Elektromagnet. Windungen oder Amper?
Hallo
Ich würde gerne wissen ob, wenn man einen möglichst kompakten Magneten machen will, man lieber auf eine hohe Windungszahl oder dickeren Draht und dafür mehr Amper setzten sollte.
Danke im voraus
Ondora
8 Antworten
Eigentlich kommt es nur auf deine elektrische Quelle an.
Du kannst eine bestimmte Stärke des Elektromagnet-Feldes erreichen mit
- wenigen Windungen und viel Stromstärke (falls wenige Volt und viel Ampère zur Verfügung)
- vielen Windungen und wenig Stromstärke (falls viel Volt und wenig Ampère)
Das Produkt aus Windungszahl mal Stromstärke ist entscheidend.
Mehr Ampère braucht natürlich dickere Drähte.
Dazu muss ein möglichst guter ferromagnetischer Kern in der Spule sein.
Bei einem Magnet kommt es auf das Magnetfeld an das man erzeugen will um was zu erreichen. Weitere Kriterien sind ob das Mangetfeld Dauerhaft oder nur kurzzeitig eingesetzt wird. durch eine längere Nutzung würde sich die spule auch erwärmen ,also müsste auch ein Draht Verwendet werden der die Hitze abkann. Bei kurzen Nutzungen ( z.B. ein Paar Minuten) reicht ein normaler Lackdraht aus. Bei hohen Windungszahlen kann man ein starkes Magnetfeld erreichen mit einer recht geringen Spannung /Ampere . bei einem Magneten mit Wenig windungen und hohem Querschnitt , müsste man durchaus eine höhere Spannung und einen höheren Strom einsetzten um das gleiche zu erreichen. Daher werden oft z.B. Elektroöfen mit einer Spule ausgestattet um z.B. Graphit Schmelztiegel schnell zu erwärmen. Ein Magnet z.B. für eine Tür um diese kurzzeitig offenzuhalten hingegen eine Spule besitzt mit vielen Windungen und eine kleine Spannung braucht um das Magnetfeld zu erreichen das es braucht. Daher sollte man immer abwägen was der Magnet können soll und wofür er eingesetzt wird.
Wichtig ist das Produkt aus Windungszahl und Stromstärke.
Wenn du den Querschnitt des Drahts und die Stromstärke halbierst und dafür die Windungszahl verdoppelst, dann ist der Magnet genau so stark und hat auch die selbe Größe. Du brauchst dann allerdings auch die doppelte Spannung.
Das heißt die Dicke des Drahts wirkt sich nur auf die benötigte Spannung aus und nicht auf die Größe oder Stärke des Magneten.
Also zu Deiner Frage konkret: Sehr dicken rechteckigen Draht nehmen, technisch ist ein Blechstreifen üblich, mit viel Strom. Da dann auc kaum nennenswerte Spannung zwischen den Windungen anliegt, reicht eine dünne Oxidschicht als Isolierung. Je dünner der Draht, umso mehr Isolierung und Luft ist in der Spule drin, also weniger effektiver Querschnitt.
das ist mehr ein geometrisches Problem. Kompakt bedeutet doch nichts anderes als auf engem Raum. Aus diesem engen Raum muss die Wärme, die ein Strom in einem realen Draht erzeugt, abgeführt werden. Eine Spule müsste also eine größere Oberfläche haben, um die Wärme anzustrahlen. Das Magnetfeld ist dann aber nicht mehr so auf eine kleine Fläche konzentriert.
Mit weniger Windungen und höherem Strom verlagert sich die das Problem auf die Stromquelle und die Zuleitungen zum Magneten.
Erst mit diesen Randbedingungen kann man eine Entscheidung für oder gegen die Anzahl der Windungen treffen.