Erdkabel verlegen mit "leicht" scharf-steinigem Sand? Echt?

4 Antworten

Alles sehr nebulös - ich habe auch etwas die Übersicht verloren, weil es nicht mein Projekt ist. Aber hier einige Hilfestellungen für dich:

  • zusätzlicher Kabel-Schutz bei Erdkabel ist per se nicht gefordert
  • klar darf das Erdkabel im Schutzrohr verlegt werden, dabei ist die Wärmeabfuhr nicht optimal und die mögliche Belastbarkeit muss reduziert werden
  • Sand ist ein probates Material, um das Kabel ausreichend zu umgeben

Insofern verstehe ich das Problem nicht. In Sand eingebettet kannst du den Graben ohne Probleme auffüllen. Wer statt Sand scharfkantiges grobes Füllgut verwendet, verlegt unsachgemäß und ist haftbar zu machen.

Alles Gute.


Lirander 
Beitragsersteller
 07.09.2024, 18:16

Naja, das weiß ich auch ich bin ja nicht blöd, kann man ja alles nachlesen - im Allgemeinen. Beantwortet aber meine spezifische Frage nicht: Sind vereinzelte Steinsplitter ein Problem für das Kabel? Oder verhindert das überwiegende Sandanteil das diese auf Kabel gepresst werden?

Mir stellt sich das nachträglich so dar: Der Elektriker sagt mir das Kabel kann so in den Sand gelegt werden werden, weil er denkt der verwendete Sand wäre vollständig steinfrei, und der Baggerfahrer läd mir steinigen Sand auf, weil er sich denkt, Erdkabel liegen ja sowieso im Schutzrohr. Der dumme bin am Ende ich, kann sehen wo ich bleibe damit. Als Laie ist man ja i.d.R. nur schlauer hinterher.

Wenn man eine echte Frage hat und keine dumme, stellen sich die meisten Zeitgenossen als reichlich unwissend heraus. Antworten findet man wohl nur selbst...

PS: Es sind zu viele Steine um ohne Sieb alle zu finden, und zu wenige um es nicht als Sand zu bezeichnen. Also kein "scharfkantiges grobes Füllgut" im Sinne von Bauschutt oder sowas.

Doktorelektrik  07.09.2024, 21:59
@Lirander

Da man alles nachlesen kann, was sagen die Verlegvorschriften des Kabelherstellers? Das allein ist maßgebend.

Woher ich das weiß:Hobby – Heimwerker, Bastler, Reparierer, Erfinder, Gartenfreund

Lirander 
Beitragsersteller
 07.09.2024, 16:42

Ich hatte 10m zweiteiliges 25/19er Wellrohr für 100€ bestellt, für aussen + UV-stabilisiert von Fränkische Rohrwerke, aber es hat mich nicht überzeugt... zu labberig. Es lässt sich einfach nicht vernünftig schließen, schon gar nicht an den Enden wo es zu Biegungen kommt, das Kabel selbst rollt sich auch. Nach dem man es 10x auf und zu gemacht hat, leiert es aus... Wasser läuft sowieso hinein (nicht wasserdicht), Sand wird es dann auch nicht wirklich abhalten. Allenfalls die Steine, zumindest auf Zeit. Vermutlich staut es dann eher Wasser, und weil ich wegen des unebene Bodens teils nur 50cm Tiefe komme (woanders auf 80), könnte das dem Kabel besonders bei Frost eher schaden als nützen, fürchte ich. Womöglich schmeckt das Wellrohr den Mäusen besser als das Kabel (letzterem sind angeblich Bitterstoffe hinzugefügt) - und das Verstopfen der Enden mit Filtermattenschaum funktionierte auch nicht. Ich habe mich 2 Tage mit einem 1m Stück herumgeschlagen, ich wollte die aufsteigenden Enden und was im Carport frei liegt schützen... Aber es gerät eher schlecht als recht. Habe es dann weg gelassen anstatt mich damit verrückt zu machen. Mit den restlichen 9 Meter kann ich es theoretisch immer noch vollständig verpacken... Aber was bringst, wenn ich der Verschluss doch immer wieder aufspreizt... in Klebeband wickeln?

Das ist alles irgendwie absurd, scheinbar mehr für das "gute Gefühl". Der Elektriker meinte, echte Zwei-Schalen-Rohre wären zu teuer für den Nutzen. Der (und ich) wusste zu dem Zeitpunkt aber nicht, das der Sand steinig ist.

Dieses Wellrohr habe ich gekauft:

https://www.conrad.de/de/p/fraenkische-rohrwerke-38402002-co-flexpp-uv-20-10m-wellrohr-schwarz-19-5-mm-10-m-1966604.html

Dein Wellrohr aus PA (Polyamid PA6) ist für den Außenbereich nicht geeignet, soweit ich das herausfinden konnte.

alterzapp  07.09.2024, 18:59
@Lirander

Solche Wellrohre sind auch nicht dafür gemacht mehrfach geöffnet zu werden. Es wird aber zumindest einen gewissen Schutz bieten. Du kannst auch den Sand austauschen. Wenn du dann das richtige Kabel hast (Typenkennzeichnungen NYY oder NYCWY), dann darf man das auch ohne Schutz direkt in den Sand legen. Du kannst es aber natürlich machen wie du willst.

Lirander 
Beitragsersteller
 07.09.2024, 23:31
@alterzapp

Das weiß ich tatsächlich nicht, auf dem Kabel sind mit keine Aufschriften aufgefallen. Die Rechnung vom Elektriker ging an den Lebenspartner meiner Mutter, der sowas für gewöhnlich nicht herausrückt, falls es dort überhaupt aufgeführt wurde. Da ich heute mit dem Gröbsten fertig werden musste, habe ich die oberen 20 cm Sand durch eine Mückenhaube (die keine Mücken abhält) geschüttelt. Die ist jetzt eben "ausrangiert". Die unteren 20-25 cm hatte ich ja schon von Hand aufs Gröbste durchgewühlt, erst schrittweise beim Abmessen und dann als das Kabel drin war nochmal um das Kabel herum. Beim Sieben stellte ich fest, dass die von mir oft gefundenen scharfkantigen Steinchen insgesamt eher selten vorkommen. Ich hoffe also, das ich so ziemlich alles Relevante erwischt habe. Ob die Wühlmäuse das Kabel zerstören wird sich zeigen, da kann ich jetzt auch nichts machen. Das Wellrohr würde sie ja auch nicht abhalten. Ich habe das Wellrohr daher weggelassen. Aus privaten Gründen bin ich leider zu einem schnellen Ende gezwungen, denn in 8 Wochen brauche ich da nichts mehr wollen (z.B. muss der Sand trocken/feucht verbaut werden, nicht nass) und mein Graben würde sich durch Erosion von alleine "zuschütten".

Ich musste also fertig werden.

Leicht scharfkantiger Sand?

Überall werden Leitungen verlegt, egal welcher Boden da vorhanden ist.

Ich verstehe echt nicht,warum das Erdkabel nicht in einem Kabelkanal verlegt wird, - denn die gibt es doch wirklich preiswert in jedem Baumarkt!


Doktorelektrik  07.09.2024, 16:22

Es ist ein Erdkabel. Das darf selbstverständlich direkt im Erdreich verlegt werden. Das ist auch besser für die Wärmeabfuhr.

Über zusätzlichen Aufwand entscheidet der Bauherr mit seinem Portemonnaie.

Es ist einfach, Maximalforderungen zu stellen, wenn man sich nicht auskennt.

twinax  07.09.2024, 16:26
@Doktorelektrik

Nach zwei Semestern Elektrotechnik kennt man sich natürlich nicht aus!

Doktorelektrik  07.09.2024, 16:29
@twinax

Deshalb kommt man mit Baumarkt-Beratung nicht unbedingt zu einer guten Lösung. Warum schaut niemand in das öffentliche Datenblatt eines Erdkabels?

Lirander 
Beitragsersteller
 07.09.2024, 16:13

Das verstehe ich auch nicht, aber die Elektriker bestehen darauf das es so ausreicht und auch Marder und Wühlmäuse (die schon unsere Drainage zerstört haben) dem Kabel nichts anhaben könnten. Ich misstraue dem, aber am Ende entscheiden meine Eltern was sie bezahlen... Durch ein entsprechendes Rohr (sind nur 7 Meter + die Enden) könnte man auch jederzeit neue oder weiter Kabel ziehen, aber davon wollte bis vor kurzem keiner was wissen, und nun ist es quasi "zu spät". Man könnte natürlich darauf bestehen, dass die Elektriker kommen, das Kabel abnehmen und mit Schutzrohr versehen und wieder anschließen. Da scheinen die aber gar keine Lust drauf zu haben, warum auch immer...

twinax  07.09.2024, 16:15
@Lirander

Denn mal viel Spaß! - Bei mir haben Mäuse jedenfalls bereits ein Erdkabel zernagt.

Doktorelektrik  07.09.2024, 16:33
@Lirander

Vor Wühlmäusen schützt die vorgeschriebene Verlegetiefe. Unterirdische Marder müssen erst noch gezüchtet werden. Wer Sand bis ganz nach oben auffüllt, bietet aber dort der Tierwelt gutes Wohnen - Marder gehören auch dort nicht dazu.

Lirander 
Beitragsersteller
 07.09.2024, 16:48
@Doktorelektrik

Verlegetiefe? Also am Haus und am Carport kommt das Kabel jeweils aus der Erde. Das kommt jede Maus dran. Und im Carport(-Schuppen)(der für Marder bisher zugäng ist) gibt es für oberirdische Marder ganze 5 Meter Kabelüberschuss, der verbissen werden kann. Die Elektriker haben einfach ein paar Meter drangelassen, damit es problemlos nach Wunsch verlegt werden kann.

Unter der Erde zu bohren hatten wir den Elektrikern untersagt, weil wir in der nassen Jahreszeit ein Grundwasserproblem haben. Der Keller ist ja so schon undicht genug (das Haus ist so ein Sch... für sich).

Lirander 
Beitragsersteller
 07.09.2024, 16:51
@twinax

Ich habe die Elektriker auch im Verdacht, auf eine baldige Neuinstallation zu spekulieren. Meine Meinung von Handwerkern ist aus verschiedenen Gründen nicht von Vertrauen geprägt... Aber was will man manchen. Wenn man die Herren Handwerker ständig kritisiert und es "besser weiß" ist es ja auch nicht recht...

Wenn dies diesmal schief geht, werde ich auch nie wieder ein Handwerker bestimmen lassen, wir er zu arbeiten hat. Er wird nur noch tun und lassen was ich will oder unbezahlt gehen. Ich habe echt genug...

Doktorelektrik  07.09.2024, 17:02
@Lirander

Also bevorzugt aus Laiensicht nicht fachgerecht auf ganzer Länge. Na dann...

Wer arbeitet denn ohne richtige Durchführung? Das ist nicht fachgerecht. Eure Baustelle, eure Verantwortung, eure Entscheidungen, also eure Probleme.

Lirander 
Beitragsersteller
 07.09.2024, 17:37
@Doktorelektrik

Tja. Erzähls nicht mir. Aber wenn man einem alteingesessenen Meisterbetrieb nicht mehr vertrauen kann, kann das Handwerk von mir aus gern am Fachkräftemangel zu Grunde gehen. Schade nur das man als Laie keine E-Installationen vornehmen darf, wo man eh die Hälfte selbst nach eigenem Wissen und Gewissen in Ordung bringen muss, das versichert ja keiner.

Hinterher ist man immer schlauer, und vorher schlauer sein wollen als die Handwerker, das führt in der Regel sofort zu Streit mit den beleidigten "Fachkräften". Was bringt da eigentlich AfD zu wählen? Nichts vermute ich...

Lirander 
Beitragsersteller
 07.09.2024, 17:41
@Doktorelektrik

Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte man das Kabel in ein entsprechendes Rohr gelegt. Wobei dann immer noch die Frage ist, wie DAS eigentlich vor Verbiss geschützt wird. Ist ja am Ende sowieso alles mehr Glauben als Wissen und mehr Hoffen als Zuversicht. Es gibt ja immer ein Argument dagegen.

Doktorelektrik  07.09.2024, 21:54
@Lirander

Dann brauchst du aber kein Erdkabel, dann tut es auch was einfacheres. Ein guter Fachelektriker kann das alles berücksichtigen, aber man muss auch reden. Mit einer Hauff-Durchführung ist z.B. die Druckwasser-Dichtigkeit zu erreichen, deshalb machen das die Energieanbieter auch damit. Als Laie braucht man das nicht zu wissen, aber dann sollte man auch nicht aus Unkenntnis auf unprofessionellen Vorgaben bestehen.

Beispiel: Ich habe noch nie davon gehört, dass Nagetiere die Energieverteilungskabel in der Stadt angenagt hätten - das ist die selbe Produktklasse, nur anders dimensioniert. Oder kennst du einen einzigen Fall?

Ich weiß also nicht, woher hier diese ganzen Räuberpistolen stammen sollen.

Aber danke, diese Frage dürfte abgehandelt genug sein.

Lirander 
Beitragsersteller
 08.09.2024, 00:05
@Doktorelektrik

Nun ja, also spätestens bei der Wallbox am Carport muss das Kabel ja aus der Erde. Irgendwo würden Nager also "Zugang" finden können. Es berichten auch regelmäßig Leute davon, dass ihre Kabel verbissen wurden. Auch wenn das evtl. "selten" vorkommt, so scheint es doch immer jemanden zu treffen. Warum genau, lässt sich aber i.d.R. nicht feststellen.

Die Wühlmäuse haben, u.a. weil sie immer wieder in die Lichtschächte gefallen sind, dort die Wasserabflüsse zur Drainage durchgekaut. Es kam Sand/Erde rein, das Grundwasser drückte in die Schächte und durch die Fenster in den Keller. Die Abflüsse sind nun zugespült und ich vermute, dass weiter Erde in die Drainage gespült wird. Durch Neubauten auf Nachbargrundstücken ist der sowieso hohe Grundwasserspiegel weiter gestiegen. Letzte Weihnachten haben wir 4 Wochen lang alle 4-6 h die Schächte ausgepumpt - auch nachts. Ende vom Lied: Die Fenster werden 2025 fast ganz zugemauert +abgedichtet, die Schächte entfernt und die Drainage wenn möglich repariert/gespült. Wegen massiven Arbeiten an der Ortdurchfahrt vor 2 Jahren haben wir auch überall Rissbildung. Der Keller muss nun stellenweise "dichtgespritzt" werden. Soviel zu Wühlmäusen und anderen möglichen Belastungen...

Meine Eltern haben deswegen das Kabel dort nach außen führen lassen, wo auch schon die Stromleitung für die Klimaanlage in deren Kanal abzweigt, unter der Kellerdecke bzw. Putzkante außen. Welchen Schutz ein (Erd-)Kabel benötigt scheint letztlich völlig kontextabhängig.

Ich für meinen Teil möchte einfach gar nicht ausprobieren, was eine Räuberpistole ist und was nicht. Ich habe einfach genug von halben Sachen. Eltern, Elektriker und Baggerfahrer sehen das aber wohl anders. Ich musste das Kabel nun so vergraben wie es installiert wurde, ob es mir gefällt und richtig ist oder nicht.

Ich nehme an, dass die Enden die aus der Erde aufsteigen verbissgefährdet sind, weil sie nicht tief genug liegen, daher wollte ich diese zunächst ummanteln. Bereits diskutiertes Zweifach-Wellrohr schien dazu aber ungeeignet.

Das Sandproblem habe ich nun so gut es ging gelöst.

Doktorelektrik  08.09.2024, 13:10
@Lirander

Nur so viel:

Welchen Sinn soll es machen, ein Material zu verwenden, dass wesentlich schwächer und anfälliger ist als ein extra dafür konzipiertes Erdkabel? Die wenigsten Hobby-Bastler verwenden das anscheinend - und bemängeln dann die selbst konstruierten "Überraschungen".

Ich habe leider an einem Bürogebäude reichlich Wühlmäuse, aber bei den dort verwendeten Erdkabeln noch nie Verbiss gehabt, wohl aber an anderen Stellen.

Warum - wenn es denn so problematisch ist - wird hier ständig irgendwie dazu gebastelt, statt ein mal richtig auszulegen und zu arbeiten?

Große Leerrohre mit Reserve - einen besseren Wohnort für Ratten und Wühlmäuse gibt es nicht. Und zugleich eine wunderbare Autobahn überall hin.

Knappe Leerrohre - da muss man an die Abwärme denken. Warum eigentlich kein Edelstahlrohr als Steigrohr in die Erde? Das ist nicht anknabberbar. Dann aber bitte nicht wieder mit Sand eingebaut, der Wühlmäuse unter der Oberfläche nur so als Aufzugschacht einlädt.

Gerade im Forum gefunden: Da hat einer der Laien-Experten auch den Befraß an seinem "Erdkabel" bemängelt - und was hat er genommen? Natürlich KEIN Erdkabel - wie viele hier. Im Gegenteil, nur mit eingeschränkten Eigenschaften überhaupt für "draußen".... Na dann.... Komisch nur, dass die Stadtwerke nicht ständig das Problem haben....

Typisch, wenn es nichts kosten darf.

Alles Gute.