Das Universum ist so unfassbar riesig, warum haben wir noch kein Besuch von Aliens erhalten?


08.05.2022, 05:51

wenn es so riesig ist, muss es doch auch 1000x intelligentere geben, die das Universum bereisen können.

8 Antworten

Das Universum ist so unfassbar riesig, warum haben wir noch kein Besuch von Aliens erhalten?

Eben deshalb, weil es so riesig ist.

Selbst wenn sie vor interstellaren Reisen nach Signalen suchen, die auf intelligentes Leben schließen lassen, also nach Rundfunksignalen scannen, werden sie unsere Signale je nach Fähigkeit, diese von der Hintergrundstrahlung zu unterscheiden, uns bestenfalls aus einer Entfernung von bestenfalls aus einer Entfernung von 116 Lichtjahren lokalisieren können, basierend auf der ersten Radiosendung im Jahr 1906.

Und 116 Lichtjahre schließen gerade einmal die nächstgelegene Nachbarschaft an Sonnensystemen ein, wo nur mit viel Glück vielleicht ein von intelligentem Leben bewohnter Planet oder Mond dabei ist. Vielleicht gibt es ja sogar Millionen Zivilisationen allein unserer Galaxie, aber ebenfalls in unserer Galaxie gibt es locker über 100 Milliarden Sterne verteilt auf einem Durchmesser von etwa 120000 Lichtjahren und einer Dicke der "Spiralarmscheibe" von gut 5000 Lichtjahren.

Und dabei ist dann noch nicht einmal die Rede vom beobachtbaren Universum, dem gegenüber unsere Galaxie so klein ist, wie ein Sandkorn gegenüber der Kugel mit einem Radius der Länge eines Fußballfeldes, wenn unsere Galaxie eine etwaige Kugelform hätte.

Bei so gewaltigen Entfernungen wäre es praktisch ein Blindflug, egal wie schnell man reisen würde, wenn man nicht vor der Abreise zumindest ein interessantes Ziel erfasst hat, denn je schneller man reisen kann, je unwahrscheinlicher ist es, dass man unterwegs bei optimaler Reisegeschwindigkeit noch so etwas wie Rundfunksignale, wie wir sie kennen, auffangen kann, und eine Kugel von 116 Lichtjahren sind noch einmal nur etwa zwei Milliardstel von einer Kugel mit einem Durchmesser von 120000 Lichtjahren.

Von daher machst Du Dir vermutlich gar keine Vorstellung, wie riesig allein das beobachtbare Universum wirklich ist, und egal wie intelligent und technisch entwickelt außerirdisches Leben in diesem für uns beobachtbaren Universum auch sein mag, werden die Lebensformen sicher trotzdem kein Interesse haben, einen Blindflug zu starten, vor allem, wenn sie keine Ahnung haben, ob wir existieren, ganz zu schweigen von der Ahnung, wo wir sind.

Warum ich nicht an interstellare Zivilisationen glaube:

Wie nahe könnten im Universum entstandene Zivilisationen einander sein?

Bei der Weite des Universums kann man sich gut vorstellen, dass biologisches Leben auf nicht nur einem Planeten entstand.

Das muss aber noch lange nicht bedeuten, dass dort Zivilisationen existieren wie die unsere — und zudem noch in unserer näheren Umgebung.

Man bedenke:

  • Wie lange ein Stern lebt, hängt mit seiner Größe zusammen: Sterne, die deutlich größer sind als unsere Sonne, haben ein deutlich kürzeres Leben.
  • Unsere Sonne aber hat die Hälfte ihres Lebens schon hinter sich.
  • Zudem muss auf Planeten, auf denen wir leben könnten, ein ganz bestimmtes Klima herrschen — ein Klima, das auf der Erde noch nicht wesentlich länger herrscht, als die kurze Zeitspanne, die notwendig war, dass Evolution den Menschen hervorbrachte.
  • Wie die Entwicklung der Erde zeigt, muss zudem immer damit gerechnet werden, dass es zu der einen oder anderen planetaren Katastrophe kommt, die Leben so gründlich auslöschen kann, dass es sich auf demselben Planeten in genau derselben Richtung nicht nochmals entwickeln wird (man denke an die Dionosaurier, die ja fast 200 Mio. Jahre dominantestes Leben auf der Erde waren).

Berücksichtigt man also die Tatsache, dass es für unsere Entwicklung einer Vielzahl ganz erstaunlicher Zufälle bedurfte, so kommt man tatsächlich zum Schluss, dass intelligentes Leben — Zivilisationen wie die unsere — im Weltall nur weit verstreut existieren sollten. Dass sie dann zudem auch not zeitlich gleichzeitig leben, wird noch weit seltener vorkommen.

Brandon Carter etwa — auf den das kosmologische Prinzip zurückgeht — würde deshalb nicht in Forschungsprogramme zum Aufspüren außerirdischen Lebens investieren (so jedenfalls schreibt der Physiker Claus Kíefer auf Seite 301 seines Buches Quantenkosmos (2008)).  

Gerade weil sie intelligent sind: Die gucken in Ruhe zu, wie wir uns gegenseitig abschlachten!


Die Frage ist erstmal ob es physikalisch möglich ist schneller als das Licht zu reisen. Und das hat nicht zwingend mit Technologie zu tun .... die Gesetze der Physik sind für alle gleich.

Auch an Zeitreisen glaube ich nicht weil wir längst davon wissen müssten.

Das Universum ist so brutal groß. Selbst unser Nachbar Sonnensystem ist 4 Lichtjahre entfernt. Also wenn am anderen Ende der Milchstraße was zu uns kommen wollte bräuchte er dafür mit Lichtgeschwindigkeit bis 200.000 Jahre.

Viele Forscher gehen auch vom Zeitfaktor aus. 1 Million Jahre zb sind rein gar nichts in der Geschichte des Universums. Wenn es Leben gibt vergleichbar mit dem Menschen müssten sie auch im gleichen Zeitraum existieren und da liegt der Knackpunkt. Man geht davon aus das ein Zivilisation wie der Mensch maximal 1000 Jahre Zeit hat um die entsprechenden Möglichkeiten zu haben bevor man sich selbst zerstört. Schafft man diesen Technologischen Sprung nicht war's das und die nächste Zivilisation kommt erst ne Million Jahr später

Gut möglich das es noch kein Lebewesen geschafft hat so viel Technologie zu entwickeln ohne sich selber auszurotten


JTKirk2000  08.05.2022, 07:18
Die Frage ist erstmal ob es physikalisch möglich ist schneller als das Licht zu reisen. Und das hat nicht zwingend mit Technologie zu tun .... die Gesetze der Physik sind für alle gleich.

Sicher, aber unsere heutigen Erkenntnisse müssen nicht zwangsläufig auf die Natur des Universums zutreffend sein, insbesondere in Hinsicht auf solche Randbereiche wie etwa sie eventuelle Möglichkeit des Reisens mit Überlichtgeschwindigkeit.

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nochnefrage  18.05.2022, 16:50
@JTKirk2000

Genau das ist der Punkt, wir sind ja technologisch und wissenschaftlich noch in der Steinzeit, wenn man bedenkt, wie alt das Universum ist. Also dieses "Allwissenden", die behaupten, die heutige Wissenschaft habe schon alles herausgefunden, erstaunen mich immer wieder.

Es gibt so viele Möglichkeiten, das unklar ist, ob wir bereits alle Naturgesetze kennen und auch alles erklären können, was in fernen Galaxien stattfindet. Es ist unlogisch zu glauben, wir wüssten schon alles.

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Warum sollten sie herkommen? Was hat die Menschheit zu bieten was die Aliens nicht deutlich fortschrittlicher haben? Ansonsten wie schon mehrmals angesprochen. Es kann gut sein das es welche gibt aber wenn sie nicht gerade in der Gegend von Proxima Centauri leben können wahrscheinlich aus reinen Zeitgründen nich gar nicht da sein., eine Erdsonde würde derzeit bis dahin ca. 75000 Jahre benötigen. Das wird schnell langweilig