DDR Jugend/ 70er und 80er Jahre

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In den 70ern waren Schlaghosen mit und ohne Umschlag und breite Schuhe (eine Art Tramper), möglichst mit Fransen dran, modern. Richtige Jeans gab es damals in der DDR noch nicht zu kaufen, nur "Niethosen". Die sahen zwar so ähnlich aus, waren aber aus viel dünnerem Stoff. Ich erinnere mich auch daran, dass Kordhosen angesagt waren, teilweise auch mit Umschlag. Ich ließ mir damals eine von meiner Großmutter bis zum Knie noch enger nähen, unten konnten sie dagegen nicht weit genug sein. Anfang der 70er gab es auch Plateauschuhe für die, die sie sich leisten konnten.

Die Parkas und Boxer- bzw. Wisentjeans kamen Ende der Siebziger/Anfang der Achtziger in die Läden. Im Prinzip trug man in der DDR nichts anderes als im Westen, nur mit etwas zeitlicher Verzögerung. Wenn die Verwandtschaft im Westen ihre Mode schon wieder ablegte, kam sie gerade bei uns auf, und wir waren glücklich, dann die kaum getragenen Sachen per Paket zu bekommen. Wer keine Westverwandtschaft hatte, versuchte es im An- und Verkauf, wo viele ihre Sachen aus den Westpaketen, die sie selbst nicht brauchten, dann verhökerten. Manch einer nähte sich die modischen Sachen auch selber. Man konnte sie auch bei uns kaufen, aber immer in viel zu geringer Stückzahl, weshalb dann immer ein Run auf die Kaufhäuser bei Warenlieferung einsetzte, um maches begehrte Stück zu ergattern. Als Ausweg blieb zum Schluss noch eine Reise nach Ungarn, wo man viele schöne Stücke in kleinen Privatläden kaufen konnte.

Und Jesuslatschen, wenn man sie denn bekam, waren immer modern. Im Ausland erkannte man daran die DDR-Bürger.

In meiner Gegend hatten die allermeisten Westverwandtschaft und bekamen regelmäßig Pakete. Wer in der Jugendmode einkaufen musste, fiel da auf und wurde auch verspottet.