wirklich nötig ist, so reizt man die Schleimabsonderung zusätzlich, was unerwünscht ist. Kommt es jedoch zu extremer Schleimabsonderung z.b. als Folge von Lungenöedemen, so ist Absaugen durchaus massvoll sinnvoll.
aber wenn man so generell in Zeit definieren würde(ohne Notfall) sind das Wochen, Tage oder eher Stunden, wo man das Abhusten nicht mehr schafft? Darf man in der Patientenverfügung definieren, dass man in der letzten Sterbephase genug tief sediert wird, dass man das alles nicht mitbekommt. Dann wäre so eine Situation eigentlich nicht mehr besorgnis erregend.
Das kann von Wochen, schlimmstenfalls, was sehr selten ist, bis Stunden gehen, was auch selten ist. Die meisten Leute sterben hierzulande ohne solche Mühseligkeiten. Mit Morphium und Benzodiazepinen wird heutzutage allgemein palliativ sehr grosszügig umgegangen. Die Leute sind genug sediert, ausser jemand wünscht dies ausdrücklich nicht.
Ich habe schon viele Menschen bis zum Tod begleitet und fast alle starben ruhig und schmerzlos. Die „grosse Panik“ hatten die Leute vorher, Wochen und Tage vorher, aber zuletzt schliefen sie alle ruhig ein.
erfreut zu hören..ich habe viel aufgrund meiner Allergie stets viel zäher Schleim im Rachen...das macht mir natürlich grosse Erstickungsangst...vor allem wenn man dann später das nicht abhusten kann. Ich hoffe, dass auch für schwierige Fälle medizinische Hilfe gibt, dass diese Menschen nicht quallvoll ersticken müssen
Ist jemand schwach und wird palliativ gepflegt, gehört auch die Schleimabsaugung zu den üblichen Maßnahmen, wenn Kraft zum Abhusten fehlt.
in den palliativen Empfehlungen wird das aber strickt nicht empfohlen! habe diverse pall. Literatur diesbezüglich gelesen... Aber konnte keine Antwort auf meine Frage finden
Hierbei wäre noch zu unterscheiden, ob der Patient intubiert ist, oder ob er spontan atmet. Gezieltes Absaugen ist nur bei Intubation möglich.
was macht man bei den anderen? Ersticken lassen?
kann und soll man bei pall. Patienten wirklich durch Rachen absaugen?nicht belastend?