eine kultur der anerkennung, was wollen die sagen?

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Ich habe mal die Stichworte "Kultur der Anerkennung" und "Dietrich Thränhardt" gegoogelt. Ich hatte was von Thränhadt als Thema in der Examensprüfung (Geschichte): Thränhardt hat eine Geschichte der frühen Bundesrepublik geschrieben (er ist Professor in Münster). Einen Artikel von Thränhadt zum Thema "Kultur der Anerkennug" habe ich nicht gefunden. Somit fehlt mir eigentlich die Grundlage für eine kompetente Antwort. Klar ist jedenfalls, daß es um Migrationsforschung (also Erforschung des Themas Einwanderung/Auswanderung) und die Frage der Integration bzw. Assimilation von Immigranten geht. Die Tendenz der Schrift (so klingt jedenfalls der Begriff "Kultur der Anerkennung"), geht vermutlich in die Richtung, daß die Gesellschaft den Einwanderern entgegenkommen soll, die "Bringschuld" also nicht einseitig bei den Einwanderern selbst liegt, sondern die Mehrheitsgesellschaft "auf die Einwanderer zugehen soll". Stichwort: "Willkommenskultur". Um Thränhadts Thesen bewerten zu können, müßte ich sie aber zuerst einmal lesen. Vielleicht könntest Du mir einen Link oder Verweis schicken? Meine persönlichen Thesen zum Thema sind folgende: a) Wirklich erfolgreiche Integration muß in der Assimilation münden! b) Wichtiger als "Willkommenskultur" ist die Tatsache, daß ein Einwanderungsland den Immigranten auch eine Identität als Bürger des Landes anbieten kann, die als erstrebenswert empfunden wird. Beispiel USA: Dort wird von klein auf der Patriotismus gefördert. Schüler legen täglich einen Eid auf Fahne und Verfassung ab. In den Schulen hängen Bilder schöner Landschaften und bedeutender, positiv konnotierter Ereignisse der US-Geschichte. Auf diese Weise möchte man aus Einwanderern "Amerikaner" machen und ihnen vor Augen führen, daß es erstrebenswert ist, ein Amerikaner zu sein. Natürlich könnten die USA auch etwas anderes machen: Sie könnten an den Schulen ihre Nationalgeschichte anhand der Werke Joachim Fernaus ("Halleluja. Eine Geschichte der USA") oder Günther Deschners ("Der Moloch") lehren, in denen die Geschichte der USA als eine Aneinanderreihung von Verbrechen dargestellt wird. Kurzfassung: Indianermord, Sklaverei, Hiroshima, Vietnamkrieg, Rassentrennung. Aber, mal ehrlich, wer möchte einem "Volk von Indianermördern" oder einem "Volk von Sklavenhaltern" angehören? Mit einem solchen Selbstbild kann man Einwanderern keine Integration schmackhaft machen. Mit einem solchen Selbstbild kann eine Nation sich nicht einmal selbst erhalten. Würden sich die USA ein solches Selbstbild zueigen machen, wäre ihre Existenz als Staat gefährdet. Rückschlüsse auf die Situation in Deutschland kannst Du sicherlich selbst ziehen, gell?