Ehrenamtspauschale wird gekürzt?
Hallo ihr Lieben,
folgendes ist in letzter Zeit passiert und ich möchte gerne eure Meinungen dazu hören wollen.
Nach meinem Berufspraktikum (was mir sehr gut gefallen hat) wollte ich mich weiterhin bei dem Betrieb ehrenamtlich engagieren. Zu dem Zeitpunkt wusste ich auch nicht, dass wir für den Aufwand eine Entschädigung erhalten werden. Als ich dann den Vertrag erhalten habe, habe ich mich natürlich gefreut. Mittlerweile arbeite ich bereits seit 2 Jahren dort. Ich würde es sogar als mein zweites Heim beschreiben und auch wenn ich gerne sagen würde, dass mir das Geld egal ist, ist es nicht gelogen, dass gerade an schlechten Tagen das Gefühl ja etwas für die Tätigkeit zu bekommen mich besser fühlen lässt.
Nun ist es so, dass sich mein Chef gemeldet hat und meinte NUR die Pauschale von mir und eines weiteren Arbeitskollegen zu kürzen. Die restlichen Arbeitskollegen wiederum sollen nun sogar mehr erhalten. An sich stört es mich nicht, dass die anderen mehr erhalten würden, sie haben nebenbei keine weitere Tätigkeit und haben daher mehr Zeit und engagieren sich mehr ehrenamtlich. Dennoch fühle ich mich "bestraft" dafür, dass ich nebenbei nicht arbeitslos bin und einen Job hab und ja "nur" einen vollen Tag mit den Kunden dort übernehme. Außerdem stört es mich , dass den anderen nicht nur mehr geboten wird sondern er kürzt meine Pauschale UND erhöht zusätzlich die der anderen. An sich ist ja alles egal denn ehrenamtliche Arbeit wird ja eigentlich nicht bezahlt und man hat kein Grund zu meckern. Er hat mich diesbezüglich jedoch angesprochen und bei dem öffentlichen Post darauf, dass er unsere Pauschale kürzen möchte, wollte er Kritik und Feedback. Als ich fragte, ob dies denn noch was ändern würde und er ja meinte äußerte ich mich mit allen meinen Bedenken, denn das ist ja das was er wollte. Nun habe ich von meinem Arbeitskollegen mitbekommen wie er mich hinter meinem Rücken als jemand beschrieben hat, der nicht wüsste wie man sich ehrenamtlich zu engagieren hätte und ich mich ja glücklich schätzen kann überhaupt was zu kriegen eigentlich sollte ich nichts bekommen etc.. Was ja nicht stimmt, mir ist bewusst, dass ich ehrenamtlich gar nichts erhalten muss aber er hat nach meiner ehrlichen Meinung gebeten und jetzt kommt er damit nicht klar, wenn ich diese offenkundig erzähle? Ebensowenig sollte es ihn verwundern, dass Menschen generell nicht so toll auf eine Minderung anzusprechen sind.
Fakt ist, dass ich jetzt dieses Gefühl habe, dass es falsch war meine Meinung zu äußern, da es ja eine ehrenamtliche Tätigkeit ist und ich anscheinend nicht das Recht hätte da irgendwas zu sagen. Was denkt ihr darüber? Würdet ihr eure Meinung denn nicht auch teilen wenn ihr gefragt werdet?
1 Antwort
Genau deshalb halte ich so gar nichts davon, Ehrenamtlichen Aufwandsentschädigungen abseits der Erstattung tatsächlich entstandener, anhand von Belegen nachgewiesener Kosten zu zahlen! Das ist nämlich genau der Moment, wo die Grenze zwischen Ehrenamt und Arbeit verschwimmt, zum absolut Negativen.
Du schreibst es ja selbst - anfangs hast du dich gefreut, überhaupt was zu bekommen. Und jetzt geht die Vergleicherei mit anderen los...
Der Fehler war natürlich, euch um eure Meinung dazu zu fragen, anstatt es einfach zu tun - und das am besten ohne Info, was irgendjemand anderes bekommt. Denn die erhoffte Antwort, dass die, die mehr bekommen, das ja auch verdient haben, weil sie sich auch mehr engagieren (aus welchen Gründen auch immer), die kommt in dem Moment einfach nicht.
Was ich dir rate: besinne dich darauf, warum du dort ursprünglich ehrenamtlich tätig geworden bist! Sind diese Gründe immer noch vorhanden? Wenn ja, dann denk nicht mehr über Geld nach, sondern besinne dich wieder auf deine eigentlichen Gründe für das Ehrenamt! Wenn nein, gib das Ehrenamt komplett auf. Im Gegensatz zu einem Job ist man bei einem Ehrenamt ja zu nichts verpflichtet, das kennzeichnet ja genau diese Art der Tätigkeit.
Dankeschön, da steht genau das was ich gerade gebraucht habe :)