Ersticken durch Schleim am Lebensende?

2 Antworten

Das ist sehr unterschiedlich je nach Krankheit und Verlauf des Sterbens. Bei manchen klappt das Schlucken und atmen bis zu letzt problemlos, bei anderen nicht. Schleim kann man z.b. durch die Nase und Rachen absaugen. Es können Medikamente gegeben werden, welche die Schleimabsonderung hemmen. Oftmals wird auch Morphium oder Artverwandtes gespritzt, zudem Tranquilizer z.b. Benzodiazepine verabreicht. Zuletzt kommt es zu einem allgemeinen Organversagen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit 35 Jahren dipl. Krankenpfleger und Sozpäd.

Lebensfreude31 
Beitragsersteller
 08.04.2020, 12:14

kann und soll man bei pall. Patienten wirklich durch Rachen absaugen?nicht belastend?

Patrickson  08.04.2020, 12:20
@Lebensfreude31

Jain...kommt drauf an was Priorität hat. Beginnt man zu früh mit Absaugen, wenn es noch nicht wirklich nötig ist, so reizt man die Schleimabsonderung zusätzlich, was unerwünscht ist. Kommt es jedoch zu extremer Schleimabsonderung z.b. als Folge von Lungenöedemen, so ist Absaugen durchaus massvoll sinnvoll.

Lebensfreude31 
Beitragsersteller
 08.04.2020, 12:52
@Patrickson

aber wenn man so generell in Zeit definieren würde(ohne Notfall) sind das Wochen, Tage oder eher Stunden, wo man das Abhusten nicht mehr schafft? Darf man in der Patientenverfügung definieren, dass man in der letzten Sterbephase genug tief sediert wird, dass man das alles nicht mitbekommt. Dann wäre so eine Situation eigentlich nicht mehr besorgnis erregend.

Patrickson  08.04.2020, 13:00
@Lebensfreude31

Das kann von Wochen, schlimmstenfalls, was sehr selten ist, bis Stunden gehen, was auch selten ist. Die meisten Leute sterben hierzulande ohne solche Mühseligkeiten. Mit Morphium und Benzodiazepinen wird heutzutage allgemein palliativ sehr grosszügig umgegangen. Die Leute sind genug sediert, ausser jemand wünscht dies ausdrücklich nicht.

Patrickson  08.04.2020, 13:06
@Lebensfreude31

Ich habe schon viele Menschen bis zum Tod begleitet und fast alle starben ruhig und schmerzlos. Die „grosse Panik“ hatten die Leute vorher, Wochen und Tage vorher, aber zuletzt schliefen sie alle ruhig ein.

Lebensfreude31 
Beitragsersteller
 08.04.2020, 13:27
@Patrickson

erfreut zu hören..ich habe viel aufgrund meiner Allergie stets viel zäher Schleim im Rachen...das macht mir natürlich grosse Erstickungsangst...vor allem wenn man dann später das nicht abhusten kann. Ich hoffe, dass auch für schwierige Fälle medizinische Hilfe gibt, dass diese Menschen nicht quallvoll ersticken müssen

Ist jemand schwach und wird palliativ gepflegt, gehört auch die Schleimabsaugung zu den üblichen Maßnahmen, wenn Kraft zum Abhusten fehlt.


Lebensfreude31 
Beitragsersteller
 08.04.2020, 10:45

in den palliativen Empfehlungen wird das aber strickt nicht empfohlen! habe diverse pall. Literatur diesbezüglich gelesen... Aber konnte keine Antwort auf meine Frage finden

michi57319  08.04.2020, 11:07
@Lebensfreude31

Hierbei wäre noch zu unterscheiden, ob der Patient intubiert ist, oder ob er spontan atmet. Gezieltes Absaugen ist nur bei Intubation möglich.