Er ist's von Eduard Mörike

2 Antworten

Du meinst mit Unregelmäßigkeiten leichte Veränderungen im Metrum. (Metrum: fester Wechsel von Betonung und Nichtbetonung) Das durchgehende Metrum ist (prinzipiell) betont-unbetont (=Trochäus). Im zweiten Teil jedoch (nach schon, Ton, bist´s) lässt er die letzte Senkung weg... Das erzeugt eine minimale Unterbrechnung im sonst regelmäßigen Metrum. Warum? Weil man jetzt der Natur zusehen/zuhören soll!

Ein Metrum (beim Vorlesen dann als Sprechrhythmus durchaus anders - weil natürlich vorgelesen und nicht "heruntergeleiert") ist nur das formale Grundgerüst. Immer dann, wenn bei der Füllung mit Sprache hier etwas "anders" ist, hat sich der Autor etwas dabei gedacht. Daher verlangt die Interpretation der Form immer zugleich eine Projektion auf den Inhalt...

Viel Spaß noch in der Schule...


Kometenstaub  17.04.2015, 10:09

Klasse erklärt.

Und es ist ein wunderschönes Gedicht.

0
Besserwisser65  17.04.2015, 10:12
@Kometenstaub

danke - ich finde das Gedicht so prima, weil im letzten Teil gerade durch die Verschiebung im Sprechrhythmus eine "Spannung" erzeugt wird, die den Leser auch emotional werden lässt. Horch als direkte Ansprache - du als Personifikation...

0
Kometenstaub  17.04.2015, 10:18
@Besserwisser65

Hihi, ich sehe meinen alten Lehrer aus der Grundschule vor mir. Er hat aus jedem Gedicht eine spannende Geschichte mit sehr viel Mimik gemacht. Lies sich so viel leichter lernen. Kannst Du Dir vorstellen, wie er den "Zauberlehrling" interprtiert hat?  Er hat das ganze Klassenzimmer dafür benötigt :-)

0
Besserwisser65  17.04.2015, 10:19
@Kometenstaub

Super, es gibt doch noch Lehrer, die Gedichte dem Schüler näher bringen können... Walle, walle...

0