Die Gedanken über den Tod machen mich fertig!

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Guten Tag Hawa,

du wirst verstehen, dass ich mit 76 Jahren weit dichter als du dran bin an der Ewigkeit, in der alle Lebewesen wieder verschwinden, nachdem sie bei ihrer Geburt für die kurze Zeit LEBEN aus ihr aufgetaucht sind.

Nur. es gibt keine Ausnahmen! Nicht für mich und nicht für dich!

Erst vor 6 Wochen ist mein 2 Jahre jüngerer Bruder aus dieser Welt gegangen. Wir mochten einander sehr und liebten beide das Leben. Trotz dieser Trauer liebe ich das Leben immer noch und habe vor dem Ableben keine Angst. Weil ich mir damit ja nur die heutige Stimmung verderben würde! Ich habe mich heute früh schon im Spiegel angelächelt - ich lebe ja noch!

Natürlich kannst du dir Gedanken um liebe Personen machen. Aber warum immer Sorgen? Du kannst mit denen an ihrem Schicksal absolut nicht ändern! Aber du machst dein Leben dunkler damit! Denke doch lieber positiv - in der Art: sicher hat mein Schwesterchen sich gestern (Theater, Konzert, Disco, Abendessen...) gut amüsiert. Gewiß ist sie in guter Stimmung auf dem Weg zur Arbeit, welche ihr gefällt. Oma geht es jetzt wieder gut nach dem Krankenhaus - ich werde sie unbedingt anrufen.

Lasse dir etwas einfallen, womit du Gutes tun und Freude hervorrufen kannst! Hilf einer/einem Behinderten - die echte Dankbarkeit wird auch dir Freude machen. Du wirst gleichzeitig erfahren, wie seelisch stark diese Menschen sind, denen es sicher schlechter geht als dir. Sie denken auch in erster Linie nicht an den Tod, sondern daran, zu leben und auch zu überleben. Sie können dir vielleicht mit ihrem stillen Beispiel mehr helfen als ein Psychologe, obwohl ich dir nicht davon abrate.

Werde optimistisch und bleibe recht gesund!

Siegfried

Du brauchst keine Angst vor dem Tod haben. Der Person geht es jetzt viel besser als vorher, weil viele Wiederbelebte berichteten dass es nach dem Tod viel schöner sei als vor dem Tod, also im Leben. So wird es auch mit dir und uns allen sein.


Cello2011  02.09.2013, 22:10

Das kann niemand wissen - auch du nicht ! Und Wiederbelebte...sie waren nicht tot....sondern sind dem Tod nochmals entkommen. Das sind nur NAH-TOD-ERFAHRUNGEN.

Mein Beileid !

Jemanden zum Reden zu suchen ist niemals eine schlechte Idee.

Da gibt es viele Möglichkeiten : Psychologen, Therapeuten, Geistliche, gute Freunde, alte Menschen mit Erfahrung oder ganz anonym die Telefonseelsorge.


Havva 
Beitragsersteller
 02.09.2013, 21:52

An die Telefonseelsorge habe ich auch schon gedacht, aber ich traue mich nicht. Ich bin kein Mensch, der über seine Probleme redet, das kommt für mich nicht in Frage, ich weiß, est ist dämlich aber ich bin halt so.

Domrx7  02.09.2013, 22:01
@Havva

So bin ich auch. Trotzdem zwing ich mich manchmal dazu, weil ich weiß, dass es nichts bringt, alles in sich hineinzufressen.

Bei der Telefonseelsorge hast du ja den Vorteil, dass du jederzeit einfach auflegen kannst und dass du dir Zeit lassen kannst. Kannst ja auch erstmal nur so anrufen und später dich dem Thema annähern.

Ich rede auch selten über meine Probleme. Aber vor kurzem hatte ich eine Freundin, der ich vieles anvertraut hab, viele Dinge, über die ich mit niemandem sonst gesprochen hab. Es hat einige Zeit gedauert und ich hab auch nicht viel auf einmal gesagt, aber es hat mir geholfen, damit klar zu kommen.

Für den Anfang würde aber auch das reichen :

Wenn du gerne schreibst, dann schreib einen kleinen Text über alles, was dich bedrückt. Das liest niemand und wenn du willst, kannst du es danach löschen/wegschmeißen. Hat mir auch schon geholfen. Einfach den Kopf klar kriegen.

Hallo Hawa,

danke für den Stern. Er hat bei mir etwas bewirkt - ich fand eine großartige Spruchweisheit in meiner Sammlung, die du dir einrahmen solltest:

Die Angst vor dem Tod hält uns nicht vom Sterben, sondern vom Leben ab.

Besser geht es nicht. Leider habe ich den Autor dieses Satzes nicht gefunden. Ich hoffe, dass er mir verzeiht. Weil er versteht, dass ich dir wirklich helfen will.

Bleibe recht gesund!

Siegfried

Ich kenne das Gefühl. Auch ich habe eine sehr liebe Person verloren. Der Tod ändert alles. In der Gesellschaft ist er ein Tabu-Thema. Die Leute finden nicht die richtigen Worte, was dann meistens sehr verletzend ist. Früher war auch mein Leben unbeschwert und glücklich. Das ist jetzt anders, seit unsere Familie den Tod kennen gelernt hat. Keiner kann sich ihm entziehen. Der Tod fragt auch nicht, wann er kommen darf. Eines Tages tritt er in dein Leben und ändert alles und du musst das restliche Leben damit klar kommen. Der Boden unter den Füßen wird dir weggerissen. Du merkst, dass vielen Menschen ein Feingefühl für die Dinge fehlt. Viele Freunde melden sich jetzt nicht mehr. Sie können deine Trauer nicht mittragen. Es ist auch für sie zu schwierig. Sie haben aber ihr glückliches Leben NOCH. Vielleicht -falls du gläubig bist- findest du etwas Trost im Glauben. Es gibt viel Trauerliteratur. Google einfach. Ich kann dir hier die Bücher von Dr. Herbert Scheuring sehr empfehlen. Man müsste mehr über dieses Thema reden. Die Gesellschaft verdrängt es.
Und es ist auch wichtig, die lieben Verstorbenen nicht zu vergessen. Sie sollten immer einen Platz im Herzen haben. Sprich doch auch mal mit einem Pfarrer über das Thema, ja und mit einem Psychologen. Besuche kranke Kinder im Krankenhaus. Zünde ne Kerze für die verstorbenen, geliebten Personen an.