DDR und BRD Arbeitslosenquote in einer Statistik?

10 Antworten

Offiziell hat es in der DDR keine Arbeitslosen gegeben. Analysen dieser Art dürften also ein schwieriges Unterfangen sein.

Der SED-Staat verbriefte nicht nur das Recht auf Arbeit, sondern legte auch jedem Bewohner ab 1968 (neue Verfassung) die Pflicht auf, an der Erarbeitung des gesellschaftlichen Reichtums aktiv teilzunehmen. Niemand sollte über arbeitslose oder nicht durch eigene Kraft erwirtschaftete Einkommen verfügen. Da es in den 1950er und abnehmend in den 1960er Jahren in der DDR noch Privatbetriebe gab, die Pleite gehen konnten, und bis zum Mauerbau bis zu 50 000 sogenannte Grenzgänger, die in Ost-Berlin und im Berliner Umland wohnten, aber in West-Berlin arbeiteten, konnte Arbeitslosigkeit ganz offiziell vorkommen. Überwiegend herrschte aber wegen des Sogs und der aktiven Abwerbung vor allem qualifizierter Arbeitskräfte aus dem westlichen Wirtschaftswunderland Arbeitskräftemangel. Deswegen konnten auch nach dem Mauerbau die über Nacht arbeitslos gewordenen Grenzgänger relativ schnell mit Arbeitsplätzen versorgt werden. Ab Mitte der 1970er Jahre verloren dann nicht wenige in den Westen offiziell Ausreisewillige wegen angeblicher Sicherheitsrelevanz ihren Arbeitsplatz, was wiederum zu zeitweiliger Arbeitslosigkeit führen konnte. Die Statistik der Ausreisewilligen sagt deswegen möglicherweise auch etwas über Arbeitslosigkeit aus. Letztlich kam auch gelegentlich Arbeitslosigkeit wegen Berufsverbots aus politischer Unbotmäßigkeit vor.

Auf statista.de gibt es sehr viele Statistiken zu so ziemlich jedem Thema. Das einzige Problem ist, dass du wenn du kein Abo hast keinen zugriff auf alle Statistiken hast... Aber die diagramme sind auch immer sehr Übersichtlich und schön. Du kannst dich ja mal dort umschauen ob du was brauchbares findest :)

Die wirst du nicht finden. Gemäß Propaganda gab es in sozialistischen Staaten keine Arbeitslosen. Das war ein kapitalistsischer Auswuchs. Der Sozialismus in seinem Lauf... äh hatte Vollbeschäftigung.