Welche Erfahrungen habt ihr als Zählerableser gemacht?

11 Antworten

Ich arbeite als Student seit 2011 während der vorlesungsfreien Zeit als Zählerableser. Man wird pro abgelesenem Zähler bezahlt und bekommt seine abzulesenden Zähler auf einem MDE-Gerät. Bevor man diese Tätigkeit beginnt muss man wissen, dass es eine körperlich anstrengende Arbeit ist und Abends sehr erschöpft ins Bett fällt.Je nachdem in was für einem Gebiet man ist (hauptsähclich Einfamilienhäuser, Innenstadt mit Mehrfamilienhäusern, etc.) variiert das Einkommen pro Zähler. Bei mir variiert es zwischen 0,30€ bis 0,90€ pro Zähler. Es ist natürlich auch davon abhängig, ob man alle Zähler (Strom, Gas und Wasser) oder nur einen Teil davon abliest.

Ich zitiere Justinianus:

"Anfahrt: 5 minZählersuche (Stockwerk oder Keller-) 5 minZählernummer vergleichen und Wert eingeben (mobiles Lesegerät): 5 min4 Ablesungen/Stunde x 8 = 32 Zähler"

Ganz ehrlich ist die Rechnung der größte Quatsch:

Man fährt in ein Gebiet und bleibt den ganzen Tag in der Gegend. Das Auto wird abgestellt und man ist zu Fuß unterwegs. Den Zähler finden dauert gewöhnlich weniger als 30 Sekunden, da diese meistens im Keller oder in der jeweiligen Etage des Hauses befinden. Es ist durchaus möglich am Tag über 1000 Zähler abzulesen; dies ist mir in einem Gebiet gelungen, in dem wirklich nur riesen Mehrfamilienhäuser waren.Üblicherweise schafft man aber in einem gemischten Gebiet mit Ein- und Mehrfamilienhäusern ca. 400 Zähler am Tag, bei 0,30€/Zähler sind das dann 120 €.Natürlich gibt es mal Tage, an dem man ein "Scheißgebiet" hat (Gewerbegebiete, Innenstadt mit Einzelhandel, etc.) aber das gehört natürlich auch dazu.


Wer sich für den Job entscheidet sollte sportlich fit sein, keine Probleme mit Kniegelenken oder Achillessehnen gehabt haben. Diese werden nämlich beim Treppensteigen arg belastet. Es eignen sich hohe Wanderschuhe o.Ä. als Arbeitsschuhe.Dieser Job ist für Studenten wirklich ideal und gut machbar.Ich arbeite meist dann auch von 9-18 Uhr. Abends trifft man immer jemanden an, besonders bei Einfamilienhäusern.

Wer noch Fragen hat, kann sich ja einfach melden.

Lg,Jonas


Bloody090  15.10.2022, 12:38

Dieser job lohnt sich nur als angestellter wer das auf freelancer Basis macht ist nicht ganz dicht

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KeyDaniels  13.11.2022, 09:08

Ich bin selber Ableser und kann dem Jonas voll zustimmen. Anstrengende Arbeit und reich wird man nicht.

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Frage dich doch mal warum die wollen das du freelancer bist...erstens müssen die für dich keine sozial Abgaben abführen und zweitens wenn die Auftrags Lage mal dünn ist müssen die dir nicht mehr bezahlen als an Aufträgen für dich übrig bleibt während deine Kosten als selbständiger bleiben Krankenkasse etc das sind reine Knebel Verträge wenn du dann nicht mal sprit Kosten erstattet kriegst die du verfährst grenzt das schon an abzocke..und ich kann mir nicht vorstellen das man jeden tag 400 Zähler oder mehr hat in seinem Auftrags Gebiet so oft lässt keine sau ablesen oder zieht um und das Wissen diese Firmen da hast dann schön Leerlauf bis zur Insolvenz dank hohen Krankenkassen Beiträgen...hier gewinnt nur ista techem und co da kann der stolle weiter unten sonstwas erzählen..die wissen ganz genau das es Monate gibt wo nichts geht sonst würden die fest einstellen abzocke.

Woher ich das weiß:Recherche

Hallo,

habe die Tätigkeit Hauptberuflich und Selbstständig ca 7 Jahre gemacht und hatte mir ein Team mit Durchschnittlich 5 Mitarbeitern ( MiniJobber und Teilzeit) aufgebaut. Ich habe die Aufträge immer Koordiniert und die Tourenlisten geschrieben. Also das mit 120€ erscheint mir sehr wenig, das halte ich als Tagessatz sehr wenig, ich selber habe immer mit mind. 20€ in der Stunde kalkuliert alles andere ist ausbeute und nicht rentabel. Die Preisspanne bewegte sich immer zwischen 0.64€ und 18,00 € pro Zähler ( hier kommt es auf Vorbildung, Weiterbildung und Schwierigkeitsgrad an) .

Meiner Meinung nach werden die Bedingungen immer härter und die Firmen zahlen kaum mehr, zudem werden bei den JVA Turnusablesungen immer mehr Zähler nicht mehr vergeben sodass das Haus zu Zähler Verhältnis immer weniger wird ( das macht ca 20-30% aus).

Dann das leidige in die Quoten drücken wird auch immer Aufwändiger und kaum mehr zu schaffen. Denn Pauschal kann man nie sagen ob es gute oder schlechte Aufträge sind. Denn der Aspekt wie der Netzbetreiber oder Ableser mit den Kunden die Jahre zuvor kommunizuerte ist auch entscheident, daher finde ich es immer fragwürdig wie manche Dienstleister mit den neuen Mitarbeitern kommunizieren und teilweise Versprechungen machen sehr fragwürdig, daher ist die Fluktuationrate sehr hoch. Teilweise sind die, ich sage mal, sehr guten Touren bereits an alteingessesene Mitarbeiter oder sogar eigene Mitarbeiter vergeben. Ich persönlich habe mir alle relevanten Daten angeschaut und vorm Sommer diesen Jahres dazu entschlossen diese Dienstleistung nicht mehr anzubieten weil es einfach nicht mehr passt und man wenn überhaupt

Hier wird zum Teil Äpfel mit Birnen verglichen. Ich lese bereits über 10 Jahre Strom und Gas Zähler ab.

Angefangen habe ich im Ländlichen Bereich. Bei einer Arbeitszeit von 9 bis 18 Uhr habe ich um die 200 Einfamilienhäuser abgelesen. Nun muss vorab die Ablesung noch Avisiert werden. Also habe ich in der Woche ca.: 600 Ankündigungskarten verteilt und 600 Häuser Abgelesen. Bei 1,5 Zähler pro Einfamilienhaus ergibt das 900 Zähler. Jetzt kommt es auf den Zählerpreis an. In meinem Fall waren es 0,75€. Das ergibt einen Wochenverdienst von 675€.Pro Tag also 135€. Dazu kommen selbstverständlich Fahrtkosten und Übernachtungs Zuschüsse wenn man nicht in der Region wohnt. Im Städtischen Bereich sind es natürlich wesentlich mehr Zähler. Allerdings bekommt man da in der Regel auch weniger Geld für den Zähler. In Berlin z.b. habe ich auch schon Tage mit rund 1000 Zähler gehabt. Also schaut euch die Firmen und deren Vergütung genau an. Der Job kann durchaus einträglich sein. Ich habe so gut wie nie unter 2,500€ im Monat Umsatz erwirtschaftet.

Heizkostenverteiler dagegen sind eine Komplett andere Sache und da darf sich gern jemand anderes zu äußern.


Bloody090  15.10.2022, 12:45

Na klar 365 Tage im Jahr ablese Termine hahaha lächerlich

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Das kann man nicht schaffen. Wenn man 400 Zähler in 10 Stunden würden bedeuten das du pro Zähler 90 Sekunden Zeit hast. Jedoch das kannst du vergessen. Der Ablesevorgang an sich ist dabei die leichteste Übung. Je nach System brauchst du eventuell nur einen Lesekopf an den Zähler halten oder es gibt gar eine Funkschnittstelle. Du musst aber erst einmal zu den Zählern gelangen. Je nachdem was das für Zähler sind musst du auf Wohnungsbewohner warten, Treppen hinauf und hinunter steigen, hinter, über und unter Möbel klettern oder diese beiseite und wieder zurück räumen und eventuell Wartungsklappen öffnen. Auch ist deine Arbeitszeit durch das Arbeitszeitgesetz begrenzt.