Erfahrungen Zivildienst in Österreich? War wer beim Roten Kreuz?
Hallo! Ich habe demnächst die Stellung beim Bundesheer und habe mich dazu entschieden Zivildienst zu machen. Jetzt wollte ich nach euren Erfahrungen fragen. Wie ist es so beim Roten Kreuz und würdet ihr es wieder machen? (Habe gehört es ist sehr anstrengend und beinahne 60h Wochen) Welche andere Stellen wären sonst zu empfehlen (z. B. Krankenhaus, Behindertenbetreuung, etc.)?
2 Antworten
Es gibt in Österreich hunderte Dienststellen vom Roten Kreuz. Die Erfahrungen bei Dienststelle X sagen nichts über die Bedingungen bei Dienststelle Y aus.
Was man sagen kann ist, dass die Verantwortung im Rettungsdienst sehr hoch ist, insbesondere wenn du im ländlichen Raum unterwegs bist.
In der Stadt hast du weniger Verantwortung dafür in der Regel mehr Arbeit.
Es ist anstrengend beim Rettungsdienst aber auch sehr lehrreich und öffnet einem die Augen über die alltäglichen Probleme der unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten.
(ich war vor ca. 10 Jahren beim Samariterbund in Wien beim Zivildienst)
Ich hätte definitiv schreiben sollen warum ich hier ein Stadt-Land-Gefälle sehe:
Am Land fahren in der Regel zwei Zivildiener die Krankentransporte, aber müssen bei Bedarf auch Blaulicht-Einsätze fahren.
In der Stadt sind die Zivis weiterhin alleine unterwegs für Krankentransporte, müssen aber keine Blaulicht-Einsätze absolvieren (außer es ist eine nicht-zivildienstleistende Person dabei).
Ist meines Erachtens ein wesentlicher Unterschied ob man selbstverantwortlich entsprechende Einsäze absolvieren muss oder nicht.
Passieren kann ohnehin immer etwas, bei mir hatte damals auch eine Patientin bei einem Krankentransport plötzlich einen Herz-Kreislaufstillstand und wir Zivis mussten die Reanimation durchführen.
Am Land fahren in der Regel zwei Zivildiener die Krankentransporte, aber müssen bei Bedarf auch Blaulicht-Einsätze fahren.
Beim RK in Österreich ist es nicht erlaubt, dass ein Zivi Blaulichteinsätze fährt, da es sich zum Einen nichtmal ausgeht die komplette "Blaulichtausbildung" zu machen, zum anderen es Versicherungstechnische Gründe hat.
Passieren kann ohnehin immer etwas, bei mir hatte damals auch eine Patientin bei einem Krankentransport plötzlich einen Herz-Kreislaufstillstand und wir Zivis mussten die Reanimation durchführen.
Sowas kann leider passieren, aber dafür bist du ja ausgebildeter RS und solltest den BLS (Basic Life Support) im Schlaf beherrschen.
Ist meines Erachtens ein wesentlicher Unterschied ob man selbstverantwortlich entsprechende Einsäze absolvieren muss oder nicht.
Natürlich macht es einen Unterschied, daher wird ein Auto mit 2 Zivis zumindest in unserem Bundesland nicht zu einem Blaulichteinsatz geschickt - zum einen weil die Erfahrung fehlt und zum Anderen weil der Zivi gar nicht mit Blaulicht fahren darf.
Es ist sehr unterschiedlich. Zum einen kommt es natürlich auf das Bundesland drauf an in dem du dich befindest und zum anderen kann es aber in den Organisationen von Dienststelle zu Dienststelle unterschiedlich sein.
Die Verantwortung ist sowohl in der Stadt als auch am Land hoch. Jedoch teilt man sich diese Verantwortung immer mit einem erfahrenen Kollegen und ist nie alleine "draußen" und so ziemlich immer mindestens zu zweit. Als NFS beobachte ich aber leider immer wieder, dass die Verantwortung der jungen Zivi-RS-Kollegen nicht so wahrgenommen wird - überhaupt wenn sie beim Patienten sind und Aufgaben auch mal delegiert bekommen.