die verlorene ehre der katharina blum erzähler?

1 Antwort

Der Erzähler erzählt in der Er/Sie Form. (S.9 „... klingelt sie an der
Wohnungstür... und gibt dem erschrockenen Moeding zu Protokoll, sie habe
mittags gegen 12.15 in ihrer Wohnung den Journalisten Werner Tötges
erschossen,...“ / S. 34 „Was er nicht berichtete und was doch durch
Frau Woltersheim Blorna bekannt wurde, waren die beiden Ratschläge, die
er Katharina gab,...“) Dies ist daran zu erkennen, dass er von sich
selbst nichts erzählt, sondern das Geschehen darstellt und immer wieder
Kommentare zum Erzählten in den Text einfügt, was für einen Er/Sie –
Erzähler typisch ist. Dieses Einstreuen von Kommentaren zu den erzählten
Vorgängen nennt man auktoriales Erzählverhalten.(S. 75 „... kurz
nachdem sie mit Götten telefoniert habe ( jeder Außenstehende sollte an
der Tatsache, dass sie, wenn auch nicht bei der Vernehmung, offen über
ihre telefonischen Kontakte mit Götten sprach, ihre Unschuld
erkennen!“/ etwas ganz und gar Scheußliches passiert.“) Auf Seite 37
wechselt der Erzähler in die Ich – Perspektive des Blorna und lässt
ihn einen kurzen Teil der Geschichte erzählen. Dies geschieht deshalb,
weil Blorna im Gegensatz zu dem Erzähler den Vorgang, den er beschreibt,
selbst erlebt hat und somit besser schildern kann als der Erzähler. Der
Erzähler berichtet das Geschehene vom olympischen Standort aus. Das heißt
für diese Erzählung, dass er alle Zusammenhänge, die ihm aus bestimmten
Quellen (wie zum Beispiel Polizeiprotokolle) bekannt sind, weiß. Durch
die Quellen ist der Erzähler allwissend, aber über diese Quellen hinaus
verändert sich seine uneingeschränkte Sichtweise zu einer eingeschränkten
Sichtweise, und er kann nur Vermutungen über bestimmte Vorgänge
anstellen. (S. 26 „... die offensichtlich wohlwollende Frau
Pletzer...“)
Quelle: http://www.ammermann.de/katharinablumergebnis1.htm